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Frauen in MINT: Wie Girls’Day Akademie Türen öffnet

Meitingen

Mädchen haben „mega Möglichkeiten“ in technischen Berufen

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    Stolz nahmen die Absolventinnen der diesjährigen Girls’Day Akademie (GDA) ihre Abschlusszertifikate in Empfang. Was sie bei den 120 GDA-Zusatzstunden erkannten, war nicht nur fachlich geprägt, sondern ließ die Mädchen auch spüren: Wir können dasselbe machen wie Jungen.
    Stolz nahmen die Absolventinnen der diesjährigen Girls’Day Akademie (GDA) ihre Abschlusszertifikate in Empfang. Was sie bei den 120 GDA-Zusatzstunden erkannten, war nicht nur fachlich geprägt, sondern ließ die Mädchen auch spüren: Wir können dasselbe machen wie Jungen. Foto: Steffi Brand

    Was bedeuten die Abkürzungen MINT und GDA? Wie viele Unterrichtseinheiten sind bei der Girls’Day Akademie binnen einem Schuljahr abzuleisten? Wie viele Mädchen nahmen in diesem Jahr an der Girls’Day Akademie teil? Diese und weitere Fragen hatten die Absolventinnen der diesjährigen Girls’Day Akademie zur Abschlussveranstaltung mitgebracht und richteten sie an ihre Eltern und die Gäste, die in die Dr.-Max-Josef-Metzger-Realschule in Meitingen zur Verleihung der Abschlusszertifikate gekommen waren.

    Ein Vater im mintfarbenen Hemd erklärte schmunzelnd, dass die Abkürzung MINT für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik stehe. GDA sei die Abkürzung für die Girls’Day Akademie, die in diesem Jahr von 15 Schülerinnen der Dr.-Max-Josef-Metzger-Realschule absolviert wurde. Das bedeutete für die Mädchen der 7. bis 10. Klasse sich das ganze Schuljahr über mit MINT-Fächern zu beschäftigen – und zwar in 120 Unterrichtseinheiten, die außerhalb der Schulzeit abgeleistet wurden. Sie bauten Brücken, Elefanten- und Giraffen-Roboter und Hubschrauber-Modelle, absolvierten Lötübungen, fertigten Metallrosen, programmierten Roboter und besuchten das DLR-School-Lab der Uni Augsburg sowie die Firmen MAN, Kuka und Airbus Helicopter. Kurz um: Sie tauchten ein in die Welt von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – mitunter auch, um zu erkennen, dass sie sich in dieser Welt mindestens genauso gut behaupten können wie gleichaltrige Buben.

    Bei einem Infotruck bekamen die Schülerinnen der Meitinger Realschule einen Einblick in die Welt der Technik.
    Bei einem Infotruck bekamen die Schülerinnen der Meitinger Realschule einen Einblick in die Welt der Technik. Foto: Wilhelmine Glaßer (Archivfoto)

    Warum Mädchen sich auf sogenannte MINT-Berufe einlassen sollten, wurde in den Interviewrunden deutlich. Stephanie Ammicht, die Geschäftsführerin der Geschäftsstelle Schwaben der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie in Bayern (bayme vbm), Initiator der Girls’Day Akademie, verwies auf zwei Mängel in der Branche: den Fachkräfte- und den Frauenmangel – und das, obwohl spannende Unternehmen mit internationaler Ausrichtung, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf und gute Verdienstmöglichkeiten locken. Kurz um: Junge Frauen hätten „mega Möglichkeiten“ in der Branche. Nicole Eser, die als Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit tätig ist, gestand, dass sie selbst gerne einen Elektroberuf ergriffen hätte, dann aber einen Bürojob erlernt habe. Sie riet den jungen Mädchen dazu, im Rahmen von Praktika Praxiserfahrung zu sammeln.

    Das Unternehmen Airbus Helicopter bietet jungen Frauen Chancen

    Eine Möglichkeit dafür biete das Unternehmen Airbus Helicopter in Donauwörth. Srinath Thiruvengadam, der Ausbildungsleiter dort, ermutigte die jungen Mädchen sich zu bewerben: „Wir brauchen euch als Nachwuchskräfte!“ Der Ausbildungsleiter forderte die Schülerinnen dazu auf, sich ohne Berührungsängste auf die Welt der MINT-Berufe einzulassen. Bestünde Interesse an einer Ausbildung, hätten die Absolventinnen der GDA bereits den ersten Schritt getan, denn sie waren vor Ort und konnten bereits ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Andreas Dose, der zweite Schulkonrektor der Meitinger Realschule, ermutigte seinerseits die jungen Mädchen, diese Pluspunkte auszuleben und musste doch zugeben, dass vor allem Buben sich auf den naturwissenschaftlich-mathematischen Zweig einlassen und das Interesse seitens der Mädchen an MINT-Fächern nur „minimal“ gestiegen sei. Dass man als junge Frau einen MINT-Beruf ausüben und darin sogar Karriere machen kann, verrieten Leonie Gloede und Jaclyn König im Internet.

    Junge Frauen sind fasziniert von der Welt der Technik

    Jaclyn König war einst selbst Schülerin an der Meitinger Realschule und in ihrem Jahrgang eine von vier Mädchen, die sich für den mathematisch-technischen Zweig entschieden haben. Die junge Frau, die nach ihrem Schulabschluss eine Ausbildung zur Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik bei Airbus Helicopter absolviert hat und dort mittlerweile als Ausbilderin den ersten Schritt auf der Karriereleiter gemacht hat, nahm am Girls’Day teil und absolvierte Praktika. Dazu riet sie auch den Absolventinnen der diesjährigen GDA und betonte, dass Naturwissenschaften realitätsnah sind, wenn man sich auf die Themen einlasse. Leonie Gloede absolviert gerade ihr zweites Ausbildungsjahr bei Airbus Helicopter und damit auch ihre zweite Ausbildung. Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement orientierte sich die junge Frau nochmal um, verrät sie und beschreibt, wie fasziniert sie von der Welt der Technik sei. Von zuhause aus, sei sie unterstützt worden, um den Weg in einen MINT-Beruf zu finden. Im Betrieb selbst erfahre sie als Azubi Unterstützung und Verständnis.

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