„Die Grünflächen entlang der Neufnach sind wertvoller Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen“, erklärt Carolin Rolle. Sie ist eine der Naturpark-Rangerinnen der Naturparks in Bayern. Zusammen mit Annika Sezi hat sie vor dem Gemeinderat Fischach ein Projekt zum Artenschutz vorgestellt. Ziel des Projektes ist es, die Lebensräume und Arten entlang der Neufnach zu schützen, jetzt auch in Fischach.
Das gesamte Projekt umfasst ein Gebiet, das von Fischach bis nach Mittelnachneufnach reicht und ungefähr 300 Hektar umfasst. „In diesem Bereich gibt es viele Schilfflächen, die brach liegen“, sagt Sezi, die Gebietsbetreuerin des Naturparks Augsburg Westliche Wälder. Ein Schwerpunkt des Projektes sei also, diese Schilfflächen zu erhalten. Seit März werden die Flächen entlang des Flusses nun vom Planungsbüro für angewandten Naturschutz kartiert. Dabei werden alle Tier- und Pflanzenarten wie Vögel, Amphibien, Insekten und deren Lebensräume erfasst.
Mit den Landwirtinnen und Landwirten werden die Maßnahmen besprochen
Die Kartierung ist wichtig, um weitere Maßnahmen zum Artenschutz zu ermitteln. Im Herbst soll sie abgeschlossen werden. Möglicherweise können durch die Erfassung neue Biotope gefunden werden, so Sezi. Doch das sei eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher sei es, auf Arten wie den Eisvogel zu stoßen. „Danach überlegen wir, wie die Vielfalt in Zukunft erhalten werden kann“, so Rolle. Zusammen mit Landwirtinnen uns Landwirten sowie Kommunen werden Maßnahmen erarbeitet, um die biologische Vielfalt erhalten und wiederherstellen zu können. Infoveranstaltungen dazu werden ab Februar 2025 stattfinden. „Kommunikation, Information und Rücksichtnahme sind uns dabei besonders wichtig“, sagt Rolle.
Der Schwerpunkt des Projektes liege auf kommunalen Flächen, die bereits kartiert wurden, erklärt Sezi: „Wir wollen dabei nur Anreize schaffen und besonders interessante Flächen aufzeigen.“ Danach sollen gemeinsam Maßnahmen erarbeitet werden, wie die biologische Vielfalt geschützt werden kann. Dafür wollen Rolle und Sezi mit Personen vor Ort etwa den Pächtern der Wiesen sprechen. „Wir werden mit einzelnen Personen reden und schauen, was umsetzbar ist“, so Sezi. So könnten beispielsweise Saumstreifen auf Flächen entstehen, die ohnehin schwer zu mähen sind. Auch schon bestehende artenreiche Flächen können vernetzt werden. „Man könnte zum Beispiel Saumstreifen zusammenführen“, sagt sie.
Für den Markt Fischach entstehen keine Kosten
Für die Marktgemeinde Fischach sollen durch das Projekt vorerst keine Kosten entstehen. Getragen wird die Kartierung nämlich von der Regierung von Schwaben. Erst danach werden passende Maßnahmen umgesetzt. „Die können dann auch dem Haushalt entsprechend angepasst werden“, erklärt Sezi. Ebenfalls am Projekt beteiligt, ist neben den Kommunen sowie Landwirtinnen und Landwirten entlang der Neufnach auch die Naturschutzbehörde Landkreis Augsburg.