Bei trockenem Winterwetter sind Weihnachtsmärkte attraktiv, doch wenn Regen fällt, ist es schön, eine Alternative zu haben. So konnte Maximilian Werner, Vorsitzender des Musikvereins Fischach am späten Sonntagnachmittag viele Zuhörer zum Jahreskonzert des Vereins in der Fischacher Staudenlandhalle begrüßen. An seiner Seite stand Beatrice Pöllmann, die die Moderation übernahm.
Traditionell begannen die Nachwuchsorchester: Schülerkapelle und Jugendkapelle. Unter der Stabführung von Alina Leutenmayr zeigten die jungen Musikerinnen und Musiker ihr großes Potenzial. Sie meisterten die Solostellen selbstbewusst und zuverlässig, was sicher auch an der professionellen und souveränen Arbeit der Dirigentin lag, die die beiden jungen Orchester musikalisch führte und klare Impulse gab. Wie wichtig ihr die Nachwuchsarbeit ist, merkte man Alina Leutenmayr an, als sie den Zusammenhalt der Orchester lobte und zum Musizieren animierte. Sie selbst suchte „La Morisque“ von Tielman Susato für die Jugend aus und so folgte der barocke Tanz als Zugabe.
Patrick Egge leitete das große Blasorchester beim Konzert in Fischach
Die Tuba wurde von den Landesmusikräten in Deutschland zum „Instrument des Jahres 2024“ gekürt. Und so erinnerten sich die Fischacher beim Konzert an ihre Tradition und ihre Verbindung zu diesem tiefen Instrument. Schließlich leitete Lothar Uth, ausgewiesener Experte für Tuba, über lange Jahre den Musikverein. Er, heute Ehrendirigent des Vereins, hat „The Pink Panther“ eigens für das Fischacher Tubaquintett arrangiert. Dabei hat er den Interpreten Stefan Zetzmann, Markus Völk, Ilona Domberger, Caro Stuber und Wolfgang Strack die Stimmen förmlich auf den Leib geschrieben. Anspruchsvoll schöpfte Uth dabei die Möglichkeiten des Instruments aus, die Interpreten bedienten alle Melodiestränge und brachten die großen Instrumente zum Klingen. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Tonfülle und nicht auf einem Wettbewerb um die höchsten Töne. Schließlich befand man sich im Bassregister.
Als noch Bariton, Tenor und Posaune dazukamen, ergab sich der sonore Klangteppich, auf dem sich die Instrumente in den nächsten Stücken tummeln konnten. Patrick Egge leitete das große Blasorchester und mit gewohnter Wucht ertönte die „Fanfare“. Strahlende Trompeten, stürmische Posaunen, über allem schwebende Soli – „Robin Hood Prince of the Thieves“ ist fast schon ein Klassiker. Noch immer packten die Musiker mit diesem Stück ihr Publikum genauso wie schon unter Lothar Uth.
Mit einem Weihnachtslied wird das Konzert beendet
Nach dem „Kaiserin-Sissi-Marsch“ legte Egge ein Stück aus seiner Feder auf: das Tapfere Schneiderlein. Es ist die Vertonung des gleichnamigen Märchens der Gebrüder Grimm. Dem Komponisten war es ein Anliegen, die Musik für das Publikum verständlich zu machen, weshalb er die Motive erklärte und vorspielen ließ. Die eingängige Melodie nahm Tempo auf und das Stück erzählte die abenteuerliche Geschichte. Der Hochzeitsmarsch verkündete schließlich: Das Schneiderlein ist am Ziel und heiratet die Prinzessin. Auf diese märchenhafte Erzählung folgten Musical-Klänge: „Elisabeth“. Walzer in Moll, geisterhafter Reigen. Mit „Bohemian Rhapsody“ in der Version von Philip Sparks endete der offizielle Teil des Konzerts. Das Weihnachtslied „Es wird scho glei dumpa“ entließ die Zuhörer schließlich in die regnerische Dezembernacht.
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