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Fischach: Familienstation gibt Tipps für den "Zirkus Emotionale" in Krisenzeiten

Fischach

Familienstation gibt Tipps für den "Zirkus Emotionale" in Krisenzeiten

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    Gabriele Wagner, die ehemalige Leiterin der Familienstation Fischach, dankt Herrn Dr. Tobias Engelschalk für seinen lebendigen und zuhörernahen Vortrag über Emotionen.
    Gabriele Wagner, die ehemalige Leiterin der Familienstation Fischach, dankt Herrn Dr. Tobias Engelschalk für seinen lebendigen und zuhörernahen Vortrag über Emotionen. Foto: Karen Luible

    Die Familienstation Fischach will den Menschen in den psychisch belastenden Zeiten helfen. Sie veranstaltete einen Fachvortrag mit dem Titel "Zirkus Emotionale" mit dem Diplom-Psychologen Dr. Tobias Engelschalk in der

    Der Fachvortrag war wegen Corona verschoben worden und war ein Angebot der Familienstation Fischach, zusammen mit der Schulsozialarbeit Fischach, den Kindergärten, der KJF, der Helen-Keller-Schule und dem Landkreis. In Zeiten psychischer Beanspruchung wie momentan fand der Vortrag erstaunlich große Resonanz. In seinem Vortrag ging der Leiter der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Augsburg der Katholischen Jugendfürsorge auf genau diese "Basisemotionen", ihre Entstehung und Steuerung ein.

    Ein "Selbstversuch", in dem der Psychologe ankündigte, mathematische Fragen zu stellen, packte das Publikum sofort bei der ureigenen Emotion der Unsicherheit: Pupillen weiteten sich, der Gesichtsausdruck erstarrte vielfach. Nun wusste jeder: Emotionen erfassen den Körper, den Ausdruck, die Gedanken und vielleicht sogar die Motivation in Form von Fluchtgedanken. Mittels eines Modells und verschiedener Grafiken ging die Reise ins Gehirn, in die verschiedenen Bereiche und ihre Funktionen. Jetzt mussten Kekse herhalten, um die Zuhörerinnen – sie waren in der Überzahl – zu fesseln.

    Experte: Emotionen wollen bewusst wahrgenommen werden

    Auch die Darstellung der eigenen Situation von Engelschalk als Referent zwischen Lampenfieber und Sprechfreude illustrierte die Fakten. Letztlich "wollen Emotionen bewusst wahrgenommen werden", so erfuhr man, und Kinder bräuchten dabei Unterstützung. Gelassenheit, Aushalten-Können und die geliebte Bindungsperson seien unabdingbare Faktoren. "Kinder, die gelernt haben, ihre Emotionen zu regulieren, verfügen meist über hohe soziale Kompetenz und Selbstkontrolle" war eines der Ergebnisse des Vortrags.

    Dass hinter jedem Gefühl ein Bedürfnis steckt, dessen Erfüllung als wichtig erachtet wird, war eine weitere Erkenntnis. So haben auch Wut, Trauer und Angst ihren Platz auf der Palette der Gefühle. Sie sind es, die die persönliche Entwicklung vorantreiben und Veränderungen bewirken. "Wut ist okay, nicht jedes Verhalten ist okay", differenzierte Engelschalk und betonte bei den Fragen am Ende, dass jedes Kind individuell sei und Eltern viel aushalten und viel versuchen müssten. Nach 90 kurzweiligen Minuten endete der Vortrag, und in kleinen Gruppen wurde noch lange diskutiert.

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