Sieht so der öffentliche Nahverkehr der Zukunft aus? Auf einem mit grün überwuchertem Gleis zuckelt an diesem Samstagmorgen ein einzelner, altertümlich anmutender Triebwagen mit dem Hinweis „Staudenbahn“ an Front und Heck in den Bahnhof von Fischach. Der stammt übrigens mehr oder weniger in seinem heutigen Erscheinungsbild noch aus der Anfangszeit der Staudenbahn von 1911. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2027 soll hier ein täglicher Verkehr zum Vorteil des gesamten Augsburger Westens wieder stattfinden, sagt Max Deisenhofer. Der Grünen-Landtagsabgeordnete für den Landkreis Augsburg hat unter anderem mit Fraktionskollegin Stefanie Schuhknecht (Unterallgäu) zu einer Erkundungsfahrt auf der Strecke bis Markt Wald eingeladen. Wie in nur drei Jahren dort eine moderne, voll elektrisierte Bahnstrecke entstehen soll, haben dabei die Geschäftsführer des Betreibers der Bahnstrecke erklärt. Ein Vorbild für eine andere Linie im Augsburger Land?
Fischach
Auch ich halte eine Reaktivierung der Staudenbahn für sinnvoll, notwendig und erstrebenswert. Dass die hierfür notwendig werdenden Arbeiten zu 90 Prozent vom Bund übernommen werden, halte ich allerdings für reine Tagträumerei der hier Beteiligten. Es dürfte doch mittlerweile hinlänglich bekannt sein, in welch prekärer finanziellen Situation sich der Bund befindet und dass er nicht weiß, wie er die vorhandenen Finanzlöcher stopfen und die dringend notwendigen Investitionen in verschiedensten Bereichen tätigen soll. An dieser Situation dürfte sich auch so schnell nichts ändern. Jedenfalls so lange nicht, wie die Schuldenbremse für den Bundeshaushalt noch Gültigkeit hat. Das Finanzierungskonzept für die Staudenbahnreaktivierung dürfte wohl noch eine gründliche Überarbeitung erfahren.
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