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Emersacker: Ein toter Damhirsch löst in Emersacker eine große Aktion aus

Emersacker

Ein toter Damhirsch löst in Emersacker eine große Aktion aus

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    Ein Hirsch hat sich in Emersacker in einem Zaun verfangen und musste erschossen werden.
    Ein Hirsch hat sich in Emersacker in einem Zaun verfangen und musste erschossen werden. Foto: John Walton/PA Wire/dpa (Symbolbild)

    Bei einem Spaziergang Mitte März entdeckte Luzia Haslinger von der Bürgerinitiative "Schutz unserer Natur im Holzwinkel - keine Gruben" einen Damhirsch. Er hatte sich mit seinem Geweih in einem zusammengerollten Zaun verfangen, zerrte heftig und konnte sich nicht mehr befreien. Je mehr er sich wehrte, desto heftiger wickelte sich der Draht um sein Geweih. Haslinger verständigte sofort die Polizei. Der hinzugezogene Jäger musste den Hirsch erschießen, denn laut seiner Erfahrung war das Tier sehr erschöpft. Außerdem seien nicht immer Verletzungen sofort ersichtlich, rechtfertigte er den Schuss.

    In diesem Zaun hatte sich der Damhirsch verfangen und konnte sich nicht mehr befreien.
    In diesem Zaun hatte sich der Damhirsch verfangen und konnte sich nicht mehr befreien. Foto: Luzia Haslinger

    Wie viele Wildtiere letztendlich an Zäunen verenden, ist unbekannt. Fest steht, dass diese Zäune ihnen zur Todesfalle geworden sind. Die Tiere verenden meist qualvoll. Das ist auch Luzia Haslinger klar: "Ich habe die Bilder nicht mehr aus dem Kopf bekommen", erzählt die 58-Jährige. Zwei Tage später ging sie noch einmal zu der Stelle, an der sie den Damhirsch entdeckt hatte. Sie traute ihren Augen nicht. Das Maschendrahtgeflecht war immer noch da.

    Die Müllsammelaktion in Emersacker soll solche Vorfälle vermeiden helfen

    Die Bürgerinitiative (BI) nahm diese Geschichte zum Anlass, zu einer Müllsammelaktion aufzurufen. "Jeder kann sammeln, wo und wann er mag. Und sollte jemand größere Teile finden, kann er Bescheid geben. Sie werden mit Bulldog und Hänger abgeholt", heißt es von den Verantwortlichen der BI. Unterstützung bekam die Initiative von der Gemeinde Emersacker. Sie stellte einen Anhänger für den gesammelten Müll beim Parkplatz am Fuggerschloss auf. Hier kann der Unrat entsorgt werden.

    Die Bürgerinitative in Emersacker stellte einen Anhänger für den gesammelten Müll beim Parkplatz am Fuggerschloss auf.
    Die Bürgerinitative in Emersacker stellte einen Anhänger für den gesammelten Müll beim Parkplatz am Fuggerschloss auf. Foto: Michaela Krämer

    Mittlerweile ist der Anhänger der Gemeinde schon ziemlich voll. Meist sind es Eimer aus Plastik, Altöl-Kanister und Flaschen, die aus dem Wald und den Gewässern geholt wurden, sagt Stefanie Haslinger. "Auch eine Liege ist gefunden worden." Noch bis einschließlich Ostermontag läuft die Müllsammelaktion.

    Die Bürgerinitiative wurde im Januar gegründet

    Die BI freut sich, dass bislang schon so viele Bürgerinnen und Bürger mitgemacht haben. "Unsere schöne Holzwinkelgemeinde will zeigen, dass in Emersacker nicht nur über den Schutz der Natur geredet wird, sondern dass wir auch aktiv werden." Die Bürgerinitiative "Schutz unserer Natur im Holzwinkel - keine Gruben" war erst im Januar anlässlich einer von den Fuggerschen Stiftungen in Emersacker beantragten Grube zum Kiesabbau mit anschließender Verfüllung gegründet worden.

    Auch wenn Luzia Haslinger für das Tier nichts mehr tun konnte: Für sie hat die Geschichte mit dieser Müllsammelaktion dennoch ein versöhnliches Ende gefunden.

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