Bürgerhaus, Windkraft, Internet – bei der Bürgerversammlung in Heretsried lagen den Bürgerinnen und Bürgern viele Themen am Herzen. Bürgermeister Heinrich Jäckle brachte sie auf den neuesten Stand im Gemeindegeschehen. In Zahlen ausgedrückt sieht das so aus: 1028 Menschen leben aktuell in der Kommune. Die Schulden der Gemeinde sind im Jahr 2022 auf 466.000 Euro gesunken (Vorjahr: 551.000 Euro). Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt damit unter dem Landesdurchschnitt. Doch es stehen große Investitionen an. Ein Überblick:
- Glasfaser Kurz vor der Fertigstellung ist der Glasfaserausbau in Lauterbrunn. 90 Prozent der Kosten werden bezuschusst, sodass für die Gemeinde ein Eigenanteil von 54.000 Euro zu zahlen ist. “Unsere komplette Gemeinde ist dann mit Glasfaser versorgt – sogar Jugendhütte und Friedhof”, meinte Jäckle nicht ohne Stolz.
- RadwegErfreulich sei, dass der Radweg nach Bonstetten gebaut worden sei. Der Anteil der Gemeinde lag dabei bei 25.000 Euro. Geplant ist ein Radweg vom Ortsausgang Lauterbrunn zur Abzweigung nach Welden. “Dieser Radweg ist uns ein großes Anliegen”, sagte Bürgermeister Jäckle. Das Straßenbauamt führe hier gerade Gespräche mit den Grundstückseigentümern. Realisiert werden könne das Projekt nur, wenn alle Grundstückseigentümer mitziehen würden.
Wann kommt der Activo-Bus nach Heretsried?
- Activo-Bus Informationen gab es zum geplanten Activo-Bus, der die Orte in der Region verbinden soll. Derzeit sei es leichter nach Hamburg zu fahren, als von Heretsried nach Altenmünster, meinte der Bürgermeister. In der nächsten Woche sollen bereits die Haltestellenschilder kommen. Nachdem das Projekt hochdefizitär sei, gebe es Zuschüsse von Freistaat, Landkreis und auch den Gemeinden. Mitte des Jahres soll der Bus starten. Jäckle appellierte an die Bürger, das Angebot dann auch zu nutzen. Wenn man weiter mit dem Auto fahre, sterbe das Ganze.
- Wasser In Heretsried wurde im Bereich der Wasserversorgung der Hochbehälter ertüchtigt. Auf Nachfrage erklärte Jäckle, dass der Grundwasserspiegel seit 2018 um 50 Zentimeter gesunken sei. Noch gebe es deshalb aber keine Probleme. In Sachen Hochwasserschutz hat die Kommune noch keine Lösung gefunden. Verschiedene Ideen ließen sich aufgrund der Dimension oder aber der Statik nicht realisieren. Es werden nun Alternativen geprüft, die allerdings kein hundertjähriges Hochwasser bewältigen könnten und nur Planungen für ein hundertjähriges Hochwasserereignis enthalten.
Das neue Bürgerhaus in Lauterbrunn
- BürgerhausDas neue Bürgerhaus in Lauterbrunn, in dem erstmals auch die Bürgerversammlung stattfand, kostete knapp 1,5 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt 800.000 Euro. Auch die Außenanlagen sind inzwischen nahezu abgeschlossen. Statt der geplanten 300.000 Euro standen hier bei der Vergabe allerdings 520.000 Euro zu Buche. 306.000 Euro dieser Kosten werden gefördert.
- WindkraftZum Thema Windkraft erklärte Jäckle, dass laut Windatlas die Kommune eindeutig zur Errichtung von Windrädern geeignet sei. Der Gemeinderat hat derzeit noch die Möglichkeit, durch eine Änderung des Flächennutzungsplans die Flächen hierfür einzuschränken.
Erneuerung der Staatsstraße 2036 zwischen Heretsried und Holzhausen
- Straßensanierung Der Bürgermeister informierte auch, dass in der nächsten Gemeinderatssitzung Mitarbeiter des Straßenbauamts die neuen Planungen zur Erneuerung der Staatsstraße 2036 zwischen Heretsried und Holzhausen vorstellen. Jäckle verdeutlichte noch einmal, dass eine neue Asphaltschicht auf der maroden Straße nicht möglich sei. Ein neuer Sattel auf einem verrosteten Fahrrad mache daraus auch kein neues Fahrrad, so der Bürgermeister.
- Jugend Über die Jugendarbeit berichtete Ulrike Wiedemann. Zusammen mit dem Kreisjugendring wurden Hausordnung und Regeln für ein gutes Miteinander erarbeitet. Für Erlebnisse für die Kinder sorgt etwa die Kinderfeuerwehr in Lauterbrunn sowie die neue Kinderkirchengruppe. “Wir sind eine lebendige Gemeinde und zeigen unseren Kindern und Jugendlichen, dass sie wichtig für uns sind”, sagte Wiedemann zum Abschluss der Bürgerversammlung.