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Ellgau: Pferde statt PS: Wie Chuck und Norris im Ellgauer Wald aufräumen

Ellgau

Pferde statt PS: Wie Chuck und Norris im Ellgauer Wald aufräumen

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    Schwere Holzstämme bewegten die Arbeitspferde im Ellgauer Auwald, beobachtet von den Kindern und Erzieherinnen des Ellgauer Kindergartens.
    Schwere Holzstämme bewegten die Arbeitspferde im Ellgauer Auwald, beobachtet von den Kindern und Erzieherinnen des Ellgauer Kindergartens. Foto: Christine Gumpp

    Wenn nur vier Pferdestärken besser sind: Mit insgesamt vier Pferden wurde das von Hand gefällte Holz im Ellgauer Gemeindewald bis zur Rückegasse gezogen, wo es dann von einem Rückewagen aufgenommen und verladen werden kann. Durch diese Arbeitsweise wird erreicht, dass schwere Maschinen nur noch an wenigen Stellen in den Wald fahren müssen. Dadurch wird der empfindliche Waldboden geschont. 

    Die Gemeinde Ellgau ging diesen Weg in einem Waldstück östlich des Lechs, da sich dort ein sehr schöner Bestand an Ahorn und Wildkirsche befindet und für ein optimales Wachstum Bäume entnommen werden mussten. 

    Mehrmals kamen Reinhard Hundsdorfer und Korbinian Arzberger mit ihren Noriker-Pferden, einer Gebirgskaltblutrasse, aus dem Landkreis Eichstätt bzw. Regensburg ins Lechtal, um diese Waldarbeiten zu erledigen, die früher an der Tagesordnung standen, aber zwischenzeitlich von großen Erntemaschinen übernommen wurden. Mit kurzen, aber prägnanten Befehlen dirigierten die beiden erfahrenen Holzrücker ihre ca. 800 Kilogramm schweren Tiere nach dem Anhängen eines Stammes durch den Wald und legten die vier Meter langen Stämme in Reih und Glied an einer Rückegasse ab. 

    Die Pferde werden durch den Ellgauer Wald dirigiert

    Jeweils einen halben Tag waren Chuck und Libelle bzw. Norris und Stratos im Einsatz. Mit Leinen und Stimme dirigierten die Männer ihre Tiere, die charakterfest und stressresistent sein müssen, durch den Baumbestand und erzielten somit die größtmögliche Bodenschonung bei der Holzarbeit. 

    Bei einem Besuch im Wald konnte sich Bürgermeisterin Christine Gumpp von der schonenden und effizienten Arbeitsweise überzeugen und lud daraufhin die Schulanfänger des Kindergartens Pusteblume mit ihren Erzieherinnen zu einem Waldausflug mit Lerneffekt ein.

    Die beiden Pferdebesitzer führten die Kinder spielerisch an das Thema heran und erkundeten mit den wissbegierigen Kindern die verschiedenen Lebensräume der Waldtiere unter der Erde, im Gestrüpp und auf den Bäumen. Sie ließen die Kleinen durch Kratzversuche mit entsprechendem Werkzeug den Unterschied zwischen weichem Waldboden und verhärtetem Untergrund erspüren. 

    So schwer ist die Arbeit im Wald

    Wie schwer Waldarbeit ist, merkten die Kinder, als sie einen Baumstamm von der Stelle ziehen wollten, was auch durch die Mithilfe von Erwachsenen nicht gelingen wollte. Kurzzeitig ermuntert, weil es ihnen gelang, das nun angehängte Pferd rückwärts zu ziehen, staunten die Kinder über die scheinbar unendliche Kraft des Pferdes, als dieses zu Übungszwecken erneut nach vorn zog. Auch die Erzieherinnen, die die Kinder bei dem Ausflug begleiteten, waren davon überzeugt, dass dieses echte Erlebnis im Wald bei den Kindern in Erinnerung bleiben werde. 

    Während sich der Nachwuchs dann auf dem Fußmarsch zurück zum Kindergarten noch mal so richtig austoben konnte, waren Chuck und Libelle längst wieder damit beschäftigt, Stamm für Stamm aus dem Wald an die Rückegasse zu ziehen, bevor sie zur Mittagspause von ihren Kollegen Norris und Stratos abgelöst wurden.

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