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Ein Eingriff an der Prostata ohne Narkose.

Stadtbergen

Eine Alternative zur Prostata-Operation

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    In der Ärztlichen Vortragsreihe in Stadtbergen geht es wöchentlich um ein Gesundheitsthema. Das nächste Mal steht ein alternativer Prostata-Eingriff auf dem Programm.
    In der Ärztlichen Vortragsreihe in Stadtbergen geht es wöchentlich um ein Gesundheitsthema. Das nächste Mal steht ein alternativer Prostata-Eingriff auf dem Programm. Foto: Bernhard Weizenegger, Symbolbild

    Im Mai war in der Ärztlichen Vortragsreihe ein alternatives Verfahren zur Behandlung einer gutartigen Vergrößerung der Prostata besprochen worden. Jetzt können die Besucher einen weiteren Weg kennenlernen, das Problem zu beheben, ohne dass die Drüse operiert werden muss. Der Oberarzt an der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie des Uniklinikums, Dr. Bertram Jehs, wird die sogenannte Prostata-Arterien-Embolisation vorstellen.

    Von einer vergrößerten Prostata sind sehr viele, vor allem ältere Männer betroffen. Mitunter merken sie nichts davon, aber häufig macht sie sich durch erschwertes oder häufiges Wasserlassen bemerkbar, weil sie auf die Harnröhre drückt. Zunächst kann eine Medikamententherapie Linderung verschaffen, aber in schwereren Fällen wird die Prostata dann üblicherweise in der Urologie „abgehobelt“ (das gilt als „Goldstandard“). Wer aber die dazu nötige Narkose vermeiden möchte, kann die Prostata auch embolisieren lassen – dazu ist nur eine örtliche Betäubung nötig.

    Für den Eingriff wird ein Katheter in der Leistengegend eingeführt

    Wie Jehs sagte, geht es darum, die Blutversorgung des Organs zu unterbrechen und es damit zu erweichen und einzuschrumpfen. Dazu wird ein dünner Schlauch, ein Katheter, in der Leistengegend in eine Arterie eingeführt und unter Röntgenkontrolle bis zu den Prostatagefäßen vorgeschoben. Sie werden dann durch winzige Kügelchen aus Kunststoff verschlossen. Der Eingriff kann unterschiedlich lange dauern, belastet den Patienten aber nur wenig. Die Radiologie arbeitet dabei immer mit der urologischen Klinik zusammen. Der Patient kann in der Regel bereits wenige Stunden später aufstehen und am Folgetag entlassen werden. Der Eingriff ist in 80 Prozent der Fälle wirksam, und bei 70 Prozent der Patienten sind auch drei Jahre später nur geringe Beschwerden zu beobachten.

    Allerdings, so schränkte Jehs ein, wird mit einer Embolisation das Prostatawachstum nicht grundsätzlich aufgehalten. Die Beschwerden können also nach einigen Jahren wiederkehren. Andererseits stehen die anderen Therapieverfahren auch nach einem solchen Eingriff weiterhin offen.

    Der Vortrag „Wenn die Vergrößerung der Prostata zur Qual wird: Die Prostata-Arterien-Embolisation als Alternative zur OP“ findet am Montag, 15. Juli, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Eintritt: 5 Euro.

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