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Ehingen: Eine neue Zeitreise durch die Ehinger Frauenkirche

Ehingen

Eine neue Zeitreise durch die Ehinger Frauenkirche

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    Maria Drohner-Liepert und Centa Kratzer stellen den neuen Kirchenführer den Kirchenbesuchern in Ehingen vor.
    Maria Drohner-Liepert und Centa Kratzer stellen den neuen Kirchenführer den Kirchenbesuchern in Ehingen vor. Foto: Elisabeth Sedlacek

    Maria Drohner-Liepert hat in mühevoller und monatelanger Arbeit einen neuen Kirchenführer für die Ehinger Frauenkirche zusammengestellt, den sie nun der Öffentlichkeit bei einer Führung präsentieren konnte. Als Quelle und Grundlage diente ihr dabei unter anderem der von ihrem Vater Johann Drohner im Jahr 1982 erschienene Kirchenführer.

    Seit vergangenem Herbst sind die äußeren Renovierungsmaßnahmen an der Ehinger Frauenkirche abgeschlossen. Maria Drohner-Liepert nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise durch die Kunstgeschichte der Kirche, die vor über 500 Jahren, am 5. September 1494 vom damaligen Augsburger Bischof Kerer eingeweiht wurde. Über den Auftraggeber des Baues oder über die Bauzeit der Wallfahrtskirche gibt es keine Informationen. Besonders ist aber der Standort der Kirche – eine sumpfige Stelle mit hohem Grundwasserspiegel, weshalb das Gotteshaus auf einem Rost auf Eichenpfählen errichtet wurde.

    Schätze aus vier Kunstepochen in der Ehinger Frauenkirche

    Viele Schätze aus vier Kunstepochen machen die Frauenkirche bis heute zu einem besonderen Ort im nördlichen Landkreis Augsburg. Errichtet wurde die Kirche im gotischen Baustil – die hohen Spitzbogenfenster zeugen davon. Aber auch das Bildnis der Schmerzhaften Muttergottes im Hochaltar wird auf das Jahr 1500 datiert. Ein besonders wertvolles Kunstwerk dürfte das Kruzifix an der Nordwand sein, welches dem Augsburger Bildhauer Hans Daucher zugeschrieben wird.

    Bei einer Umgestaltung der Kirche zwischen 1591 und 1610 hinterließ auch die Kunstepoche der Renaissance ihre Spuren. Dazu zählen insbesondere die Fresken der 14 Nothelfer im Chorraum, die bei einer Restaurierung 1908/1909 wiederentdeckt wurden. Maria Drohner-Liepert wies darauf hin, dass die meisten Fresken damals rekonstruiert und erneuert wurden, die Freske des Heiligen Basilius aber so gut erhalten war, dass sie bis heute in ihrer originalen Bemalung von 1600 zu sehen ist.

    Im Barock-Zeitalter ist das Gotteshaus umgestaltet worden

    Auch in der Zeit des Barocks wurden das Gotteshaus umgestaltet. Davon zeugen zum Beispiel die beiden Seitenaltäre aber auch das stark geschweifte Laiengestühl. Die Grabkapelle der Nordendorfer Fugger wurde im Jahr 1675 an die Nordseite der Kirche angebaut und ebenfalls im Stil des Barocks ausgestaltet. Maria Drohner -Liepert berichtete davon, dass die Frauenkirche zwar nie im Besitz der Familie Fugger war, allerdings die Wappen der Fugger-Weißenhorn in der Kirche zu finden sind. Erst im 18.Jahundert, in der Zeit des Rokokos, erhielt die Kirche eine Kanzel. Neben vielen kunsthistorischen Besonderheiten bereicherte Maria Drohner-Liepert ihre Ausführungen auch mit Legenden und Heiligengeschichten zu einzelnen Figuren. Jede Kunstepoche wurde zudem mit entsprechender Musik eingeführt. 

    Der Kirchenführer wurde ansprechend gestaltet

    Der mit viel Herzblut vorbereitete Vortrag, aber auch der ansprechend gestaltete Kirchenführer, zeugen von der besonderen Verbindung von Maria Drohner-Liepert zur Frauenkirche. Die Familie ihrer Mutter habe über viele Generationen den Mesnerdienst innegehabt und sie selbst lebe schon immer in der Nachbarschaft der Kirche, ließ sie die Zuhörer wissen. Darum freue sie sich auch, dass die Außenrenovierung der Kirche mit der Grundsanierung des Dachstuhls und des Turms im vergangenen Jahr erfolgreich beendet werden konnte. Kirchenpflegerin Centa Kratzer bedankte sich bei Maria Drohner-Liepert und zeigte sich sehr erfreut, dass der neue Kirchenführer nun auch wieder von allen Besuchern der Frauenkirche erworben werden kann.

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