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E-Mobilität: Zus gibt noch mehr Gas

E-Mobilität

Zus gibt noch mehr Gas

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    Mit dem Beschluss, Ladestationen für elektrisch betriebene Busse zu errichten, ist die Marktgemeinde Zusmarshausen ihrer führenden Rolle bei der Elektromobilität in der Region nachgekommen. Während Deutschlands größte „E-Tankstelle“ im Norden der Kommune entsteht und bald ihren Betrieb aufnehmen soll, gaben die Gemeinderäte bei ihrer jüngsten Sitzung grünes Licht zum Andocken für Personentransporter des öffentlichen Nahverkehrs. Zwei große Parkstreifen im Industriegebiet „Geisweghülle“ sollen insgesamt drei Fahrzeuge aufnehmen: zwei Stromer-Busse sowie ein Ersatzvehikel mit Dieselantrieb. Damit verbunden ist ab dem kommenden Sommer außerdem ein neuer Halbstunden-Takt für die Verbindung nach Augsburg.

    Allerdings war der am Ende einmütigen Entscheidung für das Pilot-Projekt eine lange wie auch kontroverse Debatte vorausgegangen. Gegenwind spürte etwa Walter Michale vom Landratsamt, der „von einer hervorragenden Sache mit vielen Vorteilen für den Standort Zusmarshausen“ sprach, sich mit zunehmender Diskussionsdauer jedoch von „Ressentiments im Raum“ umzingelt sah. So sehr, dass der leitende Beamte sogar auf die vielen an diesem einmaligen Vorhaben interessierten Bürgermeister anderer Gemeinden hinwies. „Wenn es hier nicht erwünscht ist, dann woanders.“

    Dabei ging es den zahlreichen Kritikern im Sitzungssaal, der wegen Corona und Social Distancing umgestaltet wurde, gar nicht um die neuen Stromspender mit verlockenden Aussichten für Pendler Richtung Fuggerstadt. Vielmehr führte der Vorschlag der Planer, eine Haltestelle mit Anschlüssen am Schwarzbräu-Kreisel dauerhaft zu installieren, zu emotionalen Entladungen. „Dort nimmt jetzt schon der Verkehr immer mehr zu, und dann sollen wir da auch noch Leute ein- wie aussteigen lassen“, warnte Harry Juraschek, dem Walter Aumann noch hinzufügte, dass so etwas schwer vorstellbar sei. Letzterer nahm seine Kollegen gegen den Vorwurf in Schutz, Vorurteile gegenüber dem vom Landkreis favorisierten und später mitfinanzierten Vorhaben zu pflegen. „Man muss alles, besonders den konzipierten Standort, auch mal kritisch hinterfragen dürfen.“ Dies hatte zuvor bereits Ingrid Hafner-Eichner übernommen, indem sie den bestehenden Busbahnhof ins Spiel brachte. „Dieser wäre doch besser geeignet als der Kreisverkehr.“ Dieser Vorschlag stieß jedoch beim Gast aus Augsburg auf wenig Gegenliebe. „Das bringt nur Probleme mit sich“, gab Walter Michale zu bedenken, der allerdings seine Bereitschaft erklärte, für weitere Alternativen offen zu sein: „Sie kennen sich hier schließlich aus.“

    Zweiter Bürgermeister Robert Steppich wurde am Schluss mit Stil und Geschenken verabschiedet. Seinem Stellvertreter, einem höchst erfahrenen wie beliebten Kommunalpolitiker, gestand Bernhard Uhl, dass es „ein schönes Arbeiten mit dir“ gewesen sei.

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