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  3. Dreifachmord in Langweid: "Sehe meine Frau noch im Blut liegen": Überlebende erinnern sich bei Prozess

Dreifachmord in Langweid
08.05.2024

"Sehe meine Frau noch im Blut liegen": Überlebende erinnern sich bei Prozess

Nach den tödlichen Schüssen in Langweid stellten Trauernde Kerzen vor dem Haus ab, in dem drei Menschen erschossen wurden.
Foto: Marcus Merk (Archivbild)

Im Prozess um den mutmaßlichen Dreifachmörder Gerhard B. sagen nun erstmals Überlebende aus. Sie schildern einen Täter, den man sich nicht als Nachbarn wünscht.

Seine Klingel hat Sven N. inzwischen ausgetauscht. Er konnte den Ton nicht mehr ertragen. Zu sehr erinnerte ihn der Ton daran, wie der mutmaßliche Dreifachmörder Gerhard B. im vergangenen Jahr zweimal läutete. Sven N. öffnete – und sah dem Mann ins Gesicht, der kurz zuvor seine Mutter erschossen hatte. „Was soll das jetzt werden?“, fragte er den Nachbarn seiner Eltern, der mit einer Pistole in der Hand vor ihm stand. „Das wirst du dann schon sehen“, soll Gerhard B. geantwortet haben. Dann fielen Schüsse.

Erstmals sagen Überlebende der kaltblütigen Attacke in Langweid aus

Der Dreifachmord von Langweid hat im Juli vergangenen Jahres ganz Bayern erschüttert. Gerhard B. tötete in einem Mehrfamilienhaus in Langweid (Landkreis Augsburg) drei seiner Nachbarn mit Kopfschüssen aus nächster Nähe. Anschließend fuhr er zu dem Haus, in dem der Sohn seiner Nachbarn, Sven N., mit seiner Lebensgefährtin lebt. Die beiden wurden durch Schüsse verletzt, überlebten die kaltblütige Attacke aber. Der 44-Jährige Sven N. ist einer der ersten Überlebenden, die nun im Strafprozess gegen den mutmaßlichen Dreifachmörder Gerhard B. aussagten. Das Opfer erinnert sich: „Ich war an dem Nachmittag noch bei meiner Mutter. Sie hatte Hefezopf gebacken.“ Als er wieder zu Hause war, klingelte sein Telefon. „Meine Mutter sagte: Es ist wieder was.“ Was, das war Sven N. sofort klar. Es gab mal wieder Streit im Mehrfamilienhaus seiner Eltern. Wenige Stunden später war seine Mutter Edeltraud tot. 

Der Angeklagte Gerhard B. auf der Anklagebank im Augsburger Landgericht.
Foto: Marcus Merk

Auch ihr Ehemann Horst sagte nun vor Gericht aus. Der 79-Jährige lebt noch immer in dem Haus, in dem im vergangenen Jahr seine 72-jährige Ehefrau durch die Wohnungstür hindurch erschossen wurde. „Ich sehe meine Frau noch immer im Blut liegen“, sagt er vor Gericht. Es sind Bilder, die ihn nachts nicht schlafen lassen. Eine Frage quält den 79-Jährigen: Wie konnte es nur dazu kommen? Den Beschreibungen von Horst N. zufolge gab es zumindest Anzeichen. 

Die Ruhe in der Nachbarschaft störte ein jahrelanger Streit

Horst N. erscheint vor Gericht in einem blau-kariertem Hemd, dunkelblauer Hose und Sandalen mit Socken. Der 79-Jährige mit Halbglatze und weißem Bart beschreibt eine eigentlich beschauliche, bürgerliche Nachbarschaft in Langweid. Vor knapp vier Jahren sei der Rentner mit seiner Ehefrau in das Vier-Parteien-Haus in der Schubertstraße gezogen. Sie wollten näher bei ihrem Sohn und den Neffen leben. Anfangs, so schildert es der 79-Jährige, habe er sich mit Gerhard B. und seiner Frau noch gut verstanden: „Einmal haben wir eine Radtour zum Kuhsee gemacht.“ Dabei hätte man sich aber kaum unterhalten können, weil B. mit seinem Rad weit vorausfuhr. Freunde sollten die beiden nicht werden. Im Gegenteil. Die Stimmung kippte. 

In Langweid im Landkreis Augsburg hat am Freitag ein Mann fünf Menschen niedergeschossen. Drei von ihnen starben. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.
12 Bilder
Mann erschießt in Langweid drei Menschen: Bilder des Polizeieinsatzes
Foto: Marcus Merk

Die Ruhe in der Straße mit gepflegten Vorgärten störte seit Jahren ein Streit unter Nachbarn. Mehrfach gab es gegenseitige Anzeigen bei der Polizei. In einem Notizbuch zeichnete Horst N. manchmal auf, wenn es mal wieder Streit im Vier-Parteien-Haus gab. Es müssen dutzende Einträge sein. Mal, so berichtet es der Überlebende vor Gericht, ging es um eine angeblich falsch stehende Waschmaschine im Keller. Mal gab es Stress, weil die Eingangstür zum Mehrfamilienhaus abgesperrt wurde. Und immer wieder ging es um Mülltonnen, die angeblich nicht rechtzeitig vor der Haustüre standen oder zu dreckig waren. Deshalb soll es auch schon zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Einmal rückte ein Notarzt an. Auch am Tag der tödlichen Schüsse wurde schon am Nachmittag die Polizei gerufen, weil es an der Papiertonne mal wieder Stress gab. Gerhard B. habe ihn beleidigt, erzählt sein Nachbar Horst N. vor Gericht: „Aber so dezent, dass es sonst keiner hören konnte.“ Es kam zu einem kurzen Wortgefecht. „Du wirst mich noch kennenlernen“, soll der mutmaßliche Mörder am Nachmittag noch gesagt haben.

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Urteil im Prozess um den Dreifachmord in Langweid wird im Juli erwartet

Während Horst N. davon erzählt, schüttelt der Angeklagte vor Gericht immer wieder den Kopf. Das ist ungewöhnlich, denn bislang zeigte Gerhard B. wenig Emotionen. Als zuletzt Bilder der Leichen im Gerichtssaal gezeigt wurden, sah der Angeklagte kaum hin. Doch während sein Nachbar vom Streit im Haus erzählt, bricht ein verachtendes Lächeln aus dem mutmaßlichen Mörder heraus. Man spürt, dass er den Ausführungen seines Nachbarn widersprechen möchte. Doch Gerhard B. schweigt, wie auch schon an den vergangenen Tagen der Verhandlung. Angeklagt ist B. wegen dreifachen Mords, versuchten Mords sowie in zwei Fällen wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein Urteil wird im Juli erwartet. 

Anmerkung der Redaktion: Der Angeklagte legt keinen Wert darauf, auf Foto- und Videomaterial unkenntlich gemacht zu werden. Daher zeigen wir Gerhard B. in unserer Berichterstattung unverpixelt.

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