Wo wächst eigentlich welches Obst im Augsburger Land? Darüber sollte eine groß angelegte Apfel- und Birnbaumkartierung in den Jahren 2016 bis 2019 Klarheit bringen. Sie fand in mehreren Landkreisen Nordschwabens statt und brachte in der Reischenau eine nahezu vergessene Apfelsorte zutage. Nur noch drei Bäume konnten von dieser Sorte erfasst werden. Ein gängiger Name ließ sich nicht ermitteln. Ein Besitzer bezeichnete die Apfelsorte als „Müllerle“.
Die Sorte zeichnet sich durch einen starken Wuchs aus, ihre Früchte sind süßlich und nach erster Einschätzung wenig anfällig. Der Bund Naturschutz, der Gartenbauverein und der Heimatverein haben sich dafür eingesetzt, diese historische Regionalsorte zu erhalten. Von der Baumschule Spengler wurden Reiser von einem Baum im Dinkelscherber Ortsteil Grünenbaindt genommen und junge Bäume gezogen. Ein erster Baum, um den sich Robert Behm vom Bund Naturschutz im vergangenen Jahr gekümmert hatte, konnte nun auf der Streuobstwiese des Gartenbauvereins Dinkelscherben gepflanzt werden.
Es wird noch nach geeigneten Standorten gesucht
In den kommenden Jahren sollen weitere Bäume dieses „Reischenauer Rambur“ an geeigneten Stellen in der Reischenau gepflanzt werden. Dadurch könnte diese fast ausgestorbene Apfelsorte, die sich bislang nur in der Reischenau nachweisen lässt, erhalten werden. Im Spätherbst 2024 soll nun ein weiterer Baum im Bereich der Grund- und Mittelschule gepflanzt werden. In den kommen Jahren können weitere Neupflanzungen folgen, geeignete Standorte wurden aber noch nicht festgelegt.
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