Der Name Philippe Riou wird wohl den wenigsten Olympia-Fans ein Begriff sein – und dennoch hat dieser lebensfrohe Bewegungskünstler maßgeblich dazu beigetragen, dass die Eröffnungsfeier der Pariser Olympiade 2024 zu genau jenem Spektakel geworden ist, das viele Sportfreunde vermutlich noch lange in Erinnerung behalten werden. Denn Riou war hauptsächlich für die Tanzeinlagen verantwortlich, die an jenem Tag über Zigtausende von Fernsehbildschirmen flackerten.
Auf dem Weg von Paris nach Wien in Dinkelscherben gestrandet
Und genau während des viertägigen „Dinkel-Festivals“ hatte nun auch er die Ortschaft Dinkelscherben aufgesucht – allerdings etwas unverhofft und nicht wegen des dort stattfindenden Musikmarathons rund um den dortigen Rathausplatz. Philippe Riou wollte es von Paris aus ursprünglich mit dem eigenen Pkw noch bis in die alte österreichische Kaiserstadt Wien zu seinem dort lebenden Sohn schaffen, als ihn ein Unfallwagen auf der Straße zu einem kleinen Umweg gezwungen hatte – einen Umweg, den er an diesem Abend nicht bereuen sollte: Im Dinkelscherber „Old Finkls Pub“ konnte sich das sympathische Multigenie nach all dem Stress der vergangenen Wochen endlich einmal richtig erholen und genoss sichtlich die angenehme und wahrlich nicht alltägliche Atmosphäre dieses Hotel-Restaurants, das Speisen und Getränke in einem kultig umgebauten Bauernhof-Stall serviert.
Fast schon beiläufig erzählt der Choreograf zwischen nostalgischen Kachelöfen, uralten Reisekoffern und Holz-Skiern an der Wand, was vor vielen Jahren seine wahre Passion ist: Riou vollführt Tanzvorstellungen zusammen mit seiner Truppe „Compagnie Les Passagers“ am liebsten in schwindelerregender Höhe: betörende Ballettkünste auf Hochhausbalustraden, atemberaubende Tanzeinlagen an senkrechten Häuserwänden, berauschende Abseilchoreografien, die einem den Atmen stocken lassen. Ob er keine Angst vor solchen waghalsigen Aktionen habe?
Am nächsten Tag geht es weiter von Dinkelscherben nach Wien
Philippe Riou lacht und sagt: „Je älter ich werde, desto mehr mache ich mir Gedanken darüber.“ Dennoch: Aufhören will der Olympia-Choreograf deswegen keineswegs.
Im Dinkelscherber „Old Finkls Pub“ lässt er sich noch ein Bierchen schmecken, bevor es am nächsten Tag für ihn endgültig weitergeht nach Wien zu seinem Sohn. Zahlreiche Fotos von Rious waghalsigen Tanzeinlagen gibt es zu sehen unter www.compagnielespassagers.com/presse/photos.html
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