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Dinkelscherben: Hundehalter in Dinkelscherben sorgt weiter für Ärger

Dinkelscherben

Hundehalter in Dinkelscherben sorgt weiter für Ärger

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    Aggressiv auftretende Labradore beschäftigen die Marktgemeinde Dinkelscherben.
    Aggressiv auftretende Labradore beschäftigen die Marktgemeinde Dinkelscherben. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Sie haben schon eine Frau gebissen, sind herumgestreunert und haben elf Hühner getötet. Immer wieder sorgten drei als aggressiv geltende Labradore in den vergangenen Monaten in Dinkelscherben für Unruhe. Die Gemeinde versucht, gegen die Haltung der Hunde vorzugehen. Doch viele Mittel hat sie nicht mehr. In der Sitzung des Marktgemeinderates stellte Konrad Ruhland von der Geschäftsführung der Marktgemeinde jetzt den aktuellen Stand des Problems vor. 

    In der ersten Jahreshälfte 2023 seien die damals zehn Monate alten Hunde erstmals überprüft worden. Damals hätten sie noch keine Zeichen von Aggressivität gezeigt, berichtet Ruhland: „Der Halter wurde über die Hundeverordnung informiert.“ Mitte desselben Jahres seien erstmals Beschwerden bei der Gemeinde eingegangen, dass die Hunde frei herumlaufen würden. 

    Leinenzwang und Zwangsgeld angedroht

    Die Gemeinde habe daraufhin Aufforderungen an der Halter geschickt, dies zu unterbinden. Auch Leinenzwang und Zwangsgeld seien angedroht worden. „Im September wurde dann das Zwangsgeld erhoben“, erklärt Ruhland. Im Oktober habe die Gemeinde den Erlass erhalten, die Hunde dem Halter wegnehmen zu dürfen. „Das konnte auch direkt vollzogen werden“, erzählt er. Die Hunde seien in ein Tierheim gebracht worden, wo sie bis Januar 2024 waren. 

    Zweimal verschwanden die Hunde aus dem Tierheim

    Ende Januar verschwanden die Hunde jedoch wieder aus dem Tierheim. „Teilweise haben die Hunde auch den Besitzer gewechselt“, sagt Ruhland. Mit einem Durchsuchungsbeschluss sei es der Gemeinde im April möglich gewesen, dem Halter die Tiere erneut zu entziehen. Diese wurden nochmals ins Tierheim gebracht. „In der Nacht auf den 1. Mai sind die Hunde wieder aus dem Tierheim verschwunden“, berichtet er. 

    Derzeit habe die Gemeinde erneut einen Beschluss, das Grundstück des Halters betreten zu dürfen. „Wenn wir merken, dass er da ist, können wir sofort ausrücken“, erklärt Ruhland. Das gelte aber nur, wenn die Tiere auf dem Grundstück des Eigentümers sind, fügt Dinkelscherbens Bürgermeister Edgar Kalb hinzu: „Wir hatten ja auch schon den Fall, dass die Hunde bei Verwandten waren.“ Dann wäre es nicht möglich, das Grundstück zu betreten.

    Dinkelscherben bleibt auf den Kosten sitzen

    Bis jetzt habe die Gemeinde über 100 Arbeitsstunden für den Fall aufwenden müssen. Für diese und den Tierheimaufenthalt der Hunde sind dem Markt Dinkelscherben Kosten von mehr als 11.000 Euro entstanden. Wie die Gemeinde das Geld wiederbekomme, sei nicht bekannt. „Das Problem ist, dass dem Halter das Eigentum an den Hunden nicht entzogen werden darf“, erklärt Ruhland. Das wäre Enteignung. Eine Vorladung der Gemeinde habe der Halter nicht wahrgenommen. Auch die Frist seiner Klage gegen die Verordnungen der Marktgemeinde habe er verstreichen lassen. 

    Die Gemeinde habe alle Möglichkeiten ausgeschöpft, sagt Ruhland: „Wir wissen aktuell nicht, wo er oder die Hunde sind.“ Joachim Schimming (Grüne) merkte an, dass Beweismittel in Form von Videos die Runde machen. „Kann man ihn nicht anzeigen?“, fragte er, doch Ruhland verneinte. Das sei ein Weg, den nur Privatpersonen gehen könnten, nicht aber die Gemeinde. Solange der Halter das Eigentum an den Hunden nicht aufgebe, werde es immer so weitergehen. „Nicht die Gemeinde ist hier der Schnarcher, sondern alle Mittel sind ausgeschöpft“, sagt auch Kalb. Es werde wohl noch eine Weile dauern, „bis da der Deckel drauf ist“.

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