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Dinkelscherben: Neusässerin sorgt in Dinkelscherber Bauernhof für Country-Feeling

Dinkelscherben

Neusässerin sorgt in Dinkelscherber Bauernhof für Country-Feeling

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    Country in Dinkelscherben
Die Neusässer Countrysängerin D. B. Rose begeisterte mit ihren Bandkollegen in einer äußerst ungewöhnlichen Konzertatmosphäre.
    Country in Dinkelscherben Die Neusässer Countrysängerin D. B. Rose begeisterte mit ihren Bandkollegen in einer äußerst ungewöhnlichen Konzertatmosphäre. Foto: Daniela Ziegler

    Eine energiegeladene Country-Sängerin, ein ungewöhnlicher Veranstaltungsort und eine bunt gemischte Publikumsgesellschaft, die sich schon nach wenigen Minuten als einzige große Familie verstand – so ist mit wenigen Worten der mitreißende Auftritt der Neusässer Sängerin und Gitarristin D. B. Rose im Dinkelscherber „Old Finkl‘s Pub“ zu bezeichnen. Zahlreiche Gäste waren schon ganze zwei Stunden vor Konzertbeginn vor Ort – zum einen, um sich einen passenden Sitzplatz zu ergattern, zum anderen aber auch, um in aller Ruhe erst einmal eine kleine Entdeckungsreise durch die ungewöhnliche Location zu unternehmen.

    Bei „Old Finkl’s Pub“ handelt es sich keineswegs um einen „klassischen“ Veranstaltungsort, sondern um einen ehemaligen Bauernhofstall, der von den Betreibern Elisabeth und Karl Heberle zu einer visuellen Erlebnisgastronomie umgestaltet wurde und heute irgendwo zwischen irischer Kultkneipe, nostalgischem Bauernhofmuseum und farbenfrohem Antiquitäten-Café angesiedelt ist. Und genauso bunt war auch das Publikum zusammengesetzt, waren die Gäste doch aus allen Teilen des Augsburger Umlands angereist: aus Stadtbergen, aus Neusäß, aus Fleinhausen – und einer der Besucher hatte sogar eine 45-Minuten-Fahrt mit dem Fahrrad von Kemnat ins Zentrum von Dinkelscherben auf sich genommen, um dort ein paar ausgelassene Konzertstunden mitzuerleben. Und diese ließen auch gar nicht lange auf sich warten.

    Schon nach wenigen Takten hat die Band das Publikum erorbert

    Ein paar rhythmische Drum-Schläge auf der wummernden Kistentrommel von Christoph Ihle, die ersten Country-Akkorde auf der Akustik-Gitarre von D. B. Rose, die einsetzenden E-Gitarren-Riffs ihres Vaters Dušan Blanár – und augenblicklich war eine ausgelassene Saloon-Atmosphäre in Dinkelscherben eingekehrt. Allein schon nach dem Soundcheck konnte das Trio einen jubelnden Applaus für sich verbuchen und so sollte es auch Schlag auf Schlag weitergehen: Mit ihrer schwelgenden Charakterstimme entführte D. B. Rose in die ausgelassene Welt der Folk-, Blues- und Countrymusik und hatte sich dabei hauptsächlich den etwas selteneren Musikperlen dieser Stilrichtungen verschrieben: Mitreißende Kultsongs der beiden Songwriter Shania Twain und Garth Brooks hatte sie ebenfalls im musikalischen Reisekoffer mit dabei wie gefühlvolle Eigenkompositionen oder Guy Mitchells legendäres „Singing the Blues“. Und von Anfang an gab es unter den Gästen kein Halten mehr: Von Jung und Alt würde rhythmisch auf die Tische geklopft, mit den Füßen gewippt und immer wieder auch in fröhlicher Feierlaune mitgeklatscht. 

    Country in Dinkelscherben
Sängerin D.B.Rose nahm das Publikum mit ihrer prägnanten Stimme für sich ein.
    Country in Dinkelscherben Sängerin D.B.Rose nahm das Publikum mit ihrer prägnanten Stimme für sich ein. Foto: Daniela Ziegler

    Im Laufe des Abends wurde der Countryfolk schließlich zunehmend von rockigeren Rhythmen abgelöst und die Arrangements etwas bekannter, was die Stimmung im irischen Pub noch ein gutes Stückchen mehr anheizte: Zu Buddy Hollys „That’ll Be The Day“ mit seinem virtuosen Gitarrensolo wurde ebenso lauthals mitgesungen wie zu Juice Newtons „Queen of Hearts“. Wie energiegeladen das zweistündige Country-Konzert letztlich wirklich gewesen war, kam nicht zuletzt durch E-Gitarrist Dušan Blanár selbst zum Ausdruck: „I schwitz‘ ja bloß no …“, warf er gegen Ende des Abends augenzwinkernd ins Publikum. 

    Am Ende schwitzten nicht nur die Musiker

    Die Gäste schwitzten sicherlich ebenso, warteten aber dennoch gespannt darauf, was wohl der allerletzte Song der sympathischen Combo sein würde. Und auch hier wusste das Trio rund um D. B. Rose ganz gehörig zu überraschen: kein Country, kein Folk, kein Blues, sondern der 80er Jahre-Kultsong „Schickeria“ von der Spider Murphy Gang – textlich mit viel Humor auf die Kneipenszene in Dinkelscherben umgeschrieben! Tatsächlich präsentierte sich dort aber glücklicherweise kein steriles Münchner Cocktailbar-Feeling, sondern ein rundum ausgelassener und atmosphärisch äußerst dichter Konzertabend, der schlichtweg für zwei Stunden allerbeste Feierlaune sorgte. 

    Das nächste Konzert im „Old Finkl’s Pub“ findet am 7. Oktober mit „The Wonderboyz“ statt. 

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