Im 17. Jahrhundert verbreitet sich nach und nach die Orgel in den Kirchen: Die älteste erhaltene Orgel Süddeutschlands befindet sich heute in der Pfarrkirche des Zusmarshausener Ortsteils Gabelbach. Das Instrument wurde 1609 für die Barfüßerkirche in Augsburg errichtet und 1757 nach Gabelbach verkauft. Für diese Zeit kann man sich das „Salzburger Kirchentrio“ als typische Besetzungsform vorstellen: Es besteht aus Orgel, Kontrabass und zwei gleichwertigen Geigenstimmen.
Lange Zeit dominierte auf dem Land noch die gestrichene Musik – der Siegeszug der Blasmusik war anfangs ein langsamer. Erst Ende des 18. Jahrhunderts sind in der Besetzung einer Dorfmusikantengruppe neben Geige und Kontrabass immer häufiger auch Klarinetten und Hörner vorzufinden. Letztere wurden meist von örtlichen Jägern gespielt.
Bezirksheimatpfleger Christoph Lang, der sich als Kirchenchorleiter besonders für Musikgeschichte interessiert, nimmt eine etwa fünf Musiker starke Kapelle als zeittypische Besetzung an. Tatsächlich sind für die Jahre 1783 bis 1785 im Gemeindearchiv Zusmarshausen erstmals Belege für zwei Hornisten und zwei „Hautboisten“, das heißt hier allgemein Bläser, sowie ein Fagott zu finden.