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Diedorf: Weil Personal fehlt: Kita-Gruppe in Anhausen bleibt zu

Diedorf

Weil Personal fehlt: Kita-Gruppe in Anhausen bleibt zu

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    In Diedorf werden immer Kinder in Kindergärten und Krippen angemeldet. Platz steht noch zur Verfügung. Dennoch bleibt eine Gruppe zu. Der Grund: Es fehlt am Personal.
    In Diedorf werden immer Kinder in Kindergärten und Krippen angemeldet. Platz steht noch zur Verfügung. Dennoch bleibt eine Gruppe zu. Der Grund: Es fehlt am Personal. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Im Grunde hatte Sachbearbeiterin Nicole Gebele eine gute Nachricht für die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte von Diedorf auf ihrer jüngsten Sitzung dabei. In der Marktgemeinde gibt es ausreichend Krippen- und Kindergartenplätze. Das gilt auch nach den Voranmeldungen für das kommende Kindergartenjahr ab September 2021. Doch es gibt zwei Probleme. Eines davon ist, dass Kinder auch weiterhin in Behelfsräumen betreut werden müssen. Und dann geht es noch ums Personal. Davon betroffen ist vor allem der Kindergarten in Anhausen. Weil das fehlt, steht in diesem Jahr eine Gruppe leer. Doch die wird nun unbedingt gebraucht.

    Deshalb hat der Träger der Einrichtung, das katholische Kita-Zentrum St. Simpert der Diözese Augsburg, die Marktgemeinde Diedorf um Hilfe bei der Suche nach Personal gebeten. Bei

    Anmeldungen schon jetzt für einen Kita-Platz 2022 in Diedorf

    Denn auch wenn das benötigte Personal für die Gruppe mit 25 Plätzen in Anhausen nun gefunden werden könnte - ab September sind weitere Plätze nötig. Zum jetzigen Zeitpunkt müssen dann noch drei Kinder auf jeden Fall untergebracht werden, hinzu kommen aber erfahrungsgemäß weitere Anfragen während des Jahres. "Da habe ich jetzt schon sieben Vormerkungen ab Januar 2022", so Nicole Gebele. Und es werden mehr werden. "Ich hatte da allein in den vergangenen zwei Tagen drei oder vier Anrufe", so die Sachbearbeiterin.

    Die neue Kita St. Nikolaus in Hausen ist gerade erst bezogen worden. Doch schon jetzt ist klar: In Diedorf werden zusätzliche Plätze gebraucht. Es fehlt jedoch vor allem am Personal.
    Die neue Kita St. Nikolaus in Hausen ist gerade erst bezogen worden. Doch schon jetzt ist klar: In Diedorf werden zusätzliche Plätze gebraucht. Es fehlt jedoch vor allem am Personal. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Dass in Diedorf auch in Zukunft der Bedarf an Plätzen in Krippen, Kindergärten und Horten stark zunehmen werde, hatte auf der vorherigen Gemeinderatssitzung der zuständige Fachmann aus dem Landratsamt, Günter Katheder-Göllner, prognostiziert. In keiner anderen Landkreiskommune unterscheide sich die Zahl zwischen dort geborenen Kindern und jenen, die dann tatsächlich einen Betreuungsplatz brauchen, so stark wie in Diedorf. Es sind viel mehr. Der Grund: Wo gebaut wird, gibt es Zuzüge - vor allem von jungen Familien. Aktuell ist das der Fall durch eine Wohnanlage der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises, WBL, an der Hauptstraße. Sie wird gerade bezogen.

    Kita-Container in Oggenhof sollen bleiben

    Deshalb hat Nicole Gebele einen weiteren Vorschlag für die Gemeinderäte: Gerade erst sind die Container in Oggenhof, in denen während der Bauzeit der Kita St. Nikolaus in Hausen zwei Gruppen untergebracht waren, leer geworden. Sie könnten für zunächst zwei weitere Jahre erhalten bleiben. In einen Gruppenraum kann die Gruppe aus dem Willishauser Kindergarten St. Martinus einziehen, wenn dieser renoviert wird. Das ist eine Arbeit, die möglichst bald umgesetzt werden soll, sich aber sicher mindestens zwei Jahre hinziehen wird. "Das hängt zunächst einmal von der Zusage bei der staatlichen Förderung ab", erklärte Bürgermeister Peter Högg. Der andere Gruppenraum biete Platz für bis zu 25 weitere Kinder - ein Puffer für die nächsten Monate. "Das tut uns gut", so der Fraktionsvorsitzende von Wir für Diedorf, Daniel Fendt.

    In Biburg soll ein Waldkindergarten entstehen. Es sind aber noch Fragen offen.
    In Biburg soll ein Waldkindergarten entstehen. Es sind aber noch Fragen offen. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Laut Kämmerer Herbert May kosten die Container die Gemeinde monatlich 3200 Euro an Miete und Pacht. Damit war der Gemeinderat einverstanden. Auch für diesen Standort wird St. Simpert nun Personal finden müssen. Was der Gemeinderat hingegen abgelehnt hat, ist der Betrieb einer Not-Mini-Gruppe für bis zu zehn Kinder im Mehrzweckraum der Villa Kunterbunt in Lettenbach. Zehn Anfragen gibt es aus dem Ort für diese Einrichtung, sie werden nun auf freie Plätze in anderen Ortsteilen verteilt. Aussuchen könnten sich die Eltern eine Wunsch-Krippe oder -Kita nun nicht mehr, ist sich der Gemeinderat einig. Und Nicole Gebele machte klar: Fehlt das Personal, können auch eigentlich zumindest räumlich vorhandene Plätze am Ende nicht angeboten werden.

    Waldkindergarten in Biburg soll kommen

    Ein weiteres Projekt wird jedoch in Angriff genommen werden: In Biburg soll ein Waldkindergarten entstehen, dafür soll jetzt ein passender Träger gesucht werden. Eine Umfrage hatte ergeben, dass 70 Kinder in den kommenden Jahren solch eine spezielle Einrichtung besuchen könnten. Dabei sind jedoch noch Fragen offen, so Nicole Gebele. Unter anderem müsse geklärt werden, ob Nutzwald die richtige Umgebung für solch ein Projekt sei.

    "Die Kinder brauchen auch eine Behausung, etwa fürs Mittagessen." Nehme man für den Bau staatliche Förderung in Anspruch, muss der Waldkindergarten mindestens 25 Jahre laufen, so lange ist die Bindungsfrist. Im Moment gibt es in Biburg bereits zudem eine private Waldkindergartengruppe als Großtagespflege, zum September 2022 soll daraus ein offizieller Kindergarten werden, informierte Nicole Gebele.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kinderbetreuung: Die Konfession sollte keine Rolle spielen

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