Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Diedorf: Neue Kita-Plätze für einige Vorschulkinder in Diedorf

Diedorf

Neue Kita-Plätze für einige Vorschulkinder in Diedorf

    • |
    Das ist das eigentliche Zuhause der Kita St. Martinus, das Bürgerhaus in Willishausen. Dort wird im Moment jedoch saniert.
    Das ist das eigentliche Zuhause der Kita St. Martinus, das Bürgerhaus in Willishausen. Dort wird im Moment jedoch saniert. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Gute Nachrichten für einige Familien, die ihre Kinder bislang in der Schneeflöckchen-Gruppe der Kita St. Martinus im Diedorfer Ortsteil Oggenhof untergebracht hatten. Wie berichtet, muss diese Gruppe schließen, weil der Träger, das Kita-Zentrum St. Simpert aus Augsburg, nicht genügend Fachpersonal finden kann. Noch nach einem Krisentreffen am frühen Mittwochmorgen im Rathaus schien es, als ob sieben Kinder zunächst nicht sofort in einer anderen Kita einen Platz finden würden. Doch schon wenige Stunden später sah das anders aus.

    Wie aus dem Diedorfer Rathaus am späten Nachmittag mitgeteilt wurde, können zumindest die drei betroffenen Vorschulkinder in verschiedenen Gruppen der kommunalen "Villa Kunterbunt" in Lettenbach und Biburg aufgenommen werden und dort das Vorschulprogramm bis zum August mit durchlaufen. Dieses Programm ist besonders wichtig, um allen Kindern einen Start in ihre Grundschulzeit auf demselben Niveau zu garantieren. Dabei werden unter anderem schriftähnliche Schwünge mit dem Stift geübt und Zahlen geschrieben. Auch das regelmäßige Sitzen am Tisch gemeinsam mit Gleichaltrigen bei längerer Konzentration auf eine Aufgabe ist schon eine Übung, die auf die Schulzeit vorbereitet.

    Kita-Zentrum schreibt den betroffenen Familien

    Bereits am Mittwoch hatte sich Zweiter Bürgermeister Thomas Rittel zuversichtlich gezeigt, dass nun alle Diedorfer Kitas zusammenrücken und gemeinsam nach einer Lösung für alle betroffenen Familien suchen würden. Inzwischen hat sich das Kita-Zentrum St. Simpert an die betroffenen Familien direkt gewandt, das Schreiben liegt unserer Redaktion vor. Geschäftsführer Günter Groll versichert darin, dass St. Simpert seit Oktober täglich nach einer Lösung gesucht habe, um den Weiterbetrieb beider Gruppen zu organisieren. Das sei allerdings nicht gelungen, der jetzige Schritt, der nicht mehr habe verhindert werden können, werde von der Gemeinde und dem Landratsamt mit getragen. 

    Günter Groll weiter: "Als Vater von vier Kindern – meine Frau ist ebenfalls berufstätig – weiß ich nur zu gut, was der Wegfall eines Betreuungsplatzes bedeuten kann." Dennoch sei die Schließung der Gruppe wegen "unvorhersehbarer Personalausfälle durch Schwangerschaften und Kündigungen" letztendlich nicht mehr zu kompensieren gewesen. Im Landkreis Augsburg ist es erst das zweite Mal, dass eine Gruppe wegen Personalmangels komplett schließen muss. Die Sprecherin des Landratsamts, Annemarie Scirtuicchio, spricht dabei eine Krippengruppe an, die bislang noch nicht wiedereröffnet werden konnte. Was ihren Worten nach hingegen im vergangenen Jahr öfters vorgekommen ist, sei die Reduzierung der Plätze in einzelnen Gruppen wegen nicht ausreichenden Personals.

    Die Schließung einer Kita-Gruppe ist der allerletzte Schritt

    Allerdings sei die Reduzierung oder Schließung immer erst das letzte Mittel. Davor stünden die Suche nach neuen Fachkräften, der Einsatz von Springerinnen oder die Verkürzung der Öffnungszeiten. All das war in St. Martinus zuvor schon geschehen. Annemarie Scirtuicchio: "Im Fokus stehen immer das Wohl der Kinder und die große Belastung der in den Einrichtungen tätigen Pädagogen und Pädagoginnen. Träger finden aktuell fast kein neues Personal, da einfach keine Fachkräfte zur Verfügung stehen. Der Markt ist leergefegt." 

    Tatsächlich ist es in der Marktgemeinde Diedorf nicht das erste Mal, dass etwas Ähnliches passiert. Vor wenigen Jahren konnte eine Gruppe in der Kita St. Adelgundis in Anhausen nicht öffnen, weil über ein Jahr hinweg das nötige Personal nicht zur Verfügung stand. Dort wurden für die Kinder schon im Vorfeld andere Lösungen gefunden. Günter Groll versichert den noch betroffenen Familien, dass auch für ihre Kinder weiter nach Lösungen gesucht werde.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden