Die Kühl Entsorgung & Recycling Süd GmbH mit Hauptsitz in Diedorf wird größer. Das Unternehmen hat den Standort seines Konkurrenten Veolia im Südwesten Nürnbergs zum 20. Februar übernommen. Hintergrund ist eine Bedingung des Bundeskartellamts zur Übernahme der Hofmann-Gruppe durch Veolia. Damit Veolia nun keine marktbestimmende Stellung einnimmt, musste ein Teil des Unternehmens abgegeben werden. Damit konnte nun das 14 Monate dauernde Verfahren zur Übernahme der Hofmann-Gruppe durch Veolia abgeschlossen werden.
In einem vom Kartellamt überwachten Auswahlverfahren konnte sich Kühl gegenüber drei weiteren Wettbewerbern durchsetzen. Verbunden war diese Übernahme mit sechs Erfassungsverträgen für Papiertonne, Glas- und Leichtverpackungen aus der gelben Tonne mit dem dazugehörigen Fuhrpark und Mitarbeitern.
Entsorgungsunternehmen investiert bereits in neue Fahrzeuge
Kühl verfügt jetzt über einen weiteren, genehmigten Standort. 30 Mitarbeitende von Veolia, Hofmann und dessen Tochter Georg Roth haben dort einen neuen Arbeitgeber gefunden. Zum Ausbau der Aktivitäten hat Kühl bereits in weitere Behälter sowie Fahrzeuge investiert. Die vertrieblichen Aktivitäten sollen vorrangig im Gewerbeabfallbereich konzentriert werden. Aber auch an kommunalen Ausschreibungen wird Kühl sich beteiligen.
Die Kühl Unternehmensgruppe wurde 1991 als Papierhandelsunternehmen mit Sitz in Diedorf gegründet. Die Kühl-Gruppe verfügt über zehn Recycling-Standorte in Deutschland. Im Jahr 2020 wurde in Augsburg innerhalb nur eines Jahres nach Unternehmensangaben ein umweltorientiertes und hochmodernes Recyclingzentrum errichtet. Der Betrieb gewinnt die benötigte Energie auf nachhaltige Weise mittels Fotovoltaik und Solarthermie. Außerdem werde durch ein besonderes Versickerungssystem auf die Schonung des Grundwassers geachtet, teilt das Unternehmen mit.
Kühl bringt 900.000 Tonnen Altpapier pro Jahr ins Recycling
Ein Blockheizkraftwerk und nicht zwei wasserstoffbetriebene Müllsammelfahrzeuge runden den Nachhaltigkeitsgedanken im Betrieb ab. Das Unternehmen hat aktuell rund 600 Mitarbeitende und 300 Lastwagen. Eine Jahresmenge von rund 900.000 Tonnen Altpapier in verschiedensten Qualitäten wird durch Kühl europaweit dem Recycling zugeführt. Veolia bleibt auch nach der Abspaltung des Standorts in Nürnberg ungleich größer. Mit circa 9.500 Beschäftigten an etwa 250 Standorten ist Veolia Umweltservice GmbH eines der führenden deutschen Entsorgungsunternehmen. (jah)