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Diedorf/Gessertshausen: Neue Bahntrasse Ulm-Augsburg könnte Diedorf zerschneiden

Diedorf/Gessertshausen

Neue Bahntrasse Ulm-Augsburg könnte Diedorf zerschneiden

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    Die Bahn will eine neue Schnellbahnstrecke bauen. Im Gespräch ist auch der Ausbau der Bestandsstrecke. Mit Folgen vorwiegend für Diedorf, wie im Gemeinderat erneut deutlich wurde.
    Die Bahn will eine neue Schnellbahnstrecke bauen. Im Gespräch ist auch der Ausbau der Bestandsstrecke. Mit Folgen vorwiegend für Diedorf, wie im Gemeinderat erneut deutlich wurde. Foto: Marcus Merk

    Sollte die geplante ICE-Strecke zwischen Ulm und Augsburg tatsächlich entlang der Bestandsstrecke verlaufen, wäre Diedorf im Landkreis ähnlich stark wie Neusäß vom Ausbau der Deutschen Bahn (DB) betroffen. In

    Darauf verweist der Gemeinderat in seiner Stellungnahme an die DB und bittet bei allen Überlegungen die besonders starken Auswirkungen für Mensch, Tier und Natur zu berücksichtigen. „Zwar haben wir unsere Anliegen im aktuellen Raumordnungsverfahren wiedergefunden“, berichtete Gemeinderat Daniel Fendt (Wir für Diedorf) vom Arbeitskreis (AK) Verkehr während der jüngsten Marktgemeinderatssitzung in Diedorf. „Wir möchten dennoch eine Stellungnahme abgeben, da der Ort vom Streckenverlauf durchschnitten wird“, erklärte er. Dies gelte sowohl für den blau-grünen als auch für den violetten Trassenverlauf. Für eine weitere Dateneinsicht oder Beratungen bräuchte Diedorf im Gegensatz zu anderen keine Fristverlängerung, betonte Diedorfs Bürgermeister Peter Högg (Wir für Diedorf). So werden in Zusmarshausen für eine Petition Unterschriften gesammelt. Mit der Petition will man erreichen, für die von der Bezirksregierung im Raumordnungsverfahren bis Ende Oktober geforderten Stellungnahmen mehr Zeit zu erwirken. „Wir als AK Diedorf unterstützen diese Petition nicht“, stellte Fendt klar.

    Diedorf reicht die Zeit für seine Stellungnahme zur Bahntrasse Ulm-Augsburg

    Der Gemeinderat Diedorf fordert in seiner Stellungnahme, sollte sich die DB für den Ausbau der Bestandsstrecke entscheiden, die geplante Ortsumfahrung der B300 in Diedorf mitzuberücksichtigen. Vor allem im Bereich des Unterdorfs sei bisher der erhöhte Platzbedarf für Schiene und Straße nicht ausreichend eingeplant. Notwendig wäre, im Ortsverlauf beide Verkehrswege durch einen Tunnel zu bündeln. Vom Streckenverlauf entlang der Bestandsstrecke wären private Anlieger und landwirtschaftliche Betriebe besonders betroffen. Die Zufahrtsstraßen ins Unterdorf und auch alle anderen Unterführungen müssten schon in der Bauphase entsprechend berücksichtigt werden, vor allem auch die Erreichbarkeit des Schmuttertal-Gymnasiums. 

    Wie hier in Neusäß hat auch die Gemeinde Diedorf eine Reihe von engen Bahnunterführungen. Das müsste bei einem Ausbau der Strecke mitbedacht werden, so der Bürgermeister.
    Wie hier in Neusäß hat auch die Gemeinde Diedorf eine Reihe von engen Bahnunterführungen. Das müsste bei einem Ausbau der Strecke mitbedacht werden, so der Bürgermeister. Foto: Marcus Merk

    Maßnahmen zum Schutz vor Erschütterungen und Lärm sollten nicht nur entlang der Trasse erfolgen. Einen Eingriff in FFH-Gebiete im Bereich der Schmutter lehnt der Gemeinderat in seiner Stellungnahme ab und weist auf die Entwässerungssituation für alle Ortsteile hin, die sichergestellt werden müsse. Und noch auf einen weiteren Aspekt sollte geachtet werden: Die violette Ausbauvariante, die nördlichen von Kutzenhausen verlaufe und auf die Bestandsstrecke bei Lettenbach treffe, widerspreche dem Grundsatz der Trassenbündelung. Die Stellungnahme wurde einstimmig beschlossen.

    In Gessertshausen sieht man keinen Nutzen im Ausbau der Bahnstrecke

    Der Gemeinderat Gessertshausen hat in seiner letzten Sitzung ebenfalls seine Stellungnahme zum Trassenverlauf beschlossen und den Ausbau der Bestandsstrecke abgelehnt. „Wir haben nichts davon“, betonte Theodor Saßen (Bündnis90/Die Grünen) und rechnet mit einer Beeinträchtigung des öffentlichen Nahverkehrs durch Bauarbeiten über eine Dauer von bis zu fünf Jahren. Laut Bürgermeister Jürgen Mögele (CSU) hat man sich in

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