Wie kann dafür gesorgt werden, dass die Feuerwehr Diedorf weiterhin einsatzfähig und gleichzeitig die Feuerwehrleute bei einem Einsatz gesund bleiben? Diese Frage stellt Verwaltung und Gemeinderat in Diedorf aktuell vor eine schwierige Aufgabe. Denn dass das Feuerwehrhaus in der Lindenstraße durch sein Alter, seine Bauart und seine Größe nicht mehr dem Stand der Entwicklung und der aktuellen Vorschriften entspricht, das wissen die Beteiligten seit vielen Jahren. Nun haben sie es jedoch auch schriftlich von einem Gutachter der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB). Der hat vor Ort mit der Feuerwehr und Gemeindevertretern einen Einsatz durchgespielt und einige Hindernisse festgestellt.
Und so sieht ein Einsatz in Diedorf aus: Kommt der Feuerwehrmann oder die Feuerwehrfrau nach der Alarmierung am Feuerwehrhaus an, gelangt er erst einmal schlecht von den ungünstig gelegenen Parkplätzen zum Feuerwehrhaus und könnte dort in der Schlupftür oder über Stufen auf den Alarmwegen stolpern. Weicht er all diesen Hindernissen aus, könnte er sich immer noch beim Umziehen in der Fahrzeughalle verletzen, weil er zu wenig Platz hat. Das Fazit des Gutachters, mit dem sich auch der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung auseinandergesetzt hat: In Diedorf ist für die Feuerwehr kein regelgerechter Ablauf eines Einsatzes mehr möglich. Jetzt gilt es, die Schwachstellen zu beheben.
Auch die neue Drehleiter hat in der alten Halle keinen Platz
Genau das hatte man in Diedorf schon lange vor. Bei den jahrelangen Besprechungen hatte man zunächst von einem ganz neuen Feuerwehrhaus an anderer Stelle gesprochen und sich später auf einen Anbau sowie eine Sanierung des bestehenden Gebäudes geeinigt. Als die Pläne schließlich fertig waren, kamen andere Probleme hinzu: Die Marktgemeinde Diedorf hat einfach nicht mehr genug Geld, um sich alle Projekte, die eigentlich erledigt werden müssten, zu leisten. Der Anbau sollte also verschoben werden. Doch nun muss gehandelt werden. Neben den Sicherheitsbedenken kommt ein weiterer Faktor hinzu: Für die Feuerwehr soll eine neue Drehleiter beschafft werden, die wegen der Zuständigkeit bei Unglücksfällen an der Bahnlinie und auf der Bundesstraße nötig ist. Doch die erhoffte Förderung gibt es nur, wenn die Drehleiter auch richtig untergebracht werden kann. In der heutigen Fahrzeughalle hat die neue Leiter aber einfach keinen Platz.
Nun drängt auch noch die Zeit: Bis zum 31. März 2025 will die KUVB wissen, wie in Diedorf die angeführten Mängel beseitigt werden könnten. Eine mögliche Lösung hatte Gemeinderätin Maria Abbt (WfD) und schlug einen Kastenvorsatz vor die gesamte Front des Feuerwehrhauses vor. So könnte die Fahrzeughalle nach vorn verlängert werden und damit mehr Platz für die Drehleiter sowie im hinteren Teil für die Feuerwehrleute an ihren Spinden bieten. Auch eine Türe ohne Schwelle könnte auf diese Weise eingebaut werden. Ein schöner Gedanke, fanden auch die anderen Gemeinderäte. Allerdings: Wahrscheinlich reicht dann die Aufstellfläche vor dem Feuerwehrhaus nicht mehr aus, warnte ihr Fraktionskollege Michael Kruis, selbst bei der Diedorfer Feuerwehr. Weitere Lösungsmöglichkeiten sollen jetzt im kleineren Kreis gesucht werden.
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