Diedorf bekommt mit dem Wimmelwald einen neuen Kindergarten
Die Eltern in Diedorf können sich freuen: Ab dem nächsten Kindergartenjahr wird es einen zweiten Waldkindergarten im Gemeindegebiet geben. Was geplant ist.
Diedorf bekommt einen neuen Waldkindergarten. An der Wellenburger Straße in Diedorf werden vier beheizbare Container aufgestellt. 25 Kinder können dort halbtags betreut werden, darunter ein Kind unter drei Jahren und Kinder mit Integrationsbedarf. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung den Wünschen der Aufsichtsbehörde entsprochen, im April wurde bereits dem Verein „Christliche Kita Westliche Wälder e. V.“ der Betrieb der Einrichtung Wimmelwald überlassen.
Viel Wirbel hatte es im vergangenen Jahr um die neue Waldkindergartengruppe gegeben. Nach einer Umfrage von Gemeinde und Landratsamt hatten sich zwar über 70 Eltern in Diedorf für eine Betreuung ihrer Kinder im Wald ausgesprochen, am Ende waren aber nur vier Kinder für diese Betreuungsform angemeldet worden. Trotzdem hatte die Gemeinde ihre Vorbereitungen für eine zweite Waldgruppe neben der in Biburg weiter vorangetrieben. Grundlage dafür war die Prognose eines Experten aus dem Fachbereich Jugendhilfeplanung gewesen, der für Diedorf einen steigenden Bedarf an Kindergartenplätzen prognostiziert hatte. Die Diedorfer CSU-Fraktion spricht auf ihrer Internetseite von einem Mehrbedarf von 50 Kitaplätzen ab 2024/25 und 75 ab 2025/26.
Viel Wirbel um die neue Waldkindergartengruppe
Dass der Bedarf für eine weitere Gruppe schon jetzt bestehen könnte, hatte sich mit der Schließung der Schneeflöckchen-Gruppe in Diedorf-Oggenhof bereits im März angedeutet. Wie berichtet konnte der Träger der Kita St. Martinus die Kinder wegen Personalmangels nicht weiter betreuen; einige hatten wegen Sanierungsmaßnahmen dort keinen Platz mehr gefunden und kamen auch in anderen Einrichtungen des Trägers nicht unter. Zu einer weiteren Verunsicherung der Eltern hatte zuletzt beigetragen, dass die Kita St. Nicolaus und St. Martinus in den Pfingstferien eine Woche außerplanmäßig schließen musste. Grund dafür war ebenfalls der akute Personalmangel, der auch schon außerhalb der Ferien zu vielen kurzfristigen Schließungen geführt hatte, war von betroffenen Eltern zu erfahren.
Schon im September soll der neue Kindergarten starten
Entspannung soll nun, zumindest für die Halbtageskinder, durch den zweiten Waldkindergarten kommen. Auch wenn die Waldgruppe nicht voll werden sollte, geht es nach dem letzten Gemeinderatsbeschluss im September endlich los. „Wir starten in diesem Jahr mit weniger Kindern, um für das nächste Jahr gerüstet zu sein“, sagt Cathrin Kasper, Erzieherin und Sozialpädagogin, die mit ihrer Kollegin Christina Gelhaus, gelernte Kinderkrankenschwester, die neue Waldgruppe leiten wird. Neun Anmeldungen gebe es bereits für den Wimmelwald, Kasper rechnet aber mit weit mehr Interesse. „Manche Eltern haben schon einen Platz in einer anderen Einrichtung gefunden, würden aber gerne in den Waldkindergarten wechseln“, berichtet sie.
Von der Gemeinde finanziert, werden für die Gruppe vier Containermodule im Wiesenbereich südlich der Wellenburger Straße nach der Abzweigung zum Waldinformationspfad aufgestellt. Sie sind beheizbar und mit Strom ausgestattet und enthalten Platz für einen Gruppen-, einen Sanitär- und einen Abstellraum. „Im Winter kann sich dort jeder aufwärmen“, erklärt Kasper, doch die meiste Zeit würden die Kinder ohnehin an der frischen Luft verbringen. „Der Wald bietet unglaublich viele Möglichkeiten.“ Die Erzieherin denkt dabei an die kleinen Wege und die großen dicken Bäume im Exotenwald. Beim Spielen in der Natur werde die Körperwahrnehmung der Kinder geschult, sagt sie. Gemeinsam mit den Eltern werden sie und ihre Kollegin einen Versammlungsplatz im Wald entwickeln, wo ein Sandplatz zum Spielen und eine Essecke für die Brotzeit eingerichtet werden. Bei außergewöhnlichen Wetterlagen soll die ganze Kindergruppe im Pfarrheim unterkommen, auch deshalb, weil sich auf dem Waldgrundstück eines der Regenüberlaufbecken an der Wellenburger Straße befindet. Diese Ausnahmeunterbringung würde dann aber jeweils rechtzeitig den Eltern mitgeteilt, betont Kasper.
Waldkindergarten sucht noch nach Personal
Der Wimmelwald ist ab September von 8 bis 13 Uhr geöffnet und sucht, wie alle Einrichtungen, nach weiterem qualifiziertem Personal. Erste Bewerbungen sind laut Leiterin Kasper schon eingegangen. Christina Gelhaus wird sich als Quereinsteigerin zur pädagogischen Fachkraft ausbilden lassen. Musikpädagogisch wird das Team von Claudia Beck unterstützt, die als vielfache Oma seit mehr als 15 Jahren Musikgarten-Kurse anbietet. Flyer zum Wimmelwald liegen in den Diedorfer Geschäften und im Bürgerbüro aus. Eltern und Erzieher können sich auch im Internet (www.wimmelwald.com) informieren, wo die Kontaktdaten zum Anmelden und Bewerben zu erfahren sind.
Die Diskussion ist geschlossen.