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Diedorf-Biburg: Für neue Wohnungen: Die Alte Post in Biburg soll nun doch abgerissen werden

Diedorf-Biburg

Für neue Wohnungen: Die Alte Post in Biburg soll nun doch abgerissen werden

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    Die Alte Post in Biburg soll nun doch abgerissen und neu aufgebaut werden. Das Projekt kommt seit Jahren nur langsam voran.
    Die Alte Post in Biburg soll nun doch abgerissen und neu aufgebaut werden. Das Projekt kommt seit Jahren nur langsam voran. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Diese Geschichte zieht sich schon seit vielen Jahren hin: Was passiert mit dem Gebäude der ehemaligen Wirtschaft Alte Post in Biburg? Nachdem der Betrieb schon vor gut drei Jahrzehnten eingestellt wurde, stand das Haus lange leer. Erst im Jahr 2017 übernahm das Immobilienunternehmen Success Bau aus Augsburg das Anwesen. Doch die Gemeinde Diedorf und der Investor haben mit ihren Plänen seitdem nicht zusammengefunden. Nun gibt es eine Wende: Das Gebäude soll abgerissen statt saniert und dann wieder im selben Stil neu aufgebaut werden. Doch die Konflikte sind immer noch nicht behoben.

    "Das war schon wieder eine längere Diskussion" berichtet Bürgermeister Peter Högg nach der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Denn immer noch ist der Knackpunkt der Planung nicht behoben: Nach Ansicht der Mitglieder im Bauausschuss können auf dem Gelände nicht ausreichend Stellplätze nachgewiesen werden, um alle geplanten Wohnungen damit auszustatten. 17 Einheiten will, dem Antrag folgend, der Investor in der neu aufgebauten Post einmal unterbringen. Weil bislang von einer Sanierung die Rede war und erst jetzt von einem komplett neuen Aufbau, hat das Immobilienunternehmen bei der Gemeinde einen Veränderungsantrag eingereicht, eine so genannte Tektur. Nach Ansicht des

    Das Problem: Für neue Wohnungen fehlen die Stellplätze

    Denn wenn lediglich eine Veränderung vorliegt, dann würden nach der damals geltenden, alten Stellplatzsatzung die geplanten Parkplätze vor dem Gebäude ausreichen. Der Investor will dort nun mit Duplex-Anlagen arbeiten. Das bedeutet, auf der Grundfläche eines Parkplatzes können zwei Autos untergebracht werden. Mit einer Art Aufzug werden sie hoch- und runtergefahren. Doch auch dieses Vorhaben wird kritisch vom Ausschuss gesehen, so Högg. Wenn die Anlage nicht angenommen wird, könnten

    Wird der Antrag als ein ganz neuer betrachtet, dann gilt die neue Stellplatzsatzung, die eineinhalb Parkplätze pro Wohnung vorsieht. Diese Zahl könnte auf dem Grundstück bislang nicht nachgewiesen werden. Der Bauausschuss schlägt vor, die Zahl der Wohnungen einfach zu verringern. Die Entscheidung liegt nun beim Landratsamt. Bereits der vorherige Plan des Unternehmens zur Sanierung kam dort gut an. Zwar hatte der Bauausschuss von Diedorf die Pläne abgelehnt, in Augsburg waren sie aber dann durch eine Erlaubnis ersetzt worden. Das könnte nun auch wieder geschehen. So oder so: "Wir wären alle froh, wenn es mit der Alten Post weitergehen würde", so Högg.

    Zunächst sollte die Alte Post in Biburg ein Boarding-House werden

    Für Aufregung hatten vor inzwischen rund vier Jahren jedoch die ersten Pläne zum Umbau des Anwesens in dem Diedorfer Ortsteil gesorgt. Damals war noch ein Boarding-House geplant, in dem Wohnmöglichkeiten für ein ganz unterschiedliches Klientel, zu dem Studentinnen und Stundeten, Wohnungslose, junge Ärzte des Uniklinikums oder auch Touristen gehören sollten. Es hatte sogar ein Treffen mit dem Bürgermeister und vielen Anwohnerinnen und Anwohnern gegeben, in dem es um die Pläne ging. Immer wieder scheiterte eine Genehmigung jedoch an der Zahl der Stellplätze. Inzwischen ist ein klassisches Wohngebäude geplant.

    Mit dem Umbau oder Neubau könnte für die Alte Post eine lange Durststrecke enden. Vor einigen Jahren schien das Schicksal des historischen Gebäudes bereits besiegelt, der Abbruch des baufällig wirkenden Gebäudes war damals bereits beschlossen und vom Landratsamt sogar angeordnet. Zuvor hatte die Alte Post bereits etwa 25 Jahre ungenutzt dagestanden. Dabei hat das Anwesen eine lange Geschichte. Schon Mitte des 15. Jahrhunderts stand einer der Vorgängerbauten der Gastwirtschaft Alte Post in Biburg an gleicher Stelle, so die Überlieferung.

    1924 wurde die Alte Post in Biburg bei einem Brand fast völlig zerstört

    Später wurde das Anwesen dann für die fürstlich Thurn- und Taxissche Reit- und Fahrpost von Ulm Richtung Augsburg genutzt. Nach einem Brand im Jahr 1924 wurde das Gebäude dann auf den alten Fundamenten in seiner heutigen Form mit dem Treppengiebel wieder aufgebaut und war viele Jahre wieder eine Gaststätte. Das charakteristische Bild des Gebäudes mit seinen historischen Fensteröffnungen, den Gauben und dem Giebel soll auch nach dem Neuaufbau erhalten bleiben.

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