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Die Schulstraße in Westendorf soll saniert werden, doch wegen des Grundwasserspiegels tauchen dauernd neue Probleme auf.

Westendorf

Ein hoher Grundwasserpegel und die rettende Idee eines Gemeinderatsmitglieds

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    Die Kanalverlegung sollte am tiefsten Punkt starten – dort wo die Schulstraße, die Nordendorfer Straße, der Kapellenweg und die Mühlstraße aufeinandertreffen.
    Die Kanalverlegung sollte am tiefsten Punkt starten – dort wo die Schulstraße, die Nordendorfer Straße, der Kapellenweg und die Mühlstraße aufeinandertreffen. Foto: Steffi Brand

    Die Baustelle in der Westendorfer Schulstraße - der Hauptschlagader im Ort - stand bis dato unter keinem guten Stern. Zunächst verzögerte sich der Startschuss der Baumaßnahme. Nun sorgten die Folgen des Hochwassers und der starken Regengüsse für Probleme: Der Grundwasserstand war und ist zu hoch. Das erschwerte die Arbeiten an den Trinkwasserleitungen und am Kanal in der Tiefe bzw. machte die Verlegung des Kanals mit offener Wasserhaltung unmöglich. Die Idee, den Grundwasserstand abzusenken, scheiterte. Die Alternativlösung mit geschlossener Wasserhaltung – also mit Pumpen, die in Brunnenschächten das Wasser abpumpen – verfehlte ebenfalls ihre Wirkung.

    Beim Graben in der Tiefe zeigte sich dann, dass schon in der Vergangenheit das Grundwasserproblem bekämpft werden musste: Eine Drainage, über die die Gemeinde im Vorfeld keine Kenntnis hatte, kam zum Vorschein, und hatte wohl bereits beim Verlegen des Kanals in der Vergangenheit dafür sorgen sollen, dass dieser im Trockenen verlegt wird. Zurück im Hier und Jetzt wurde eben dieses Relikt aus der Vorzeit, die Drainage, beschädigt – man hätte meinen können, man sei auf eine Quelle gestoßen, beschrieb Westendorfs Bürgermeister Steffen Richter die Situation den Mitgliedern des Gemeinderats.

    Der gute Westendorfer Vorschlag kostet einiges

    Damit war der ursprüngliche Bauzeitenplan passé. Und es drohten sogar Ausfallkosten auf die Gemeinde zuzukommen. Der Bauausschuss trat einmal mehr zusammen. Das Ingenieurbüro Steinbacher Consult schlug vor, den Schmutzwasserkanal nicht zu erneuern und den Regenwasserkanal auf der vorhandenen Trasse zu verlegen. Doch das hätte bedeutet, einen 60 Jahre alten Schmutzwasserkanal im Untergrund zu lassen und eine neue Straße darauf zu setzen. „In zehn Jahren hätten wir den Kanal dann mit Inlinern sanieren müssen und wären dafür ausgelacht worden“, befand Gemeinderat Helmut Kraus und präsentierte einen pragmatischeren Vorschlag: Die Drainage sollte gekappt werden, über Sammelleiter sollte das Wasser aus fünf Schachtbrunnen abgepumpt werden. „Ich bin guter Dinge, dass das klappt“, erklärte Kraus in der Gemeinderatsitzung.

    Im Bauausschuss sei man sich darüber einig gewesen, dem Vorschlag von Helmut Kraus zu folgen, fasst Bürgermeister Richter in der Sitzung zusammen, auch wenn das bedeutet, dass hierfür Mehrkosten anfallen werden, die sich ersten Schätzungen zufolge auf 120.000 Euro belaufen könnten. On top kommt ein Teil der Kosten, die für die erste Alternativlösung bereits angefallen sind – die erste, ungeprüfte Kostenberechnung hierfür beläuft sich auf gut 64.000 Euro. Dem entgegenzuhalten seien Kosten, die auch bei der vom Ingenieurbüro vorgeschlagenen Variante angefallen wären – unter anderem Kosten für das Material und den Arbeitsaufwand für den Schmutzwasserkanal, der angeboten aber nicht umgesetzt worden wäre.

    Eine Großbaustelle in Westendorf ist derzeit die Schulstraße.
    Eine Großbaustelle in Westendorf ist derzeit die Schulstraße.

    Standzeiten seien auf der Baustelle bis dato nicht angefallen, verkündete Richter, denn bis die notwendige Technik auf der Baustelle eintraf, habe man auf der Baustelle die Wartezeit überbrückt. Von der Verwaltung habe der Bürgermeister bereits der Hinweis bekommen, dass die Förderung, die für die Schulstraße in Aussicht gestellt wurde, nicht auf eine Summe X gedeckelt sei. Sachlich begründbare Mehrkosten wie die, die nun unplanmäßig angefallen sind und nachträglich vom Gemeinderat abgenickt wurden, könnten eventuell in der Gesamtfördersumme berücksichtigt werden.

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