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Der Rathausstadel in Dinkelscherben steht unter Denkmalschutz. Saniert trägt er jetzt eine Solaranlage.

Dinkelscherben

Der renovierte Rathausstadel in Dinkelscherben ist eröffnet

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    Der Dinkelscherber Rathausstadel ist eröffnet.
    Der Dinkelscherber Rathausstadel ist eröffnet. Foto: Andreas Lode

    Seit 276 Jahren gibt es den Rathausstadel in Dinkelscherben. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 2012 für baufällig erklärt und später notdürftig gesichert. Jetzt ist der renovierte Rathausstadel als Raum für Kunst und Kultur geöffnet. „Der Stadel ist ein Identitätsanker für die Dinkelscherber. Ich freue mich, dass wir dieses Gebäude erhalten konnten, wo doch so viel Baukultur verschwindet“, sagte Bezirksheimatpfleger Christoph Lang. Bürgermeister Edgar Kalb eröffnete den renovierten Rathausstadel und kündigte ihn als zukünftigen Eventraum an.

    Der Dinkelscherber Rathausstadel ist barrierefrei

    Die originalen Balken des Dachstuhls wurden möglichst erhalten und nach Notwendigkeit durch neues Holz ersetzt, so Kalb. Jan Grass vom Bauamt Dinkelscherben ging weiter auf die Details der Bauarbeiten ein. Zunächst gab es große Schäden am Bauwerk, die beseitigt werden mussten. Der Stadel sei höher als bei seiner Bauung 1747, da das Gelände aufgefüllt worden war. Zur historischen Werterhaltung jedoch wurde versucht, die ursprüngliche Höhe wiederherzustellen, was teilweise gelang. Zudem war es ein Anliegen des Marktes Dinkelscherben den Stadel barrierefrei zu gestalten und einen Aufzug einzubauen, erklärte Grass.

    Architekt des Projekts Roland Rieger erzählte, dass die Vorstellung des Projekts bereits 2019 im Gemeinderat stattfand und zeigte sich stolz über die Vollendung des Projekts. Die zwei großen Holztore sind laut Rieger gestaltet, um im offenen Zustand einladend auf die Bürger und Bürgerinnen zu wirken.

    Zur Einweihung des Dinkelscherber Rathausstadels gab es einen Orangenbaum

    Lang ging näher auf die Geschichte des Rathausstadels mit den diversen Reparaturen und Nutzungszwecken ein. Die längste Zeit sei der Stadel ein Aufbewahrungsort für diverse Güter gewesen. Als der Stadel noch zu dem Amtshaus des Obervogtes - später bezeichnet als Pfleger - des Domkapitels gehörte, wurden darin Güter wie Getreide, Stroh und Zitrusfrüchte aufbewahrt. In der moderneren Benutzung wurden Autos oder Biertischgarnituren dort gelagert, erzählte der Bezirksheimatpfleger. Nun soll der Ort multifunktionell für verschiedene Veranstaltungen der Gemeinde und Vereine genutzt werden. Angelehnt an die Historie des Stadels wurde dem Bürgermeister stellvertretend für die Gemeinde ein Orangenbaum übergeben. „Der Baum steht symbolisch dafür, dass der neue Rathausstadel hoffentlich goldene Früchte tragen wird“, so Lang.

    Regierungspräsidentin Barbara Schretter betonte: „In diesem Raum kann nun etwas Neues von Vereinen, Stadt und Bürgern erschaffen werden. Die Entscheidung den Stadel zu sanieren zeigt, dass die Gemeinde Dinkelscherben das Gefühl hat, der Rathausstadel ist Teil des Marktes.“ Schretter hob außerdem die Diskrepanz zwischen Denkmalschutz und modernen Energieerzeugnis hervor, die beim Bau überwunden wurde. Der Stadel ist auf dem Dach mit einer Solaranlage ausgestattet. Es bestehe die Hoffnung, der Dinkelscherber Rathausstadel könne andere Projekte in Bayern inspirieren eine Symbiose zwischen Denkmalschutz und umweltfreundlicher Energiegewinnung zu etablieren, so Schretter.

    Finanziert wurde die Renovierung des Rathausstadels zu 77 Prozent durch den Staat. Etwa 1,14 Millionen Euro stellte die Regierung für den Bau zur Verfügung, so Schretter.

    Zum Schluss der Eröffnung wurde der Stadel erst von der Firma Holzheu, die mit Zimmerern und Dachdeckern an der Renovierung gearbeitet hat, gesegnet. Mit einem Gedicht und dem Zerbrechen eines Glases auf dem Grund des Hauses wurde das Gebäude traditionell eingeweiht. Darauf folgten ein Gebet, sowie die Segnung von kirchlicher Seite durch den lokalen Pfarrer Florian Kolbinger und den Diakon Felix Henkelmann. Begleitet und abgeschlossen wurde die Eröffnung vom Hornbläserquartett unter der Leitung von Ludwig Hornung.

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