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Bonstetten: Kinderfeuerwehren im Landkreis Augsburg: Die Zukunft des Ehrenamts

Bonstetten

Kinderfeuerwehren im Landkreis Augsburg: Die Zukunft des Ehrenamts

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    Die Feuerfüchse aus Bonstetten lernen das Feuerwehrfahrzeug näher kennen.
    Die Feuerfüchse aus Bonstetten lernen das Feuerwehrfahrzeug näher kennen. Foto: Marcus Merk

    Hilfe, der Osterhase ist verschwunden. So begann eine Übung der Kinderfeuerwehr Bonstetten. Um den Kindern den Ablauf einer Personensuche näherzubringen, organisierten die Betreuerinnen und Betreuer der Bonstetter Feuerfüchse vor Kurzem eine Schnitzeljagd rund um das Fehlen des Osterhasens.

    Seit Anfang 2023 verfolgt die Freiwillige Feuerwehr Bonstetten das Ziel, mit ihrer Kinderfeuerwehr regelmäßig Neueinsteiger für die Jugend- und aktive Feuerwehr zu generieren. Bald werden die ersten Erfolge gefeiert - denn dann treten zwei Kinder in die Jugendfeuerwehr über. Die Resonanz von Eltern und Kindern zu dem neuen Projekt sei bisher überwältigend positiv, so die Leiterin Stefanie Bartels.

    Die Bonstetter Kinderfüchse haben auch einen eigenen Kampfschrei

    Die Kinder sollen bereits ab dem sechsten Lebensjahr an den Verein und die Gemeinschaft gebunden werden, indem Kontaktpunkte zwischen aktiver Wehr und Kinderfeuerwehr ermöglicht werden. Die Feuerfüchse werden nicht nur bei Veranstaltungen eingeplant, sondern durften auch bei der letzten Einsatzübung der Feuerwehrmänner und -frauen vor Ort sein und die Opfer spielen.

    Neben dem Kontakt zum Verein möchten die Betreuer besonders persönliche Entwicklung sowie Teambuildung innerhalb der Kinderfeuerwehr fördern. Ihren eigenen Kampfschrei: „Feuerfüchse, Feuerfüchse, hey, hey, hey“ geben die Kinder schon zur Begrüßung lauthals zum Besten. Bedruckte T-Shirts, Jacken und Warnwesten verstärken zudem ihr Gemeinschaftsgefühl. „Den Kindern werden zwar pädagogisch die Werte der Feuerwehr und einige grundlegende Kenntnisse beigebracht, aber wir zeigen ihnen keine konkreten Techniken. Das ist erst Teil der Jugendfeuerwehr“, erklärt die stellvertretende Leitung Mira Deil. Die Informationen, die vermittelt werden, werden stets kindgerecht umgeformt. So wurden Knoten und Stiche der Aktiven Wehr in der Bonstetter Kinderfeuerwehr zu einem möglichst schnellen Schleifenbinden.

    In Bonstetten steckt viel Arbeit hinter der Kinderfeuerwehr

    Fast ein Viertel der 138 Werk- und Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Augsburg bietet derzeit eine Kinderfeuerwehr an. Die Tendenz steigt weiter. Doch der Anfang erweist sich oft als schwierig. „Es ist immer noch ein relativ neues Projekt. Es gibt zwar Richtlinien und rechtliche Vorgaben, aber keinen offiziellen Übungsplan oder ähnliches. Es steckt viel Eigenarbeit in unserer Kinderfeuerwehr, um einen abwechslungsreichen und informativen Ablauf zu ermöglichen“, berichtet Kommandant Christian Deil. Besonders die Leiterinnen investieren viel Freizeit, um die zweiwöchentlichen Treffen zu planen und die Übungsmaterialien zu bauen. Ohne das gute Miteinander und die gegenseitige Unterstützung von Gemeinde, Verein und Wehr wäre das Projekt nicht möglich, sind die drei Betreuer sich einig.

    Ein Kommandant aus dem Landkreis, der namentlich nicht genannt werden möchte, nennt weitere Probleme bezüglich des Aufstellens einer Kinderfeuerwehr. Abgesehen von verschiedenen rechtlichen Faktoren, benötigt man pädagogisches Personal, das zum einen feuerwehr-technische Grundlagen beherrscht und diese zum anderen kindgerecht darstellen kann. Räumlichkeiten sowie finanzielle Kapazitäten, um regelmäßige Übungen abhalten zu können, sind außerdem nötig. Bei vielen Feuerwehren sei zwar der Wille da eine Kinderfeuerwehr einzuführen, aber die Ressourcen fehlen, berichtet dieser Kommandant. Trotz aller Schwierigkeiten gibt es im Landkreis bisher 34 Kinderfeuerwehren. Die Freiwillige Feuerwehr Bonstetten betreibt mit 45 Feuerfüchsen eine der Größten in der Region und feiert bald die ersten Übertritte von Kindern in die Jugendfeuerwehr.

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