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Bonstetten: Bonstetten sucht nach neuen Baugebieten

Bonstetten

Bonstetten sucht nach neuen Baugebieten

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    Überall im Augsburger Land steigt die Nachfrage nach Baugrund. Auch in Bonstetten. Aber wo ist noch Platz?
    Überall im Augsburger Land steigt die Nachfrage nach Baugrund. Auch in Bonstetten. Aber wo ist noch Platz? Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Nicht erst seit dem populären Streit um den Hausbau von Ex-Bundesligatrainer Armin Veh im Bonstetter Heuberg ist bekannt, dass die Gemeinde in den vergangenen Jahren rasant gewachsen ist. Doch die Nachfrage nach neuen Bauplätzen ist noch immer riesig. Zukünftige Hausbesitzer müssen sich allerdings vorerst gedulden.

    Mithilfe eines Planungsbüros aus Kissing wurden fünf Gebiete im Ort auf ihr Bebauungspotenzial überprüft. Dabei handelte es sich um

    Verlust von landwirtschaftlicher Fläche für Baugebiete in Bonstetten

    Einzeln und detailliert wurden diese Flächen im Voraus von verschiedenen Trägern wie dem Forstamt oder dem Naturschutzbund eingeschätzt. Anhand der Ergebnisse konnte dann schon selektiert werden, das Gebiet an der Kapellenstraße fiel raus. Laut Forstamt sei dieses aus forstfachlicher Hinsicht "sehr problematisch". Klar sei jedoch auch: Bei jeder Umsetzung wäre ein Verlust an landwirtschaftlicher Fläche sicher, egal, wie viele Baugebiete entstehen.

    Anton Gleich, dem Bürgermeister der CSU, war das Thema dringlich. "Wir haben 15 Einheimische, die ein Grundstück wollen." Deshalb sei eine weitere Ausweisung von Baugebiet alternativlos. Unter den anderen Gemeinderäten gab es aber auch Vorbehalte. Gertrud Wagner (B90/Die Grünen) beispielsweise hat offensichtlich wenig Lust auf Zuzüge von außerhalb. "Nicht alle, die in den neuen Baugebieten wohnen, sind Bonstetter." Damit spielt sie wohl vor allem auf die Wohngebiete am Heuberg an.

    Grundstein für eine dramatische Veränderung des Ortsbilds?

    In der Diskussion brachte Gleich immer wieder die Anfragen der Bewohner ins Spiel. "Von den 15 Bürgern sind zehn davon junge." Auf die Kritik der grünen Gemeinderätin schob er hinterher: "Das müssen Sie aushalten, Frau Wagner." Die entgegnete nur trocken: "Das muss ich aushalten."

    Auch das Argument vom Bürgermeister, es gehe bei einer Flächennutzungsplanänderung nicht direkt um neue Bauplätze, wollte nicht so recht ziehen. "Ich bin 14 Jahre im Gemeinderat", sagt Petra Zinnert-Fassl, "jede Änderung des Flächennutzungsplans hat zu Bebauung geführt." Man lege damit den "Grundstein für eine dramatische Veränderung des Ortsbilds".

    Die Vorschläge zu drei der behandelte Flächen stammten von den Freien Wählern (FWG). Warum hat sich die Fraktion dann dagegen entschieden? "Das ging alles viel zu schnell", meint Hannes Merz (FWG). Er hätte sich eine umfassendere Vorbesprechung gewünscht, anstatt die Gebiete direkt in den Flächennutzungsplan mit aufzunehmen. Bei der Abstimmung schließlich die Konsequenz daraus: Fünf Gemeinderäte stimmten dafür, sechs dagegen. "Ich weiß selber keinen Weg, wie man das heilen kann", konstatiert Gleich. Vorerst bleibt also alles, wie es ist - scheinbar. "Im aktuellen Plan sind noch zwei Flächen Bauland", meint er. Allerdings sei das bei diesen Gebieten seit 30 Jahren der Fall. Deshalb sei es "nicht verkehrt, andere Flächen anzuschauen".

    Gemeinderat Bonstetten will das Thema erneut angehen

    Zu der Prüfung kam es überhaupt erst, nachdem die Sportschützen ihr Vereinsheim auf dem ehemaligen US-Militärgelände durch eine Bogenschützenhalle erweitern wollten. In diesem Zuge wurden deshalb gleich noch die vier anderen Flächen in den Änderungsvorschlag übernommen.

    Spätestens in der übernächsten Sitzung soll das Thema wieder auf den Tisch kommen. "Entweder wir werden das dann weiter betreiben oder beerdigen", stellt Gleich schon mal klar.

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