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Bonstetten: Alte Filme lösen Ansturm auf das Bonstetter Ratschcafé aus

Bonstetten

Alte Filme lösen Ansturm auf das Bonstetter Ratschcafé aus

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    Ratschcafé Bonstetten
Beim Ratschcafé in Bonstetten bekamen die Zuschauerinnen und Zuschauer Einblick in das Dorfleben vergangener Zeit.
    Ratschcafé Bonstetten Beim Ratschcafé in Bonstetten bekamen die Zuschauerinnen und Zuschauer Einblick in das Dorfleben vergangener Zeit. Foto: Ursula Puschak

    Da hatte Isabella Deffner, die Leiterin des Bonstetter Ratschcafés, wieder mal einen tollen Riecher: im Vorfeld wurde schon angekündigt, dass dieses Mal im Bürgersaal ein alter Film aus Bonstetten sowie Sterbebilder und Artikel über Bonstetten im Fokus stehen würden. Themen, die offenbar Jung und Alt interessierten. Schnell wurde nachbestuhlt und zusätzlich Kaffee aufgesetzt – so viele Gäste konnten Isabella Deffner und ihr Team selten begrüßen.

    Film zeigt Fronleichnam 1958 in Bonstetten

    Im Zentrum dieses geselligen Nachmittags stand zunächst der Film „Fronleichnam 1958 in Bonstetten“. Helmut Kraus hatte in mühevoller Kleinarbeit dieses Zeitdokument liebevoll restauriert, auch wenn der Film immer wieder gerissen war. Jetzt ist dieses Zeitdokument auf einem Stick gespeichert. Alfred Deffner hatte die Maus am Tablet übernommen und war bei der Vorführung ein gefragter Mann. „Halt, kannst du da noch mal zurückgehen? Das war meine Mutter!“ „Das war der Schaller, der Fahnenträger!“ Begeistert ließen die Besucher den Film und damit auch die Vergangenheit Revue passieren. Festlich gekleidete Damen mit Hut und weißen Krägen, Männer im dunklen Anzug, weißem Hemd und oft auch mit Krawatte – man hatte das Gefühl, ganz Bonstetten war zu dieser

    Die Gemeinde Bonstetten im Überblick

    Keine 20 Kilometer nordwestlich von Augsburg, inmitten des "Holzwinkels" und umsäumt von seinen ausgedehnten Wäldern liegt Bonstetten.

    Etwa die Hälfte des rund 650 Hektar umfassenden Gemeindegebiets sind bewaldet. 

    Die günstige Verkehrslage nahe der Autobahn begünstigte die Entwicklung von der einst rein bäuerlichen Siedlung zur heutigen Wohngemeinde.

    Heute zählt Bonstetten mehr als 1500 Einwohnerinnen und Einwohner. Auffallend hoch ist dabei die Quote zugewanderter junger Familien; der Anteil der 30- bis 50-Jährigen liegt bei 30,5 Prozent (Stand 2019). Die Einwohnerzahl der über 50-Jährigen beträgt rund 36 Prozent.

    Johann Giebisch bestätigte auch: „Damals ist man einfach mehr in die Kirche gegangen und es war eine Ehre, wenn man Fahnenträger oder so war!“ Auch alte Gehöfte, die mittlerweile modernen Neubauten gewichen sind, wurden zugeordnet. Die Straßen waren noch nicht geteert und oft ging die Prozession an Wiesen vorbei, die heute längst bebaut sind. Für die vielen Gäste war dieser Nachmittag eine Reise in die Vergangenheit, ein Wiedersehen mit längst Verstorbenen oder mit sich selbst als Kommunionkind.

    Fotos und Sterbebilder präsentieren Bonstetter Geschichte

    Dann standen Helma Domberger, ihre Tochter und ihre Enkelin im Mittelpunkt.

    Isabella Deffner zeigte sich glücklich, dass auch wieder neue Gäste hinzugekommen waren. Auch wurden viele Frauen, die sonst oft alleine kamen, von ihren Männern begleitet. Da war es Ehrensache, dass alle Gäste noch ein herzliches „Happy birthday“ anstimmten, um Johann Giebisch zu ehren, der zusammen mit seiner Tochter im Ratschcafé seinen Geburtstag feierte – ohne es allerdings zu Beginn zu verraten. (AZ)

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