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Biburg: Der Abriss der Alten Post in Biburg startet in wenigen Tagen

Biburg

Der Abriss der Alten Post in Biburg startet in wenigen Tagen

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    Die Tage der Alten Post in Biburg sind gezählt: Spätestens in der ersten Novemberhälfte soll der Abriss beginnen. Im nächsten Jahr folgt dann der Wiederaufbau.
    Die Tage der Alten Post in Biburg sind gezählt: Spätestens in der ersten Novemberhälfte soll der Abriss beginnen. Im nächsten Jahr folgt dann der Wiederaufbau. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Jahrelang gab es Überlegungen zum Konzept für die neue Nutzung des ehemaligen Gasthofs Alte Post in Biburg. Zuletzt hatte sich der zuständige Bauausschuss der Gemeinde Diedorf vor allem gegen das Stellplatzkonzept gestellt. Doch nun steht fest: Ab dem kommenden Jahr werden in dem alten Gebäude 17 Wohnungen, teilweise mit Balkon oder Garten, eingebaut. Aktuell ist das dann das größte Bauvorhaben im Wohnungsbau in der Marktgemeinde. Damit es so kommen kann, hat das Landratsamt eingegriffen. Von der Alten Post wird dann allerdings nicht viel mehr als die gewohnte Optik bleiben.

    Denn was zunächst als Umbau geplant war, solle nun ein komplett neuer Aufbau in Holzbauweise werden, berichtet der Geschäftsführer der Success Immobilien- und Bau GmbH aus Grünwald bei München (früher: Augsburg). Das Unternehmen hatte die seit rund 30 Jahren nicht mehr bewirtschaftete Alte Post bereits vor rund sieben Jahren gekauft. Schon zuvor, 2014, hatte das Landratsamt ursprünglich den Abriss des Gebäudes angeordnet, das damals als nicht mehr standfest eingestuft worden war.

    In diesem Zustand hatte der Investor das Gebäude übernommen. Bereits zuvor, 2014, war es als einsturzgefährdet eingestuft worden. Eine Untersuchung änderte diese Einschätzung.
    In diesem Zustand hatte der Investor das Gebäude übernommen. Bereits zuvor, 2014, war es als einsturzgefährdet eingestuft worden. Eine Untersuchung änderte diese Einschätzung. Foto: Monika Hupka-Böttcher (Archivbild)

    Zunächst sollte aus der Alten Post in Biburg ein Hostel werden

    Doch mit dem neuen Besitzer kam die Hoffnung auf eine andere Lösung auf. Tatsächlich plante Success-Bau zunächst, ein Boarding-Haus mit bis zu 87 Schlafplätzen umzusetzen. Streitpunkt mit der Gemeinde Diedorf war bereits damals die Zahl der Stellplätze. Denn wo die Alte Post früher einmal ihre Stellplätze hatte, stehen längst Wohngebäude. Der Bauträger plante zunächst, allein im Inneren das alte Gemäuer abzutragen und in Holzständerbauweise neu aufzubauen.

    Seitdem hat sich viel verändert. 2018 kam nach jahrelangem Stillstand die Kehrtwende: Nun sollten es doch Wohnungen in der Ortsmitte von Biburg werden. Kurz darauf war zudem nicht mehr von einer Kernsanierung, sondern von einem kompletten Abriss und Neuaufbau in Holzbauweise die Rede. Doch mit dem Markt Diedorf war weiterhin keine Einigung in Sicht. Bis zuletzt wurde das Stellplatzkonzept, das unter anderem eine Reihe von sogenannten Duplexparkern vorsieht, abgelehnt. Dabei kann durch einen Hebelift auf zwei Ebenen geparkt werden. Insgesamt entstehen somit 28 Stellplätze, die Gemeinde hatte rund zehn weitere gefordert und den Bauantrag abgelehnt. "Die einfachste Lösung wäre aus unserer Sicht, weniger Wohnungen zu bauen", hatte Bürgermeister Peter Högg mehrmals vorgeschlagen. Somit seien auch weniger Parkplätze nötig.

    Das Landratsamt hat die Ablehnung des Gemeinderats nicht gelten lassen

    Anders sah das die zuständige Genehmigungsbehörde, das Landratsamt Augsburg. Das nicht erteilte Einvernehmen der Gemeinde wurde durch die Behörde ersetzt. Nun solle das Bauprojekt spätestens in der ersten Novemberhälfte mit dem Abriss der Alten Post starten, berichtet Alfred Geierhos. Für das kommende Frühjahr will der Bauträger dann den Ausbau des Kellers bis zur Bodenplatte beauftragen. Im Frühsommer 2023 wird dann der Partner von Success Bau, der Hersteller von Fertighäusern in Holzbauweise, WeberHaus aus Baden-Württemberg, mit dem Wiederaufbau beginnen. "Ziel ist, dass die Wohnungen im Herbst 2024 bezugsfertig sind", so Geierhos.

    Wie die Bauverwaltung im Rathaus Diedorf vor Kurzem bestätigt hat, handelt sich bei dem Projekt um die aktuell größte Maßnahme im Wohnungsbau in Diedorf. Das Gebäude erfüllt einen hohen Wärmeschutzstandard, wird mit einer Pelletsheizung gewärmt und bekommt zusätzlich eine Photovoltaikanlage aufs Dach. Günstig werden die Wohnungen allerdings nicht. Alfred Geierhos will sie für 6600 Euro pro Quadratmeter anbieten. "Billiger kann man im Moment nicht bauen", ist der gelernte Volkswirt überzeugt. Einige Interessenten gebe es bereits jetzt. Bei Wohnungsgrößen zwischen gut 40 und 144 Quadratmetern wird für die größte Einheit somit rund eine Million Euro fällig.

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