„So spannend hätten sie es auch nicht machen müssen“, stöhnte ein Zuschauer beim Verlassen der Halle. In der Tat: Es war eines der spektakulärsten Spiele, das jemals in der Stadtberger Sporthalle stattgefunden hat. Nach einem ständigen Hin und Her mit vielen kleinen Serien behielten die Basketballer des BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen im Spitzenspiel der 2. Bundesliga Pro B gegen den amtierenden Meister Rhöndorf Dragons mit 115:105 die Oberhand. Ein Krimi mit Happy End für die Truppe von Headcoach Emanuel Richter, die einmal mehr bewiesen hat, dass sie in dieser Saison ganz oben mitspielen kann.
Um dieses Unterfangen in die Tat umzusetzen, hat man mit Olivier Borgol einen weiteren Spieler verpflichtet. Der 2,03 Meter große Powerforward stammt aus Berlin und war zuletzt an der Ollusaints University in San Antonio (Texas) in der amerikanischen NAIA aktiv. „Er wollte wieder in Deutschland spielen“, hat der bestens vernetzte Trainer Emanuel Richter erfahren. „Da haben wir zugegriffen. Der Junge ist eine absolute Verstärkung.“ Seine Verpflichtung sollte sich später im Spiel noch nachhaltig bemerkbar machen.
Der Neuzugang und das Publikum halfen den Kangaroos
Als dann bei der BG hintereinander mit Elias Marei und Ferenc Gille zwei Aktivposten mit fünf Fouls vom Feld mussten und es drei Minuten vor dem Ende 94:87 für Rhöndorf stand, schien eine kleine Vorentscheidung gefallen. Doch mitnichten. Mit enormer Kampfkraft, tollem Teambasketball und den Fans im Rücken retteten sich die Kangaroos in die Verlängerung (97:97). Das Momentum war nun auf der Seite der BG, zumal nun auch bei den Gästen die starken Kazakevicius und Omojola ausfoulten und Headcoach Stephan Dorn mit zwei technischen Fouls die Halle verlasen musste. wie unlängst BG-Coach Emanuel Richter in Köln. Die Leitershofer zeigten sich nun eiskalt, profitierten nun davon, dass mit Olivier Borgol noch ein großer Spieler zur Verfügung stand. Den Rest erledigte das Publikum. Die Differenz von zehn Punkten spiegelte am Ende nicht die ganze Dramatik des Spiels wieder.
Zum Spiel am Freitagabend beim FC Bayern München organisieren die Fanbeauftragten wieder eine Auswärtsreise, so dass es wie zuletzt in Ulm zu einem Heimspiel werden könnte. Anmeldungen können über die Homepage www.hessing-kangaroos.de/auswartsspiele erfolgen.
Zwei Kangaroos mit der Nationalmannschaft unterwegs
Für zwei Spieler der BG geht es dann in der Länderspielpause tatsächlich weiter. Elias Marei spielt für die palestinensische Nationalmannschaft. „Mein erster Verein war in Palestina. Da habe ich mit 13 Jahren nagefangen“, verrät der 22-Jährige in der Hallenzeitung „Jump“. Als er dann nach Deutschland gekommen ist, war er zunächst beim Dorfverein Fröndenberg, bevor er dann nach Iserlohn kam, wo er die letzten sechs Jahre gespielt hat. „Es ist immer ein großes Erlebnis, für das eigene Land zu spielen. Ich war schon mit 19 Jahren im Team und in ganz vielen Ländern, zum Beispiel Katar, Singapur oder Algerien. Eigentlich sollten wir zwei Heimspiele in Palestina haben. Aber wegen des Krieges spielen wir in Saudi-Arabien, zunächst gegen Saudi-Arabien und dann gegen Jordanien“, berichtet Elias Marei., der bei den Kangaroos als „Emotional Leader“ gilt. „Im Februar 2025 bin ich dann nochmals weg. Da spielen wir gegen den Irak und erneut gegen Saudi-Arabien Qualifikationsspiel für den Asien-Cup.“
In der Weltmeisterschafts-Qualifikation ist auch Dragos Diculescu im Einsatz. Er spielt mit Rumänien gegen Norwegen und Luxemburg. Auch das ist ein absolutes Novum bei der BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen, dass man Nationalspieler in seine Reihen hat. (mit asan)
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