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Aystetten: Verleitet eine freie Fahrbahn in der Aystetter Hauptstraße zum Rasen?

Aystetten

Verleitet eine freie Fahrbahn in der Aystetter Hauptstraße zum Rasen?

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    In Aystetten gilt an der Hauptstraße nun ein absolutes Halteverbot.
    In Aystetten gilt an der Hauptstraße nun ein absolutes Halteverbot. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    In Aystetten könnte Schnellfahrern Tür und Tor geöffnet werden - zumindest befürchtet das Bürgermeister Peter Wendel von den Freien Wählern. Denn ab 1. April gilt entlang der Hauptstraße im Ort testweise für drei Monate ein absolutes Halteverbot. In der Gemeinderatssitzung erteilte man einer Graffiti-Wand für Jugendliche eine klare Absage. Außerdem wird ein Standort für neue E-Ladesäulen gesucht.

    Aystetter Bürgermeister zu Halteverbot: "Es hagelt schon Bürgerbeschwerden"

    Das absolute Halteverbot an der Hauptstraße soll den Autoverkehr entspannen. So zumindest die Hoffnung, denn im Gemeinderat wurde das temporäre Halteverbot schon im Februar in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen. Nun hat das Landratsamt dem Wunsch zugestimmt. Bei - wie bisher - beidseitig parkenden Autos müssen Fahrer auf einer Spur oft erst den Gegenverkehr durchlassen, bevor sie selbst weiterfahren können. Das sorgt besonders zu Stoßzeiten für Rückstaus und längere Wartezeiten. Aystettens Bürgermeister Peter Wendel steht dem neuen Versuch jedoch eher skeptisch gegenüber.

    Denn im beidseitigen Halteverbot sieht er gleich mehrere Probleme. Zum einen würden die Menschen künftig auf den Anliegerstraßen parken und somit dort für knappe Plätze sorgen. Zum anderen fürchtet Wendel, dass durch die freie Straße ein deutlich schnelleres Tempo als die erlaubten 50 km/h auf der Hauptstraße gefahren wird. Darüber seien auch einige Aystetterinnen und Aystetter nicht erfreut: "Es hagelt schon Bürgerbeschwerden deshalb", sagt Wendel.

    Auch der zweite Bürgermeister und Fraktionsvorsitzende der Aystetter CSU, Roland Woppmann, steht kritisch zum Halteverbot. Er sorgt sich vor allem um dadurch wegfallende Parkmöglichkeiten, etwa für ältere Menschen, die ihre Einkäufe tätigen müssen. "Ich wäre deshalb dafür, noch einige Parkinseln zu erhalten", sagt Woppmann. Da sich im Gemeinderat jedoch eine Mehrheit für das Halteverbot aussprach, ist anzunehmen, dass es auch sehr viele Befürworter des Versuchs gibt.

    Klares Votum gegen eine Graffiti-Wand für Jugendliche

    Einem Antrag von Wendels Freien Wählern wurde im Gemeinderat stattdessen eine klare Absage erteilt. Um unerlaubtem Sprühen von Graffitis im Ort vorzubeugen, wollte der Bürgermeister am Aystetter Abenteuerspielplatz eine Holzwand aufstellen lassen, auf der Jugendliche ihrer Kreativität mit Graffitis freien Lauf lassen dürfen.

    Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat und dritte Bürgermeisterin, Ursula Reichenmiller-Thoma, hat an diesem Lösungsvorschlag jedoch Zweifel. Sie argumentiert, dass durch eine solche Graffiti-Wand nicht diejenigen erreicht würden, die im Ort an unerlaubten Stellen Graffitis sprühen: "Denen geht es nicht um das Sprühen an sich, sondern um Schmierereien und das Verbotene."

    Aystetten soll mehrere E-Ladesäulen bekommen

    Einigkeit der Fraktionen herrschte dagegen beim Thema E-Ladesäulen. Alle anwesenden Gemeinderäte stimmten dem Antrag zu, künftig vier Ladesäulen für Elektroautos im Ort installieren zu wollen. Wo diese dann stehen könnten und wie teuer eine solche Anschaffung werden würde, soll nun geprüft werden.

    Vier neue E-Ladesäulen soll die Gemeinde Aystetten bekommen.
    Vier neue E-Ladesäulen soll die Gemeinde Aystetten bekommen. Foto: Dpa / Julian Stratenschulte (Symbolbild)

    Diese könnten einheimischen Bürgern, ebenso wie etwa Hotelgästen zum Aufladen ihres Autos dienen, sagt Bürgermeister Wendel. "Gerade jetzt wollen viele Menschen ein E-Auto kaufen, der Bedarf ist da", sagt auch Reichenmiller-Thoma.

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