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Aystetten: Aystetten investiert und entnimmt fünf Millionen aus den Rücklagen

Aystetten

Aystetten investiert und entnimmt fünf Millionen aus den Rücklagen

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    Eine Frau hält Geldscheine in der Hand.
    Eine Frau hält Geldscheine in der Hand. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

    Die begonnenen Projekte endlich beenden. So lautet das Motto des Aystetter Haushalts 2022. Kämmerer Christopher Huttner stellte dem Gemeinderat den diesjährigen Haushalt vor, der besonders von Investitionen in die Infrastruktur und den Nachwuchs geprägt ist. Dafür werden die Rücklagen der Gemeinde kräftig schmelzen. Außerdem sollen neue Schulden aufgenommen werden. Der Gemeinderat zeigte sich mit dem Haushalt trotzdem zufrieden.

    Für die Kita muss Aystetten gleich doppelt investieren

    "Wir haben einen guten Haushalt aufgestellt", meinte Bürgermeister Peter Wendel im Aystetter Gemeinderat. Auch die anderen Gemeinderäte zeigten sich zufrieden: Einstimmig wurde der Haushalt 2022 beschlossen. Mit 16,2 Millionen Euro liegt das Gesamtvolumen dieses Jahr deutlich über dem vorherigen (12,3 Mio. Euro). Dafür müssen die Aystetter die Rücklagen angreifen. So liegt einer der größten Ausgabenpunkte in der Kindertagesstätte. Ab Juli sollen am Dorfteich bis zu sechs neue Container aufgestellt werden, in denen zwei Krippengruppen betreut werden. Die Kosten dafür sind auf 550.000 Euro veranschlagt. Als langfristige Lösung des Platzmangels will die Gemeinde ein privates Grundstück neben dem jetzigen Kindergarten kaufen. Dafür sind im Vermögenshaushalt 1,6 Millionen Euro eingestellt. "Das Thema Kita beschäftigt uns massiv - der Bedarf steigt, weshalb wir kurzfristig reagieren", begründete Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, Anton Rauberger, diese Kosten.

    Auf der Wiese neben dem Aystetter Dorfteich sollen ab Juli bis zu sechs neue Container aufgestellt werden. Ab September werden dort zwei Krippengruppen betreut.
    Auf der Wiese neben dem Aystetter Dorfteich sollen ab Juli bis zu sechs neue Container aufgestellt werden. Ab September werden dort zwei Krippengruppen betreut. Foto: Moritz Maier

    Ebenfalls teuer sind die Investitionen in die Straßen und Leitungen. So werden mehrere Straßen sowie die dazugehörigen Kanäle für etwa 1,5 Millionen Euro saniert. Auch der Ausbau einer neuen Wasserleitung für die Aystetter Wasserversorgung ist beschlossen und mit Kosten von 1,6 Millionen Euro angesetzt. "Unser Haushalt zeigt, dass wir den Investitionsstau des vorherigen Gemeinderats abarbeiten, besonders beim Kanal- und Straßenbau", meinte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Ursula Reichenmiller-Thoma. Die vielen und teuren Investitionen wirken sich stark auf das Aystetter Sparbuch aus. "Unsere Rücklagen von 5,7 Millionen Euro schmelzen bis Jahresende wohl auf etwa 800.000 Euro ab", sagte Reichenmiller-Thoma. Trotzdem nannte sie den Haushalt umsichtig, realistisch und gut durchdacht. Auch wenn die Rücklagen kräftig sinken, muss die Gemeinde Aystetten für ihr bei der Bank angelegtes Geld ordentlich Zinsen bezahlen. 25.000 Euro Strafzinsen fallen für die Rücklagen bei der Kreissparkasse allein für dieses Jahr an.

    Bekanntes Zugpferd: die Aystetter Einkommenssteuern

    Die Haupteinnahmequelle ist und bleibt in Aystetten die Einkommenssteuer. So steigen zwar auch die Einnahmen von der Gewerbesteuer auf 718.000 Euro, jedoch liegen die der Einkommenssteuer mit 2,6 Millionen Euro deutlich darüber. Erfreulich war für Bürgermeister Wendel außerdem, dass die Gemeinde 223.000 Euro Schulden tilgt. Damit liegt die Verschuldung Aystettens nun bei 867.000 Euro, was pro Kopf 208 Euro bedeutet. Jedoch hat Kämmerer Huttner eine Kreditaufnahme von 1,5 Millionen Euro vorgestellt, die bei Bedarf genutzt werden könnte.

    Froh zeigten sich die Gemeinderäte auch über den ökologischen Ausbau des Mühlbachs, der Kosten von 560.000 Euro verursacht. Trotz parteiübergreifender Unterstützung des Haushalts wurde aber auch ein Kritikpunkt laut. Reichenmiller-Thoma sah den Klimaschutz nicht ausreichend berücksichtigt: "Bei der Transformation und der Klimaneutralität ist viel zu wenig passiert - besonders bei der Frage nach Photovoltaik auf Gemeindedächern."

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