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Arztvortrag: So helfen Cochlea-Implantate bei Schwerhörigkeit

Stadtbergen

Schwerhörigkeit: Wem hilft ein Cochlea-Implantat?

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    Das Cochlea-Implantat ermöglicht auch Kindern mit schwerer Hörbeeinträchtigung das Hören.
    Das Cochlea-Implantat ermöglicht auch Kindern mit schwerer Hörbeeinträchtigung das Hören. Foto: Uli Deck, dpa (Symbolbild)

    Schwerhörigkeit kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Sind die Haarzellen im Innenohr (der Hörschnecke oder Cochlea) nicht mehr in der Lage, Schwingungen in elektrische Impulse umzuwandeln oder sie an den Hörnerv weiterzuleiten, lässt sich der Schaden nicht durch ein konventionelles Hörgerät beheben. Ein Cochlea-Implantat kann dann die Aufgabe übernehmen, den Hörnerv zu stimulieren. Es ist die bisher einzige Prothese für ein menschliches Sinnesorgan.

    Am Uniklinikum in Haunstetten gibt es ein Cochlea-Implantat-Zentrum, dessen höchste Standards der Qualitätssicherung soeben neu zertifiziert worden sind. Im laufenden Jahr sollen hier bereits 80 bis 100 Patienten versorgt werden. Das Zentrum gilt durch den stetigen technischen und personellen Ausbau als mittelgroße bis große Einrichtung in Bayern. Ein Cochlea-Implantat (CI) ist eine Hörhilfe, die ins Innenohr eingesetzt wird, wenn das Ohr selbst Geräusche nicht mehr an das Nervensystem übermitteln kann. Darüber spricht der Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Uniklinikum, Prof. Johannes Zenk, am Montag, 17. April, im Bürgersaal Stadtbergen.

    In diesen Fällen können Implantate helfen

    Nach Aussage von Zenk gibt es bei der Behebung von Hörschäden durch ein Cochlea-Implantat keine Altersgrenze. Eine CI-Implantation ist dann angezeigt, wenn bei einem Hörtest mit einsilbigen Worten, die mit einer normalen Lautstärke von 65 Dezibel gesprochen wird, weniger als 60 Prozent mit dem Hörgerät verstanden werden. Laut Zenk existieren auch andere Hör-Implantate für verschiedene Arten von Hörverlusten. Besonders bei Fällen, in denen die Schwerhörigkeit durch Entzündungen im Ohr oder durch Störungen bei der Übertragung von Schallwellen in den Gehörknochen verursacht wird, bieten diese Implantate eine vielversprechende Alternative. In Augsburg wird auf jeden Patienten individuell eingegangen.

    Schwerhörigkeit oder Taubheit ist laut Zenk vor allem ein soziales Problem. Wenn ein Patient Gesprächen in einer Runde von Verwandten oder Freunden nicht mehr folgen und am täglichen Geschehen nicht mehr teilnehmen kann, zieht er sich meist zurück. Das soziale Umfeld ist aber wichtig für die Allgemeingesundheit. Schwerhörigkeit kann auch eine Demenz begünstigen.

    Häufig schicken Angehörige schlecht Hörende zur Untersuchung

    Häufig wird in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde die Erfahrung gemacht, dass Schwerhörige von Ehepartnern oder anderen Angehörigen zur Untersuchung gebracht werden – sie selbst haben ihre Schwerhörigkeit mitunter noch gar nicht realisiert. Aber auch Neugeborene und Kinder können betroffen sein, und auch ihnen kann im Cochlea-Implantat-Zentrum Augsburg geholfen werden. Der Vortrag „Wenn Hörgeräte nicht mehr helfen“ findet am Montag, 17. März, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Der Eintritt kostet fünf Euro.

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