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Altenmünster-Violau: Wenn Rock statt Orgelmusik aus der Kirche klingt

Altenmünster-Violau

Wenn Rock statt Orgelmusik aus der Kirche klingt

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    Sie waren bereits bei der dritten "Violauer Rocknacht" vor Pandemieausbruch dabei: Die sechsköpfige Rockband "The Critics" wird am Samstag zum zweiten Mal bei der Rocknacht auf der Bühne stehen.
    Sie waren bereits bei der dritten "Violauer Rocknacht" vor Pandemieausbruch dabei: Die sechsköpfige Rockband "The Critics" wird am Samstag zum zweiten Mal bei der Rocknacht auf der Bühne stehen. Foto: Benedikt Kretzler

    Musik gehört zum Gottesdienst, da sind sich wohl die meisten einig. Über die Art der Musik lässt sich länger diskutieren. Das auch Rock in der Kirche gut ankommt, haben die vergangenen "Violauer Rocknächte" bereits gezeigt. Nun wird das Pfarrheim Altenmünster-Violau bei der vierten "Rocknacht" erneut zur Konzerthalle. Der Unterschied zum Rockkonzert im klassischen Sinne ist, dass zuvor ein

    Durch das Konzert entsteht ein Ort der Begegnung verschiedener Menschen

    "Als Kirche offen für alle zu sein ist ein wichtiges Zeichen", meint Sophia Litzel, die jahrelang Ministrantin in Violau war. Jetzt arbeitet sie neben dem Theologie-Studium als Pastorale Assistentin in der Pfarrgemeinde und hat die Veranstaltung mitorganisiert. Los geht es am Samstag, 15. April, um 18 Uhr mit dem Gottesdienst in der Wallfahrtskirche. Durch das anschließende Konzert könne ein Ort der Begegnung für alle geschaffen werden, da es auch Leute anspreche, die kirchlich nicht aktiv sind. "Die Band spielt Lieder, die man kennt, bei denen man mitsingen, mitfeiern und mittanzen kann", erzählt Litzel. Die Rockband "The Critics" besteht aus sechs jungen Leuten zwischen 27 und 31 Jahren, die aus dem Raum Horgau stammen. Zum Band-Repertoire gehören zum Beispiel Klassiker wie „Rockin' all over the world“, „Schrei nach Liebe“ und „Narcotic“, aber auch Hits junger Bands wie „Rise against“. Rockmusik und Kirche - eine dennoch eher ungewöhnliche Kombination. Wie kam sie zustande? 

    Die Band "The Critics" spielen auch zum Beispiel klassische Rock-Hits wie „Rockin all over the world“, „Schrei nach Liebe“ und „Narcotic".
    Die Band "The Critics" spielen auch zum Beispiel klassische Rock-Hits wie „Rockin all over the world“, „Schrei nach Liebe“ und „Narcotic". Foto: Benedikt Kretzler

    "Ein Mitglied vom Pfarrgemeinderat hatte vor einigen Jahren die Idee. Gemeinsam mit den Ministrierenden wurde sie dann ins Leben gerufen", erzählt Litzel. Die erste Rocknacht war im Jahr 2017 - und so erfolgreich, dass sie in den beiden Folgejahren erneut stattfand. Nach der vergangenen Rocknacht mit "The Critics" habe es viele positive Rückmeldungen gegeben. Jetzt, da Konzerte wieder möglich sind, organisierten Ministrantinnen und Ministranten gemeinsam mit der Pfarrgemeinde die Rocknacht erneut. 

    Die Ministrierenden-Gruppe und der Glaube können Jugendlichen Halt geben

    "In letzter Zeit fand schon ein Umbruch in der Ministrierenden-Gruppe statt. Viele haben aufgehört, viele jüngere sind nachgekommen", erzählt Litzel. Trotz der aktuellen Veränderungen seien sie jedoch ein "eingeschworenes Team": Litzel glaubt, dass viele Jugendliche die Ministrierenden-Gruppe auch gerade deshalb schätzen, weil sie viele Altersgruppen vereint und Treffen mit Leuten ermöglicht, die nicht auf die selbe Schule gehen. Auch das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gemeinschaft sei für die Jugendlichen von Bedeutung. Und: "Ich denke schon, dass der Glauben für junge Leute nach wie vor eine Rolle spielt. Gerade im Jugendalter, wenn Lebensumbrüche anstehen." 

    Bei der Rocknacht trifft ein bunt gemischtes Publikum im Pfarrheim zusammen

    Der Eintritt zur vierten "Violauer Rocknacht" ist frei, Getränke und Speisen können vor Ort gekauft werden. Ein bestimmtes Publikum wird bei der Veranstaltung nicht erwartet: "Das ist ganz unterschiedlich, es kommen auch viele von auswärts", erzählt Litzel. Von der vergangenen Rocknacht ist ihr besonders die Stimmung im Gottesdienst und auf dem Konzert in guter Erinnerung geblieben. "Und es läuft auch mal andere Musik im Gottesdienst. Dadurch erreicht man auch mehr junge Menschen", meint sie. Das sei dann doch ganz anders als der Gottesdienst mit Orgel.

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