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Trinkwasser in Altenmünster: Lichtblicke, aber noch keine Entwarnung
![Vor knapp drei Wochen waren im Trinkwasser in Neumünster coliforme Keime entdeckt worden. Daraufhin hatte das Gesundheitsamt eine Abkochanordnung für den Ort erlassen. Vor knapp drei Wochen waren im Trinkwasser in Neumünster coliforme Keime entdeckt worden. Daraufhin hatte das Gesundheitsamt eine Abkochanordnung für den Ort erlassen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die jüngsten Proben aus dem Hochbehälter in Unterschöneberg waren keimfrei. Vorerst muss das Wasser in mehreren Ortsteilen Altenmünsters aber weiter abgekocht werden.
Von einem Lichtblick sprach Bürgermeister Florian Mair, als er dem Gemeinderat Altenmünster über die aktuelle Entwicklung in Sachen Trinkwasser berichtete: Die jüngsten Proben aus dem Hochbehälter in Unterschöneberg, dem daraus gespeisten Saugbehälter in Neumünster sowie einem guten Dutzend weiterer Entnahmestellen seien keimfrei gewesen. Entwarnung gebe es dennoch vorerst nicht: Erst wenn mehrere Folgeproben ebenfalls negativ ausfielen, werde die Abkochanordnung aufgehoben.
Coliforme Keime im Trinkwasser in Neumünster
Vor knapp drei Wochen waren im Trinkwasser in Neumünster coliforme Keime entdeckt worden. Daraufhin hatte das Gesundheitsamt eine Abkochanordnung für den Ort erlassen: Für den menschlichen Gebrauch darf seitdem das Trinkwasser nur abgekocht verwendet werden. Am 20. Juni wurde diese Auflage dann auf Unterschöneberg, Violau sowie den südlichen Teil Altenmünsters ausgeweitet, die alle aus dem Hochbehälter in Unterschöneberg mit Leitungswasser versorgt werden. „Ein Schieber in der Eichholzstraße trennt die Versorgungsgebiete“, erläuterte Mair dem Gemeinderat. „Dieser Schieber ist geschlossen, sodass sich keine Keime ins Leitungsnetz von Altenmünster weiterverbreiten können.“
Die Kammer zwei des Saugbehälters in Neumünster sei inzwischen saniert und neu beschichtet, ein Schaden an der Rohrleitung behoben worden. „Nun wird die Kammer akribisch gereinigt, desinfiziert und befüllt“, kündigte Mair an. Die Ursache für die Verkeimung werde sich vermutlich nicht zweifelsfrei feststellen lassen. Dass der hohe Grundwasserspiegel nach dem Hochwasser eine Rolle gespielt habe, liege nahe, sei aber nicht sicher. Das Gesundheitsamt habe vor einigen Monaten alle Hochbehälter der Gemeinde begangen und in Ordnung befunden.
Wann kann die Anordnung zum Abkochen aufgehoben werden?
Wann die Abkochanordnung aufgehoben werde, lasse sich derzeit noch nicht sagen. „Das Gesundheitsamt gibt dazu keine Prognosen ab“, sagte Mair. „Die Gemeinde führt inzwischen die bisherigen Maßnahmen fort und spült die Leitungen fleißig durch.“ Der zweite Bürgermeister und Installateurmeister Klaus Kaifer habe außerdem im Vereinsheim Neumünster mehrere Leitungen getrennt, damit kein Rückfluss entstehen könne.
Über die bereits geplante Sanierung mehrerer Hoch- und Saugbehälter sowie den Neubau des Hochbehälters in Unterschöneberg wird der Gemeinderat Ende Juli beraten. Bürgermeister Mair kündigte an, es werde erwogen, die beiden Saugbehälter in Neumünster und Baiershofen aufzugeben und stattdessen einen neuen Behälter in Violau zu errichten: „Damit hätten wir eine neue Anlage statt zweier alter und außerdem eine Anlage weniger zu betreuen. Vom Leitungsnetz und von den Druckverhältnissen her würde das funktionieren.“
Hochwasser: Große Spendenbereitschaft in Altenmünster
Auch das Hochwasser von Anfang Juni und seine Folgen waren Thema der Gemeinderatssitzung. Fast 73.000 Euro seien bisher auf dem Spendenkonto der Gemeinde für die Hochwassergeschädigten eingegangen, gab Mair bekannt. Rund 38.000 Euro seien an Soforthilfen ausbezahlt worden. Besonders stark von den Überschwemmungen Betroffene würden in diesen Tagen angeschrieben und könnten weitere Hilfen für Schäden beantragen, die nicht anderweitig gedeckt sind.
Die Kosten für den Kommunalhaushalt im Kontext des Hochwassers bezifferte Mair auf aktuell rund 7500 Euro für die Feuerwehreinsätze, Lohnersatzkosten und Treibstoff. Für eigene Einsatzkosten von mehr als 5000 Euro kann die Gemeinde eine Zuwendung aus dem Bayerischen Katastrophenschutzfonds beantragen.
Für rund 15.000 Euro wurden bislang ausgespülte Feldwege instand gesetzt. Über den notwendigen Ersatz verschlissener und defekter Geräte wird der Bürgermeister dieser Tage mit den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren beraten.
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