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Altenmünster: Partner für die Jugend: Streetworker aus Altenmünster erzählt von seiner Arbeit

Altenmünster

Partner für die Jugend: Streetworker aus Altenmünster erzählt von seiner Arbeit

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    Das neue Dienstfahrzeug von Jan Markus hat einen ganz speziellen Look.
    Das neue Dienstfahrzeug von Jan Markus hat einen ganz speziellen Look. Foto: Marcus Merk

    Den blauen Bus mit dem Hundekopf im Comic-Stil auf der Fahrertür und der Aufschrift „Mystery Machine“ dürften die meisten Jugendlichen in Altenmünster und im Holzwinkel kennen: Damit ist Streetworker Jan Markus unterwegs zu den Treffpunkten der Cliquen, aber auch zu Einzelgesprächen und Projekten. Seit dem Spätsommer 2022 ist er im Rahmen von IMoKJA, der Interkommunalen mobilen Kinder- und Jugendarbeit des Kreisjugendrings Augsburg-Land, Ansprechpartner für junge Menschen in Altenmünster, Adelsried, Welden und Bonstetten.

    Wo sich die Jugend in Altenmünster trifft

    Mit künstlerischer Unterstützung von Streetworker Jan Markus verwandelte sich der Jugendtreff Bornstetten in einen SpaceClub.
    Mit künstlerischer Unterstützung von Streetworker Jan Markus verwandelte sich der Jugendtreff Bornstetten in einen SpaceClub. Foto: Ursula Puschak

    Kontinuität und Verlässlichkeit seien entscheidend dafür, Beziehungen zu Jugendgruppen und Cliquen aufzubauen, sagte Markus in einem Tätigkeitsbericht über das zurückliegende halbe Jahr vor dem Gemeinderat Altenmünster. „Durch regelmäßige Präsenz an den etablierten Jugendtreffpunkten konnte die IMoKJA ein tragfähiges Vertrauensverhältnis zu jeweils mehreren Jugendgruppen in allen vier Gemeinden aufbauen“, erklärte er. Nachdem sich die meisten Jugendgruppen im vergangenen Winter in selbstverwaltete Hütten und Kellerräume zurückgezogen hätten, seien sie im Frühjahr und Sommer wieder bei dem Supermarkt, der Schule, dem Spielplatz und dem Sportplatz zusammengekommen. Zunehmender Beliebtheit erfreue sich auch der Jugendcontainer an der alten Kläranlage, den die Jugendlichen gemeinsam ausgebaut hätten und der durch einen zweiten Container ergänzt werden soll.

    Markus sucht die Kinder und Jugendlichen nicht nur an ihren Treffpunkten auf, sondern bietet sich auch als Gesprächspartner und Berater in schwierigen Situationen an – von psychischen Problemen und Schwierigkeiten mit der Clique oder der Familie bis zu Straffälligkeit und Konflikten mit der Polizei. Diese individuelle Beratung werde immer mehr nachgefragt, meinte Markus. Im vergangenen Halbjahr habe er in Altenmünster in 17 Einzelfällen Hilfe geleistet und drei Fälle an das Jugendamt beziehungsweise die Jugendgerichtshilfe weitergeleitet. Über Instagram und Facebook hält Jan Markus die jungen Leute über Aktivitäten und Angebote auf dem Laufenden und teilt mit, wo er mit seiner „Mystery Machine“ gerade anzutreffen ist.

    Diese Angebote kommen bei der Jugend gut an

    Als vollen Erfolg bezeichnete der Streetworker ein großes Völkerballturnier mit mehr als hundert Jugendlichen in zwölf Mannschaften: „Damit versuchte die IMoKJA nicht nur die Cliquen der einzelnen Ortsteile zu vernetzen, sondern auch einen Raum für Begegnung junger Menschen über die Gemeindegrenzen hinaus zu erzeugen.“ Ebenfalls gut angenommen werde die „offene Halle“ mit Sportangeboten in der Schulturnhalle. Demnächst plane er einen Kampfsportkurs in Twin-Teakwondo.

    Besonders freute sich Jan Markus darüber, dass er zwei Interessenten für den Jugendrat in Altenmünster gewonnen hatte, der kürzlich neu gewählt wurde. Bei der Jugendversammlung seien bessere Busverbindungen nach Dinkelscherben und Augsburg sowie ein Jugendraum als herausragende Wünsche genannt worden.

    Drogenkonsum und Drogenhandel war Thema in Altenmünster

    Welche großen Probleme in Sachen Jugend in Altenmünster bestünden, fragte Gemeinderat Johann Stuhlenmiller. „Es gibt aktuell keine gravierenden Probleme“, antwortete Jan Markus. „Zu Beginn meiner Arbeit im vergangenen Jahr waren Drogenkonsum und Drogenhandel ein Thema, aber das ist abgeflaut.“ Ein Fall von Vandalismus sei aufgeklärt worden: Die Verantwortlichen für Schmierereien an der Schule, zwei noch nicht strafmündige Brüder, seien gefunden worden; ihre Eltern hätten die Reinigung der Wände bezahlt.

    Bürgermeister Florian Mair dankte dem Streetworker für seine Arbeit: „Ich bin froh, dass wir dieses Projekt mit ILE (Integrierte ländliche Entwicklung) angegangen sind, weil auf diese Weise manche Entwicklungen rechtzeitig abgefangen werden können, bevor junge Leute ernsthaft straffällig werden.“

    Das ist der neue Jugendrat in Altenmünster

    Ende Oktober wurde der neue Jugendrat der Gemeinde Altenmünster gewählt. Ihm gehören folgende zehn Mitglieder an: Clemens Kraus, Katharina Klein, Hannah Trippel, Kathrin Mayr, Annika Malcher, Moritz Malcher, Patrik Yakub, Georg Vogler, Madeleine Liepert und Damian Abt.

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