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Allmannshofen: Vom Rathauschef in Allmannshofen zum „Zaungast“

Allmannshofen

Vom Rathauschef in Allmannshofen zum „Zaungast“

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    Der "alte" Bürgermeister von Allmannshofen, Manfred Brummer, nimmt Abschied. Der fällt wegen der Corona-Pandemie ruhig aus.
    Der "alte" Bürgermeister von Allmannshofen, Manfred Brummer, nimmt Abschied. Der fällt wegen der Corona-Pandemie ruhig aus. Foto: Steffi Brand

    Manfred Brummer, der bisherige Bürgermeister der Gemeinde Allmannshofen, werde ab 1. Mai nicht mehr zweigleisig fahren, erklärte er lachend wenige Tage vor dem offiziellen Ende seiner Amtszeit. Was er damit meint, hat mit seinen vielen Jobs zu tun, die er seit seinem 24. Lebensjahr immer parallel erledigt hat. Künftig hat er nur noch einen Beruf.

    Hauptberuflich ist der 56-Jährige im Landwirtschaftsamt in der Außenstelle in Wertingen tätig. Bis 2003 betrieb er eine Landwirtschaft, und die vergangenen 18 Jahre war er auch Bürgermeister der Gemeinde. In Rente geht der 56-Jährige also nicht, sondern er wird künftig (beruflich) „nur“ noch seinem Hauptjob nachgehen.

    Bereits in den letzten Wochen, seitdem Corona das öffentliche Leben lähmt, hat der Rathauschef einen Eindruck davon bekommen, wie es so ganz ohne Termine sein wird. „Es war wie der Einstieg zum Ausstieg“, erklärt er. Ein bisschen Wehmut schwingt in seinen Worten mit, denn die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben verhindert, dass er den Bauhof, den Holzenweg und den Landkreisweg einweihen konnte – Projekte, die Brummer gerne selbst zu Ende gebracht hätte. Auch acht Trauungen mussten abgesagt werden.

    Wenn die Einschränkungen vorüber sind, werde Brummer als „Zaungast“ an den Einweihungen teilnehmen, verrät er lachend und berichtet auch davon, dass der Corona-Shutdown sogar eine echte Allmannshofer Tradition zunichte- gemacht habe. Traditionell sei nämlich die Organisation des Johannimarkts auf Kloster Holzen, der eigentlich immer im Juni stattfindet und heuer abgesagt werden musste, die letzte Amtshandlung des bereits verabschiedeten Bürgermeisters.

    Doch der 56-Jährige nimmt auch dies gelassen und freut sich darauf, nun die Dinge in Ruhe tun zu können, die viele Jahre zu kurz gekommen sind.

    Im Haus stehen Renovierungen an

    Die neu gewonnene Freizeit sinnvoll zu füllen, wird ihm leicht fallen. Große Renovierungsarbeiten auf dem eigenen Grund stehen an, sein Sohn plant, ein Haus zu bauen, wo Brummer tatkräftig mit anpacken will, und auch zwei seiner liebsten Hobbys will er sich wieder voller Elan widmen, wenn dies erlaubt ist. Gerne fährt der 56-Jährige in die Berge und unternimmt dort mehrtägige Touren mit seiner Frau. Zudem habe er sich bereits in der Vergangenheit alle ein bis zwei Wochen zum Schafkopfen getroffen, was er auch künftig beibehalten möchte. Die Treffen seien seine Möglichkeit gewesen, „Bua zu sein“, verrät er und gibt auch zu, dass das eines der Dinge ist, die ihm zu Zeiten der Corona-Kontaktsperre am meisten fehlen.

    Mit Blick auf seinen Job als Bürgermeister weiß er auch, was er am meisten vermissen wird: die Dinge, bei denen es um die Menschen ging. Gerne unterhielt sich Brummer mit den Bürgern zu den Amtsstunden und empfand das Vertrauen, das sie ihm entgegenbrachten, als Wertschätzung. Auch das Trauen von Paaren werde ihm fehlen, verrät der scheidende Bürgermeister. Wohlwissend, dass diese Aufgabe sehr anspruchsvoll und zeitintensiv war, so waren die Rückmeldungen im Nachgang doch das, was ihn sehr freute.

    Dass er seinem Nachfolger, Markus Stettberger, alle nötigen Unterlagen bereitstellt, steht für Brummer außer Frage. Bereits vor zwei Jahren gab es Gespräche zur Nachfolge Brummers – im Ort und im Rat. Stück für Stück habe Brummer bereits während der vergangenen Monate Aufgaben übertragen. Zudem habe sein Nachfolger jeden Vorgang mitverfolgen können. Offenheit war und ist dies dem scheidenden Rathauschef an dieser Stelle und in der Arbeit im Gremium immer wichtig gewesen.

    Erst einmal zieht er ins Nebenbüro

    Dennoch schließt sich nun die Tür zum Rathaus für den 56-Jährigen – allerdings erst mal noch nicht ganz. Zunächst einmal ist Brummer umgezogen. Ins Nebenbüro. Von dort aus wird er noch etwa sechs Wochen die Aufgaben des Vorsitzenden des Abwasserzweckverbands Donnsberggruppe leiten. Dann sollte auch für diesen Job ein Nachfolger feststehen, und Brummer wird sich aus seinem letzten Amt im Ort zurückziehen.

    Eine neue Aufgabe zu übernehmen, steht für Brummer aktuell nicht auf dem Plan, obgleich er natürlich den Kameraden der freiwilligen Feuerwehr als aktives Mitglied treu bleiben wird.

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