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Allmannshofen: So ist der Stand bei der Kläranlage in Allmannshofen

Allmannshofen

So ist der Stand bei der Kläranlage in Allmannshofen

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    So sieht die Kläranlage des Abwasserzweckverbands (AZV) Donnsberggruppe aktuell aus. Nach links soll die Anlage nun erweitert werden. Das Bestandsgebäude (rechts in L-Form) wird erhalten. Für die Klärschlammentwässerung wird das weiße Gebäude genutzt; für die Trocknung wird eine Art Freidach angebaut.
    So sieht die Kläranlage des Abwasserzweckverbands (AZV) Donnsberggruppe aktuell aus. Nach links soll die Anlage nun erweitert werden. Das Bestandsgebäude (rechts in L-Form) wird erhalten. Für die Klärschlammentwässerung wird das weiße Gebäude genutzt; für die Trocknung wird eine Art Freidach angebaut. Foto: Azw Donnsberggruppe

    Die Kläranlage des Abwasserzweckverbands (AZV) Donnsberggruppe wird ertüchtigt und erweitert und das kostet die Verbandsgemeinden – also Nordendorf, Ehingen, Allmannshofen und Westendorf – eine große Summe an Geld. Die Investitionen müssen anschließend auf die Bürgerinnen und Bürger umgelegt werden. Was genau auf jeden Einzelnen zukommt, ist aktuell noch nicht raus. Allerdings werden die Planungen zur Ertüchtigung und Erweiterung der Anlage immer konkreter, wie der AZV-Vorsitzende, Markus Stettberger, auf Rückfrage erklärt.

    Die Planung sieht vor, im Jahr 2024 Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung aufzustellen. Nötig werden diese Maßnahmen, weil sich die gesetzlichen Grenzwerte für Kläranlagen mittlerweile geändert haben, was Umbaumaßnahmen bedingt. Auch die Klärschlammausbringung auf landwirtschaftlichen Flächen ist in naher Zukunft nicht mehr möglich und die Mitgliedsgemeinden wachsen. Das erfordert mehrere Einzelmaßnahmen: Eine Phosphatfällung muss nachgerüstet werden. Das Volumen der Klärbecken muss aufgestockt werden, um mehr Ammonium abbauen zu können. Die Klärschlammentwässerung soll künftig stationär und vor Ort erfolgen.

    Schutzstreifen zur Schmutter muss eingehalten werden

    In regelmäßigen Abständen und deutlich häufiger als die regulären AZV-Sitzungen ablaufen kommen nun die Vertreter der Mitgliedsgemeinden mit Vertretern der Verwaltung, des beauftragten Ingenieurbüros und dem Betriebsleiter in einer Lenkungsgruppe zusammen, um die Ertüchtigung und Erweiterung schrittweise anzugehen. Auf der langen To-do-Liste lassen sich bereits einige Haken erkennen: Das Bodengutachten, für das sogar alte Aufzeichnungen aus dem Jahr 1978 herangezogen wurden, die Kampfmittelerkundung und die Baustoffprüfung seien erledigt, berichtet Markus Stettberger. Doch es taten sich weitere Herausforderungen auf: Die Kläranlage wurde damals nicht auf ein HQ100-Hochwasserereignis abgestimmt, was bedeutet, dass es voraussichtlich einer baulichen Lösung für die Förderschnecken bedarf, um die Höhendifferenz auszumerzen. Die nördliche Erweiterungsfläche, auf der die Erweiterungsbecken geplant sind, ist ein Überschwemmungsgebiet, was bedeutet, dass ein Retentionsraum hergestellt werden muss. Zudem gilt die Auflage, einen Gewässerschutzstreifen von zehn Metern zur Schmutter von Bebauung freizuhalten. 

    Kommt ein zweites Kombibecken für die Kläranlage?

    In der vergangenen Sitzung des AZV wurde nun festgelegt, dass die neue Kläranlage eine Ausbaugröße von 9.500 EW haben soll. Aktuell liegt die Kapazität bei 7.500 EW. EW ist eine Messgröße, der sogenannte Einwohnerwert, der nicht etwa gleichzusetzen ist mit der Einwohneranzahl der einzelnen Gemeinden, denn zu klärendes Abwasser fällt nicht nur in Privathaushalten, sondern auch in Betrieben an. Zugeteilt wurde der neue Einwohnerwert nun in Form von Kontingenten auf die einzelnen Mitgliedsgemeinden. Bis zur nächsten AZV-Sitzung, die im Oktober stattfinden soll, soll nun geprüft werden, wie genau die Kläranlage erweitert werden soll. Theoretisch denkbar ist die Erweiterung um ein zweites Kombibecken, um ein Nachklärbecken oder um eine SBR-Anlage. Eine Faulung in Kombination mit einer Kraft-Wärme-Kopplung umzusetzen, wurde geprüft, wird aber nicht weiterverfolgt. Die Vorstellung der Baustoffprüfung sowie die Ausführung der Rechenanlage sind ebenfalls Thema in der nächsten Sitzung. 

    Beschlossen wurde bereits, die Brauchwasserversorgung künftig so zu regeln, dass das Brauchwasser aus dem Kläranlagenablauf genutzt wird. Das Betriebsgebäude wird nicht neu gebaut, sondern saniert und umgenutzt, wobei mit Kosten von etwa 400.000 Euro zu rechnen ist. Ein Neubau wäre auf 700.000 Euro gekommen.

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