Landkreis Augsburg: Nach den Wassermassen: Die bange und freudige Rückkehr ins eigene Haus

Plus Menschen mussten ihr Zuhause an der Schmutter verlassen. Die meisten dürfen nun zurück. In Nordendorf sollen bald alle Hochwassersperren aufgehoben werden.

VonSteffi Brand, Regine Kahl

Erleichtert steigt Sigrun Holstein am Dienstagmorgen vor ihrer Garage aus dem Auto: Die Kühlenthalerin und ihr Mann dürfen in ihr Haus zurückkehren. Samstagnacht hatten sie Hund und Katze mitgenommen und das Notwendigste zum Umziehen gepackt. Das Ehepaar hatte sein Zuhause aus Angst vor dem Hochwasser verlassen - nicht wissend, in welchem Zustand man es bei der Rückkehr nach der Evakuierung antreffen wird. Bei der Ankunft stellt sich eine gewisse Erleichterung ein. Es ist "nur" der Keller unter Wasser.

Auf die Frage, wie es ihr geht, antwortet Sigrun Holstein: "Man hält sich auf den Beinen, mehr kann ich dazu nicht sagen." Man funktioniere. Sie und ihr Mann waren beim Sohn in Eisenbrechtshofen untergekommen und haben dort gespannt auf das Ende der Evakuierung gehofft. Als die Holsteins ihr Haus am Brünnle wieder betreten, steht das Wasser kniehoch im Keller. Die Elektrogeräte wie die Gefriertruhe sind alle zerstört. Aber im Erdgeschoss ist es trocken, das ist die gute Nachricht für die Rückkehrer. So wie das Ehepaar Holstein sind auch andere Kühlenthaler froh, wieder daheim zu sein. Erstes Ziel ist es, das Wasser aus dem Keller zu pumpen. "Wir sind bald damit fertig", freut sich Sigrun Holstein. Nachbarinnen kommen vorbei und helfen beim Ausräumen.

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