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Allmannshofen: Kita und Kläranlage sind in Allmannshofen teure Posten

Allmannshofen

Kita und Kläranlage sind in Allmannshofen teure Posten

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    Für die Kinder im Ort investiert Allmannshofen kräftig. Die neuen Außenanlagen der Kita werden mit neuen Spielgeräten wie einer großen Rutsche und einem Klettergerüst ausgestattet.
    Für die Kinder im Ort investiert Allmannshofen kräftig. Die neuen Außenanlagen der Kita werden mit neuen Spielgeräten wie einer großen Rutsche und einem Klettergerüst ausgestattet. Foto: Uwe Krella

    Die Gemeinde Allmannshofen schafft den Haushaltsausgleich, wird zum Ende des Jahres ein paar Groschen übrig haben und muss im Jahr 2024 keinen Kredit aufnehmen. Das sind die guten Nachrichten, die der Gemeinderat in Die Einnahmensituation sollte sich verbessern. Sonst wird die Gemeinde keinen großen Spielraum für Investitionen haben. Die Finanzplanung zeigt einen hohen Investitionsbedarf im Bereich der Pflichtaufgaben, der im Jahr 2025 voraussichtlich nur mit einem Kredit in Höhe von 500.000 Euro zu stemmen sein wird.

    Die größten Ausgaben fallen im Bereich der Abwasserentsorgung an. Zwischen 2024 und 2027 hat der Kämmerer für Kanalerneuerungsmaßnahmen rund 500.000 Euro im Haushalt bereitgestellt. Würden die anstehenden Maßnahmen teurer, werden sie sich über einen längeren Zeitraum erstrecken müssen. Ein zweiter immens großer Ausgabeposten entsteht eben dort, wo unter anderem die Gemeinde Allmannshofen ihr Abwasser hinschickt: in der Kläranlage des Abwasserzweckverbands (AZV) Donnsberggruppe. An dieser Stelle sitzen alle AZV-Mitgliedsgemeinden – Ehingen, Nordendorf, Westendorf und Allmannshofen – im selben Boot und müssen gemeinsam eine große Summe schultern, die in die Erweiterung und Ertüchtigung der Kläranlage investiert werden muss. 17 Prozent der Gesamtkosten, der Anteil der Gemeinde Allmannshofen, schlagen zwischen 2024 bis 2027 mit 1,94 Millionen Euro zu Buche, heißt es in der Finanzplanung. Umgelegt werden müssen die Kosten anschließend auf die Bürger. In der Finanzplanung ist aktuell vorgesehen, dass die Bürgerinnen und Bürger 80 Prozent der Kosten über Verbesserungsbeiträge berappen müssen – in Summe 1,5 Millionen Euro zwischen 2025 bis 2027. Die restlichen 20 Prozent werden dann über Gebühren erhoben und damit „scheibchenweise“ abgestottert, erklärt Schopper.

    Die Feuerwehr Allmannshofen bekommt ein neues Fahrzeug

    Das Feuerwehrwesen, eine weitere Pflichtaufgabe der Gemeinde, wird für Allmannshofen ebenfalls teuer: Ein neues Feuerwehrauto, ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 10, ist bereits bestellt. Durch die lange Lieferzeit von 20 Monaten wird das Fahrzeug erst im kommenden Jahr ins Feuerwehrhaus einrücken und schlägt demzufolge auch erst im Jahr 2025 mit 561.200 Euro zu Buche. Weitere 53.000 Euro sollen noch heuer in eine Ersatzpumpe, eine Wärmebildkamera sowie die Umrüstung der Sirenen auf Digitalfunk investiert werden.

    Die Kinderbetreuung bleibt ebenfalls teuer. Die Restkosten für den Umbau der Kindertagesstätte werden heuer mit 658.000 Euro zu Buche schlagen; hier rechnet die Gemeinde mit einer Förderung von 456.000 Euro in 2025 und 2026. Doch neben diesen einmaligen Kosten frisst der laufende Betrieb hohe Summen. Mit über 480.000 Euro an Personalkosten rechnet der Kämmerer in diesem Jahr allein in der Kita. Weitere Kosten 200.000 Euro kommen im größten Betrieb der Gemeinde on top. Auf der Seite der Einnahmen springt die Gemeinde für ihren Eigenbetrieb mit Haushaltsmitteln über 330.000 Euro in die Presche; damit ist die Gemeinde mit 48 Prozent die größte Einnahmenquelle der Kita. Zum Vergleich: Die Eltern bezahlen mit ihren Beiträgen in Summe 85.000 Euro, was 12 Prozent der Einnahmen entspricht. Der Rest entfällt auf Zuschüsse sowie sonstige Einnahmen.

    So sieht die Kläranlage des Abwasserzweckverbands (AZV) Donnsberggruppe aktuell aus. Nach links soll die Anlage erweitert werden. Das Bestandsgebäude (rechts in L-Form) wird erhalten. Für die Klärschlammentwässerung wird das weiße Gebäude genutzt; für die Trocknung wird eine Art Freidach angebaut.
    So sieht die Kläranlage des Abwasserzweckverbands (AZV) Donnsberggruppe aktuell aus. Nach links soll die Anlage erweitert werden. Das Bestandsgebäude (rechts in L-Form) wird erhalten. Für die Klärschlammentwässerung wird das weiße Gebäude genutzt; für die Trocknung wird eine Art Freidach angebaut. Foto: Azw Donnsberggruppe

    Neben der Kita schlagen steigende Kosten bei den Schulverbandsumlagen (in Summe über 120.000 Euro) zu Buche sowie weitere Kosten für Umlagen. An den Kreis wird die Gemeinde Allmannshofen 600.100 Euro bezahlen müssen, an die VG 165.500 Euro. Die Umlage, die an den Abwasserzweckverband zu bezahlen ist, bleibt bei knapp 100.000 Euro auf einem hohen Niveau. Das liegt am hohen Energieverbrauch in der Kläranlage und an den hohen Strompreisen. Auch die Bewirtschaftungskosten im Bürgerhaus und in der Kirchberghalle sind gestiegen, was ein Resultat der hohen Energiepreise ist.

    Positive Überraschung für Allmannshofen bei der Gewerbesteuer

    Ein Grund für den ausgeglichenen Haushalt sei mitunter die „schöne Überraschung“ bei der Gewerbesteuer im vergangenen Jahr, erklärte Schopper. Gerechnet habe man mit 453.000 Euro. Eingegangen sind knapp 620.000 Euro. Abzüglich einiger Mehrausgaben konnte das Jahr 2023 mit einer Zuführung zum Vermögenshaushalt abgeschlossen werden, die höher ausfiel, als ursprünglich gedacht. Geplant war eine Zuführung von 115.000 Euro; knapp 260.000 Euro sind es letztlich geworden. Das gab der Gemeinde die Chance, heuer kleinere Investitionen zu tätigen. So konnte beispielsweise Geld in die Renovierung des Bürgerhauses investiert werden, wo am 15. März das Café Wohlgefühl eröffnen wird. Zudem bezuschusst die Gemeinde den inklusiven Spielplatz, der im Ortsteil Holzen entstehen wird. Auch im Ort ist ein kleines Investment im Baugebiet am Kirchsteig möglich. Dann könnten dort im Jahr 2025 Baugrundstücke verkauft werden.

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