![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Nachfolger für fast 200 Jahre ansässigen Schreinereibetrieb gefunden
![Franz Bayer (rechts) übergibt zum 1. Oktober seinen Schreinerbetrieb an Markus Kranzfelder. Franz Bayer (rechts) übergibt zum 1. Oktober seinen Schreinerbetrieb an Markus Kranzfelder.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Nachfolger für einen Betrieb zu finden, ist in der heutigen Zeit kein leichtes Unterfangen. Einem Unternehmer aus Affaltern ist dies jetzt gelungen.
Über eine halbe Million Handwerker suchen deutschlandweit in den nächsten Jahren den Nachwuchs, der die mühsam aufgebaute Firma übernimmt. Die meisten werden dabei leer ausgehen, sagt die Statistik. Einer der gesucht hat und praktisch gerade mal um die Ecke fündig wurde, ist Schreinermeister Franz Bayer aus Biberbach. Ab Oktober wird der 36-jährige Markus Kranzfelder den Betrieb im Ortsteil Affaltern übernehmen. Darauf freut sich der junge Schreinermeister, der bisher in Eisenbrechtshofen seine Werkstatt hatte. Zusätzlich zur Möbelschreinerei wird er künftig auch die Wintergärten und Holzarbeiten am Bau anbieten, auf die sich Bayer in den letzten Jahren spezialisiert hatte.
Bereits seit fünf Generationen in Affaltern
„Beruhigend“ ist für Bayer der Gedanke, dass es mit der alteingesessenen Schreinerei am Buchbergring weitergeht. Über fünf Generationen hatte die Familie Klaus seit 1827 dort schon mit Holz gearbeitet bevor der Möbeltischler und Schreiner Franz Bayer 1997 den Betrieb übernahm. Dass es auch 26 Jahre später wieder geklappt hat mit der Übergabe an die nächste Generation war Zufall. Der Weg über offizielle Nachfolgerportale der Handwerkskammer hatte nichts gebracht, obwohl der Firmenchef schon vor rund zwei Jahren einen Anlauf gestartet hatte.
Auch bei Kranzfelder standen Veränderungen an. „Ich stand gerade vor der Entscheidung meine Schreinerei in Eisenbrechtshofen zu erweitern oder einen neuen Standort zu suchen.“ Um ein paar Ecken hatte man voneinander erfahren und ist zusammen gekommen. Nun kann Kranzfelder von der Werkstatt in Affaltern aus mit seinem Team seine bisherigen Kunden und auch den Kundenkreis seines Vorgängers betreuen. Dafür wird die Schreinerei erweitert und mit zusätzlichen Maschinen ausgestattet. Die beiden Vollzeitschreiner übernimmt der neue Chef und bringt eine Teilzeitschreinerin mit. Der Senior im Haus bleibt dem neuen Betriebsinhaber auf Abruf noch ein Weilchen erhalten. „Wenn er mich braucht, mach ich schon noch ein bisschen mit.“ Es soll schließlich gut und erfolgreich weitergehen mit der Schreinerei, die in vier Jahren ihr 200-jähriges Bestehen feiern kann.
Die Diskussion ist geschlossen.