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Adelsried: Polizeiorchester in Adelsried: Musikalische Reise von Bayern bis in den Weltraum

Adelsried

Polizeiorchester in Adelsried: Musikalische Reise von Bayern bis in den Weltraum

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    Alle Spenden beim Konzert des Polizeiorchesters in Adelsried gehen an die Kartei der Not und kommen Hochwasser-Opfern zugute.
    Alle Spenden beim Konzert des Polizeiorchesters in Adelsried gehen an die Kartei der Not und kommen Hochwasser-Opfern zugute. Foto: Marcus Merk

    Von Bayern bis in den Weltraum und wieder zurück führte die musikalische Reise beim Benefizkonzert des Polizeiorchesters Bayern an einem herrlich lauen Sommerabend in Adelsried. Während nebenan im Feuerwehrhaus die Fußballfans die Verlängerung des EM-Viertelfinales Deutschland–Spanien bis zum bitteren Ende verfolgten, lauschten die Zuhörer auf dem voll besetzten Rathausplatz dem Blasorchester auf der großen Bühne, die ein Team von Freiwilligen in der Nacht zuvor errichtet und mit Blumen geschmückt hatte.

    Alle Spenden des Abends gehen an die Kartei der Not

    „Ich bin schon sehr lange ein erklärter Fan des Polizeiorchesters“, verriet Bürgermeister Sebastian Bernhard, selbst Schlagzeuger und Vorstand bei den Adelsrieder Musikanten. Deshalb habe er sich immer gewünscht, dieses hervorragende Berufsorchester einmal nach Adelsried zu holen. „Der Spendenzweck dieses Benefizkonzerts war zu Beginn der Planung noch nicht abzusehen“, meinte er. Alle Spenden des Abends gehen an die Kartei der Not, das Hilfswerk unserer Zeitung, zugunsten der Menschen in der Region, die durch das Hochwasser Anfang Juni geschädigt wurden. Cordula Homann, Leiterin der Redaktion Augsburg Land der Augsburger Allgemeinen, stellte das Hilfswerk in einem Grußwort vor und dankte allen, die mit ihrer Spende die Flutopfer unterstützten.

    Ganz traditionell mit dem Bayerischen Defiliermarsch von Adolf Scherzer eröffnete das Orchester, dirigiert von Johann Mösenbichler, das Konzert.
    Ganz traditionell mit dem Bayerischen Defiliermarsch von Adolf Scherzer eröffnete das Orchester, dirigiert von Johann Mösenbichler, das Konzert. Foto: Marcus Merk

    „Ich finde es unglaublich wichtig, dass den Hochwassergeschädigten geholfen wird“, sagte der Generalmusikdirektor der Bayerischen Polizei, Professor Johann Mösenbichler und richtete seinen Dank an Feuerwehren, Technisches Hilfswerk und Polizei. „Wir sind sehr glücklich, mittels Musik die Kolleginnen und Kollegen repräsentieren zu dürfen, und freuen uns, dass Sie hier Spaß daran haben, mit der bayerischen Polizei in Kontakt zu kommen.“

    Orcherster eröffnet mit dem Defiliermarsch von Adolf Scherzer

    Ganz traditionell mit dem Bayerischen Defiliermarsch von Adolf Scherzer eröffnete das Orchester, dirigiert von Johann Mösenbichler, das Konzert. Klarinettist Peter Seufert, der mit viel Humor durch das Programm führte, leitete von Bayern aus über nach Wien und Venedig, nämlich zum Medley „Eine Nacht in Venedig“, „sozusagen Johann Strauss‘ Beitrag zum einst sehr beliebten Themenpark Venedig in Wien.“ Leicht und tänzerisch vorgetragen, passte das Werk perfekt ins sommerliche Ambiente.

    Von Liebe und Leid handelt das koreanische Volkslied Arrirang, auf dem die „Variations on a Korean Folk Song“ des amerikanischen Komponisten John Barnes Chance basieren. Nach den ersten Takten verbreitete sich im Publikum die Nachricht vom EM-Aus für die deutsche Nationalmannschaft, doch ein mit viel Herz gespieltes Oboensolo und beeindruckende Schlagzeugpassagen ließen die Niederlage rasch vergessen.

    Dass unter den 45 Berufsmusikerinnen und -musikern aus 17 Nationen hervorragende Virtuosen sind, bewiesen die Trompeter Peter Millich, Martin Ehlich und Luca Chiché in dem Bravourstück „Bugler’s Holiday“ von Leroy Anderson und wurden vom Publikum mit Bravorufen und frenetischem Applaus belohnt – ebenso wie Schlagzeuger Thomas Hastreiter, der in Maurice Ravels berühmtem „Bolero“ mehr als eine Viertelstunde lang konzentriert immer die gleichen zwei Takte auf der Snare Drum spielte, vom Pianissimo bis zum Fortissimo.

    Bekannte Melodien von John Williams zu den Star-Wars-Filmen

    Rhythmisch anspruchsvoll, mit einem gefühlvollen Englischhorn-Solo, das von der Harfe dezent begleitet wurde, und mit dynamischem Schlussteil im 7/8-Takt begeisterte „Godspeed“ (dt.: glückliche Reise) von Stephen Melillo das Publikum. Mit bekannten Melodien von John Williams zu den Star-Wars-Filmen nahm das Polizeiorchester schließlich Kurs auf den Weltraum und landete mit Highlights aus der irischen Bühnenshow „Riverdance“ von Bill Whelan wieder auf der Erde, wobei Trompeter Stefan Wiedemann zum Akkordeon wechselte.

    Hatte das Polizeiorchester Bayern das Publikum schon mit dem kurzweiligen Programm für sich eingenommen, so spielte es sich mit der ersten Zugabe ganz in die Herzen der Adelsrieder: Zur Überraschung aller – einschließlich des ortsansässigen Komponisten – intonierte es den Marsch „Adelsried 1000“ von Kurt Pascher, bevor es sich schwungvoll mit „Dankeschön für die Blumen“ verabschiedete.

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