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Adelsried: Adelsried plant große Investitionen – und erhöht die Steuern

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Adelsried plant große Investitionen – und erhöht die Steuern

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    Adelsried erhöht in diesem Jahr die Steuern.
    Adelsried erhöht in diesem Jahr die Steuern. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Werden die Gebühren für Kindergarten und Krippe in Adelsried teurer? Das sei zumindest zu überlegen, hat Kämmerin Anna Zevakina jetzt im Gemeinderat erklärt, als es um den Haushaltsplan ging. Es sei kein Geheimnis, dass bei der Finanzierung des Kindergartens und der Kinderkrippe ein Defizit entsteht, so Zevakina. Auch die Wasser- und Abwassergebühren sollten im kommenden Jahr angepasst werden. Das Gleiche gilt für Gebühren und Auslagen für Amtshandlungen. Angehoben wurden auch die Hebesätze für die Grundsteuern A und B und die Gewerbesteuern.

    Wenn auch die Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren ihre Spuren hinterlassen hat, so will Adelsried trotz Schulden weiter investieren, denn es gebe nach wie vor Einiges zu tun: So will Adelsried beispielsweise die Wasserversorgungsanlagen unterhalten, eine Kanalbefahrung, von der zu erwarten ist, dass sie Sanierungen aufdecken wird, steht an. Die Schulhauserweiterung wird Geld verschlingen und auch das geplante neue Kindergartengebäude mit Erneuerung des bestehenden Gebäudes kostet Geld.

    Haushaltsvolumen in Adelsried liegt 2022 bei 10 Millionen Euro

    Angegangen werden soll auch der Ausbau einer starken Netzinfrastruktur im Rathaus. Die Freiwillige Feuerwehr soll ab 2023 mit Gerätewagen-Logistik, einem Tanklöschfahrzeug und mit einem Mehrzweckfahrzeug ausgestattet werden. Eine Investition, die jedoch erst in den kommenden drei bis vier Jahren anfallen wird. Zweiter Bürgermeister Ludwig Lenzgeiger (CSU) sagte: "Trotz schwieriger Zeiten können wir nicht nur unsere Pflichtaufgaben erfüllen, sondern wollen auch etwas bewegen“.

    Rund 10 Millionen Euro beträgt das Haushaltsvolumen 2022. Der Verwaltungshaushalt liegt bei 6,1 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt bei 3,7 Millionen Euro. Damit stellte Kämmerin Anna Zevakina den Haushaltsplan 2022 vor, der bereits in zwei vorausgegangenen Sitzungen im Finanzausschuss ausführlich vorberaten worden war.

    Grundsteuern A und B werden angehoben

    Die Grundsteuern A und B, die zuverlässigsten Einnahmequellen der Gemeinde, liegen seit 2012 bei 350 Prozentpunkten. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Rechtsaufsichtsbehörde empfohlen, spätestens im Zuge der Haushaltsaufstellung 2022 die Grundsteuerhebesätze zu erhöhen. Deshalb wurde vom Haupt- und Finanzausschuss eine Erhöhung der Grundsteuer auf 380 Prozentpunkte vorgeschlagen, um eine Verbesserung der Einnahmen zu erzielen. Ebenfalls diskutiert wurde eine moderate Anhebung der Gewerbesteuer, die seit der Corona-Pandemie starken Schwankungen unterliegt. Sie ist seit 1983 unverändert und liegt derzeit bei 330 Punkten. Deshalb wäre eine Erhöhung des Hebesatzes auf 360 Prozent zu befürworten, hieß es. Bei der Hundesteuer, die zum 1. Januar angehoben wurde, werden Einnahmen von rund 10.000 Euro erwartet.

    Bei den Steueranteilen geht die Finanzexpertin von insgesamt rund zwei Millionen Euro aus. Die Schlüsselzuweisung vom Land wird auf 80.500 Euro angesetzt. Der voraussichtliche Stand der Schulden liegt Ende 2022 wegen der Kreditaufnahmen bei rund zwei Millionen Euro.

    Finanzen in Adelsried: Am meisten kostet das Personal

    Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt stehen die Personalausgaben an erster Stelle, gefolgt vom Verwaltungs- und Betriebsaufwand, Zuweisungen und Zuschüssen, Kreisumlage, Gewerbesteuerumlage und sonstigen Finanzausgaben wie Kreditzinsen und Verzinsung von Steuererstattungen. Im Vermögenshaushalt werden Einnahmen von rund 3,7 Millionen Euro erwartet. Auf der Ausgabenseite sind Grundstückskäufe geplant. Hoch- und Tiefbaumaßnahmen (Netzausbau Rathaus, Generalsanierung des Dachs am Umkleidetrakt in der Mehrzweckhalle, Fertigstellung des Neubaugebiets Adelsried Nord, Lüftungsanlage Kindergarten, Erweiterung Urnenanlage, Spielplätze und Straßenbeleuchtung) sind auf 627.000 Euro geschätzt.

    Adelsrieder Haushalt in Zahlen

    • Einwohner (Stand 30.9.21): 2453 (2020: 2445 )
    • Gesamtvolumen des Haushalts: 9,8 Mio. Euro (2021: 8 Mio. Euro)
    • Verwaltungshaushalt: 6,1 Mio. Euro (2021: 5,3 Mio. Euro)
    • Vermögenshaushalt: 3,7 Mio. Euro (2021: 2,5 Mio. Euro)
    • Grundsteuer A: 16.200 Euro (2021: 15.300 Euro)
    • Grundsteuer B: 255.000 Euro (2021: 240.760 Euro)
    • Gewerbesteuer: 1,2 Mio. Euro (2021: 820.000 Euro)
    • Schlüsselzuweisung: 80.500 Euro (2021: 41.696 Euro)
    • Personalkosten: 2,3 Mio. Euro (2021: 1,99 Mio. Euro)
    • Kreisumlage: 1,5 Mio. Euro (2021: 1,46 Mio. Euro)
    • Schuldenstand: 2,2 Mio. Euro (2021: 1,04 Mio. Euro)
    • Rücklagen: 1,9 Mio. Euro (2021: 574.142 Euro)
    • Kreditaufnahme: 1,2 Mio. Euro (2021: liegen keine Zahlen vor) (kärm)

    „Die Arbeit wird nicht weniger werden“, sagte Bürgermeister Sebastian Bernhard (CSU), der die detaillierte Ausarbeitung des Haushaltsplans lobte. „Aktuell wird alles teurer, die Preise explodieren. Es ist nicht einfach, die Steuern aufgrund der aktuellen Lage zu erhöhen, doch es ist zwingend notwendig.“

    Das wollen die Gemeinderäte in Zukunft angehen

    Für Herbert Kalkbrenner (FWG) gibt es noch einige Baustellen, die die Gemeinde Adelsried zu bewerkstelligen hat. „Der Kindergarten ist ein großes Thema“, so Kalkbrenner. Genauso wie er sieht es auch Dritter Bürgermeister Stefan Kramer (FWG): Er sagt: „Die Personalkosten sind frappierend hoch. Nicht einmal zehn Prozent werden durch Grundsteuern A und B ausgeglichen.“ Anton Rittel (FWG) erwartet daher unbedingte Haushaltsdisziplin. Die Ausgaben sollen kritisch betrachtet werden. Karl Mayer (CSU) plädiert dafür, das ansässige Gewerbe zu erhalten und ein neues Gewerbegebiet zu generieren, da ansonsten die Steuern zurückgehen werden. „Dafür muss man kein Prophet sein.“ Zweiter Bürgermeister Ludwig Lenzgeiger (CSU) setzt auf Eigenverantwortung bei der Frage Arbeitsstruktur, Organisation und Struktur des Personals:. Für Heiko Mohr (CSU) liegt die Priorität auf der Ausweisung von Bauland. Das sende ein positives Signal an die Bürger: „Wir sind auf einem guten Weg.“

    Neben dem Beschluss der einzelnen Hebesätze wurde die Haushaltssatzung zum 1. Januar 2022 erlassen.

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