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Adelsried: Eine Tote und vier Schwerverletzte nach Horror-Unfall auf der A8

Adelsried

Eine Tote und vier Schwerverletzte nach Horror-Unfall auf der A8

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    Nach einem Unfall auf der A8 ist diese gesperrt.
    Nach einem Unfall auf der A8 ist diese gesperrt. Foto: Marcus Merk

    Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich am Montagvormittag auf der Autobahn A8 bei Adelsried ereignet. Wie die Polizei gegen 10.45 Uhr mitteilte, waren in Fahrtrichtung München mehrere Fahrzeuge ineinander gekracht, Menschen waren in den Autos eingeklemmt. Schnell war klar: Es ist mit Toten zu rechnen. Wenig später wurde es traurige Gewissheit.

    Unfall auf der A8 bei Adelsried: Autobahn musste gesperrt werden

    Den Helfern müssen sich schreckliche Bilder geboten haben, ein Auto war in zwei Hälften zerteilt. Der hintere Teil des Wagens war auf die entgegengesetzten Fahrspuren der Autobahn (Richtung Stuttgart) geschleudert worden.

    Die Rettungsarbeiten liefen auf Hochtouren, die Autobahn war bis zum Nachmittag in beide Richtungen gesperrt. Die Retter versuchten die Unglücksstelle mit Sichtschutzwänden abzuschirmen, zwei Rettungshubschrauber waren am Unfallort gelandet. Erst am späten Montagnachmittag veröffentlichte die Polizei einen Bericht über die schrecklichen Ereignisse.

    Danach ereignete sich der Unfall am Montagmorgen, gegen 10.40 Uhr, auf der A8 in Fahrtrichtung München, kurz nach der Anschlussstelle Adelsried.

    Die Autobahn wurde in beide Fahrtrichtungen gesperrt.
    Die Autobahn wurde in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Foto: Marcus Merk

    Ein 39-jähriger Autofahrer wollte laut Polizei mit seinem silberfarbenen Dreier-BMW von Adelsried kommend auf die Autobahn in Richtung München auffahren. Dabei geriet er noch auf dem Einfädelungsstreifen ins Schleudern und prallte gegen den Mitteltrog der Autobahn. Ein auf der A8 herannahender VW Passat konnte eine Kollision mit dem verunglückten BMW nicht mehr verhindern. Durch den Zusammenprall mit dem VW Passat wurde der BMW in zwei Teile gerissen. Der Aufprall war derart stark, dass das Heck und weitere Fahrzeugteile des auseinander gerissenen BMW auf die Gegenfahrbahn (Richtung Stuttgart) geschleudert wurden. Der VW Passat stieß im Anschluss noch mit einem weiteren BMW zusammen.

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    stirbt noch an Unfallstelle auf der A8

    Die Folgen waren fatal: Im auseinander gerissenen BMW befanden sich zur Unfallzeit drei Personen aus dem Landkreis Augsburg. Eine 38-jährige Insassin erlag noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen. Der 39-jährige Fahrer sowie eine 44-jährige Mitfahrerin wurden jeweils mit einem Rettungshubschrauber in die Krankenhäuser nach Ingolstadt und Ulm gebracht. Beide erlitten schwere Verletzungen.

    Der 33-jährige Fahrer des VW Passat aus dem Landkreis Dillingen an der Donau, welcher sich zur Unfallzeit alleine in seinem Fahrzeug befand, wurde mit schweren Verletzungen mit einem Rettungswagen ins Uniklinikum Augsburg gebracht.

    Während der 36-jährige Fahrer des zweiten BMW unverletzt blieb, kam sein 40-jähriger Beifahrer aus München ebenfalls mit schweren Verletzungen mit einem Rettungswagen ins Uniklinikum Augsburg, so die Polizei.

    Auch zwei Rettungshubschrauber waren an der Unfallstelle vor Ort.
    Auch zwei Rettungshubschrauber waren an der Unfallstelle vor Ort. Foto: Marcus Merk

    Die Autobahn musste aufgrund herumliegender Trümmerteile in beide Richtungen komplett gesperrt werden. Gegen 13.30 Uhr wurde die A8 in Fahrtrichtung Stuttgart wieder freigegeben. Die Unfallstelle und somit die A8 in Fahrtrichtung München war gegen 15.30 Uhr wieder passierbar.

    Zur Klärung des genauen Unfallhergangs ordnete die Staatsanwaltschaft Augsburg die Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens an. Alle drei beteiligten Pkw mussten von der Unfallstelle abgeschleppt werden. An den drei PKW entstand ein Totalschaden. Insgesamt schätzt die Polizei den Sachschaden auf etwa 58.000 Euro.

    Tempolimit auf der A8 ist bereits beschlossen

    Erst vor rund zwei Wochen hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) für die Abschnitte zwischen Neusäß und Friedberg in beiden Fahrtrichtungen sowie bei Sulzemoos in Richtung München ein Tempolimit von 120 angekündigt. Dieses soll von sechs Uhr morgens bis 20 Uhr abends gelten und sollte bereits Ende Juni eingeführt werden. Jetzt hatte es leichte Verzögerungen gegeben. Doch die Einführung steht unmittelbar bevor.

    2019 hatte die Polizei auf der A8 zwischen Zusmarshausen und Adelzhausen 938 Unfälle registriert, ein Drittel davon auf einem neun Kilometer langen Streifen zwischen Neusäß und Friedberg. Allein dort gab es 89 Verletzte und zwei Tote.

    Kein Tempolimit am Unfallort geplant

    Auch Abgeordnete und Bürgermeister aus Kommunen entlang der Autobahn hatten sich für ein Tempolimit stark gemacht. Argument war neben der hohen Zahl an schweren Unfällen auch der Lärmschutz. Die Forderungen waren noch weitreichender als die jetzt von Hermann angekündigten Schritte. So war auch auf Streckenabschnitten zwischen Neusäß und Günzburg ein Tempolimit gewünscht. Zu diesem Bereich zählt auch der Ort des jetzigen schweren Unfalls.

    Herrmann sah für das weitreichendere Tempolimit damals keine Notwendigkeit: "Auf keinem der weiteren überprüften Abschnitte ist derzeit eine Geschwindigkeitsbeschränkung wegen einer besonderen Gefahrenlage begründbar." Autobahndirektion und Polizei würden die weitere Unfallentwicklung jedoch "sehr genau im Blick behalten", sagte Herrmann damals.

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