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Biber sorgen in Adelsried für Ärger
![Biber sehen putzig aus, können aber auch für mächtig Ärger sorgen – zum Beispiel in Adelsried. Biber sehen putzig aus, können aber auch für mächtig Ärger sorgen – zum Beispiel in Adelsried.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Mehere Biberpopulationen haben es sich in der Gemeinde gemütlich gemacht. Während sich die einen über die putzigen Tiere freuen, klagen andere über hohen Sachschaden.
Zugegeben: So ein Biber schaut recht putzig aus, doch er ist nicht überall sonderlich willkommen. Oft müssen Gemeinden tief in die Tasche greifen, um die Schäden, die durch Biber entstanden sind, zu beheben. So auch in der Gemeinde Adelsried. Der Bauausschuss ärgert sich regelmäßig über das Treiben der Tiere.
Welche Schäden richten die Biber an?
Erst kürzlich hatte er eine Begehung am Ortseingangsbereich zwischen dem Discounter und dem Radweg sowie im Bereich vom Parkhotel Schmid vorgenommen. Grund hierfür sind die Aktivitäten von zwei Biberpopulationen, die sich es dort gemütlich gemacht haben und derzeit sehr aktiv fast alle möglichen Arten von Bäumen und Sträuchern annagen und fällen. Starke Schäden sind an den Bäumen in der Nähe der Laugna zu verzeichnen, aber auch Unterhöhlungen im Erdreich gehören dazu. Immer wieder werden Löcher in den Wiesen und Feldwegen festgestellt. Bei einer Straße mussten bereits größere Schäden kostenintensiv behoben werden, berichtete Bürgermeister Sebastian Bernhard. Zuletzt machte sich der Biber an einer Ausgleichsfläche zu schaffen und nagte neu gepflanzte Bäume an. Sie müssen jetzt intensiv geschützt werden.
Über diese Situation ist Bürgermeister Sebastian Bernhard nicht glücklich. In Abstimmung mit den Behörden sollen weitere Maßnahmen besprochen werden, um die Lage zu verbessern. Auch wenn nur ein kleines „Wäldchen“ vom Biber betroffen sei, so sind die Schäden dafür jedoch recht massiv, so der Bürgermeister. „Landwirte haben damit zu kämpfen, dass ihre Wiesen und Äcker durch Aufstauungen teilweise stark durchnässt werden.“ Was kann also die Gemeinde tun?
Was kann die Gemeinde gegen Bibscherschäden tun?
„Relativ wenig. Man kann dem Biber das Leben ein bisschen schwerer machen und hoffen, dass er freiwillig umsiedelt. Dies ist aber jedoch mit einem enormen Zeit- und Kostenaufwand verbunden“, erklärt der Bürgermeister. Dass der Biber geschützt werden musste, ist für Bernhard eine richtige Entscheidung gewesen. Allerdings sollte dies bedingt durch die hohe Anzahl an Bibern mittlerweile wieder überdacht werden. „Denn nicht nur in unserem Landkreis bereitet er Probleme, sondern weit darüber hinaus.“
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Der Biber bleibt also ein heikles Thema. Anwohner, Landwirte und Gemeinden beklagen einerseits Schäden, andererseits stehen Biber aber unter besonderem Artenschutz. Als eine Methode einzelne Bäume gegen Biber zu schützen, hat sich der Schutz mit Drahtgeflecht (Maschendraht), das in Böschungen eingegraben und um den Baum herumgewickelt wird, bewährt, erklärte Joachim Häusler vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, der einzelne Gemeinden in wasserbaulicher Sicht berät. „Natürlich kann nicht jeder Baum mit einem Drahtgitter umwickelt werden, aber wenn es um einzelne Exemplare geht, die man als schützenswert ansieht, ist diese punktuelle Maßnahme sinnvoll.“
Wenn der Biber im Untergrund zum Anlegen von Wohnbau und Futterlager gräbt, können Wasserbausteine ebenfalls zum Schutz von Uferbereichen beitragen und vor Bautätigkeiten des Bibers gesichert und stabilisiert werden. Eingegrabene Drahtgitter können beispielsweise bei Fischteichanlagen helfen. Auf die Frage, ob neben Adelsried auch andere Gemeinden im Landkreis betroffen sind, sagte Häusler: „In Diedorf hatten wir uns in einer Abstimmungsrunde gemeinsam mit dem Marktrat Diedorf sowie mit dem Bund Naturschutz bezüglich einer Problematik in der Gewässerordnung getroffen. Weitere Gemeinden haben sich (noch) nicht gemeldet.“
„In den meisten Revieren leben Mensch und Tier ohne Schwierigkeiten zusammen“'
Als „Ganz normal“, bezeichnete Geraldo Pallotta, Biber-Beauftragter von der Unteren Naturschutzbehörde am Augsburger Landratsamt, die Situation in Adelsried. „Sobald die Reviere besetzt sind, dulden sie keine weiteren Tiere. Sie würden Rivalen entweder vertreiben oder sich gegenseitig bekämpfen.“ Durch Abwanderung der zweijährigen Jungtiere, die jährlich stattfindet, bleiben die Biberbestände stabil. Die meisten Biber sind schon seit Jahren da. Ein Biber gräbt mal da, mal dort ein Loch, das ist nichts Neues, so der Experte. „In den meisten Revieren leben Mensch und Tier ohne Schwierigkeiten zusammen.“'
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