Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Zusmarshausen: Wo sollen denn all die Kinder in Zusmarshausen hin?

Zusmarshausen

Wo sollen denn all die Kinder in Zusmarshausen hin?

    • |
    Mit der Entlastung der Situation in der Kinderbetreuung der Marktgemeinde befassten sich die Zusmarshauser Gemeinderäte.
    Mit der Entlastung der Situation in der Kinderbetreuung der Marktgemeinde befassten sich die Zusmarshauser Gemeinderäte.

    Der neue supermoderne Kindergarten schon zu klein, der alte für eine Kita-Entlastung planerisch bereits voll, der neue Hort noch gar nicht da: Mit dieser verzwickten Situation beschäftigte sich der Gemeinderat bei der jüngsten Sitzung.

    Die sinnvolle Nutzung des früheren Hauses „Purzelbaum“ an der Wertinger Straße ist schon lange ein Thema in der Marktgemeinde. Jetzt gibt es zusätzlichen Druck von Eltern, die sich in den vergangenen Tagen deutlich zu ihren Vorstellungen etwa beim Kinderhort geäußert hatten. Auch die Bürgersprechstunde zu Beginn der Beratungen wurde genutzt, um die Dringlichkeit eines Gesamtkonzepts zur Aufnahme von Klein- wie Schulkindern zu unterstreichen. „Sie entscheiden über viele Einzelschicksale, bitte tun Sie das weise und nicht nach wirtschaftlichen Überlegungen“, gab eine Mutter zu verstehen.

    Hort wird schon lange gefordert

    Auch die Forderung nach einer „zeitnahen Gründung eines Hortes“ hat das Gremium seit mindestens drei Jahren auf dem Schirm. Doch bei der Realisierung wollen sich die Mitglieder des Gemeinderats offensichtlich „nicht in die Enge treiben lassen“, wie etwa Hubert Kraus betonte. „Bei diesem Thema haben wir noch nie rein ökonomisch etwas beschlossen, sondern stets weise“, sagte Kraus. Dem schloss sich Bernhard Sapper an, Mitglieder einer Arbeitsgruppe, die sich seit Monaten über die Zukunft des künftigen Hortes den Kopf zerbricht.

    Denselben schüttelte der seit kurzem 50 Jahre alte Sapper dann mit der Bemerkung, dass man ein „zukunftsfähiges, auch in Jahrzehnten noch passendes Haus, jetzt nicht sofort und mit aller Gewalt“ hinstellen könne. Für eine langfristige Variante sprach sich auch Bürgermeister Bernhard Uhl aus. Er erinnerte an einen Ratsbeschluss vor drei Jahren, der bereits eine Betreuung der Schulkinder nach Unterrichtsende und in den Ferien im „Purzelbaum“ – nach Fertigstellung des neuen Kindergartens in der Holzappelstraße – vorsah.

    Neue Herausforderungen stellten sich allerdings, als der Marktgemeinderat im vergangenen Frühjahr – wenige Monate nach der Eröffnung des neuen 155-Kinder-Gebäudes – zusätzlichen Bedarf an weiteren Kindergarten- und Krippenplätzen erkannte und eine zeitlich befristete Unterbringung an der Wertinger Straße beschloss. Sehr zum Verdruss der damaligen Kindergartenbeauftragten Ingrid Hafner-Eichner, die das Potenzial des von ihr in vielen Jahren erkämpften Kindergarten-Neubaus keinesfalls ausgeschöpft sehen wollte und ihr Amt daraufhin ablegte. Die streitbare Rätin gab jetzt zu bedenken, dass beides – die wünschenswerte Einrichtung eines Kinderhortes und Nutzung als Entlastungs-Kindergarten – nicht gut gehen kann. Sie sagt: „Das funktioniert nicht.“

    Was wird aus dem Haus an der Wertinger Straße?

    Dass es doch passen könnte, versuchte Georg Hienle anhand seiner Machbarkeitsstudie mit einem auf beide Zwecke abgestimmten Zeitplans nachzuweisen. Der Bauingenieur aus Welden legte ein ausführliches Sanierungs- und Nutzungskonzept für das 130 Jahre alte Haus an der Wertinger Straße für bis zu 100 Kinder vor. Das Papier sieht eine Unterbringung im Erdgeschoss für drei Gruppen und eventuell eine weitere im Obergeschoss vor. Wie die Einrichtung von Mehrzweck- und Speiseräumen werden im gesamten Haus Modernisierungs- wie Umbaumaßnahmen erforderlich. Nach den Worten des Technikers jedoch im überschaubaren Bereich. Die Räume sollen behindertengerecht angelegt werden. Hienle schätzte die Kosten insgesamt auf rund eine dreiviertel Million Euro. „Den Hort würden wir vermutlich erst ab 2021 bauen“, fügte der Bauingenieur hinzu.

    Mit dem Vorschlag, das angrenzende Areal wie etwa den Parkplatz in die Umbauüberlegungen mit einzubeziehen, deutete Gemeinderätin Elke Schwarz an, dass noch vieles möglich sein könnte. Denn am Sitzungstisch wurde unter anderem über ein „ganz neues Projekt auf der grünen Wiese“ gemunkelt. Eine Antwort darauf könnte es am 19. September geben, wenn die interne Arbeitsgruppe ihre Vorstellungen bekannt gibt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden