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Zusmarshausen: Wegen Corona: Zusmarshausen legt Investitionen auf Eis

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Wegen Corona: Zusmarshausen legt Investitionen auf Eis

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    Eigentlich sollte im Zusmarshauser Ortsteil Vallried ein neues Baugebiet entstehen. Das muss nun verschoben werden.
    Eigentlich sollte im Zusmarshauser Ortsteil Vallried ein neues Baugebiet entstehen. Das muss nun verschoben werden. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolfoto)

    Die Folgen der Corona-Krise stellen Gemeinden vor finanzielle Herausforderungen. Investitionen, die eigentlich schon lange geplant sind, werden verschoben. Denn die Zukunft ist weiter ungewiss. So auch in Zusmarshausen. Trotz aller Widrigkeiten des Jahres 2020 geht Bürgermeister Bernhard Uhl optimistisch in das Haushaltsjahr 2021. Dennoch müssen einige Vorhaben nun auf Eis gelegt werden.

    Das Investitionsvolumen in Zusmarshausen wurde auf rund sieben Millionen angesetzt. Viele der geplanten Maßnahmen werden nun aber auf die kommenden Jahre verschoben werden. Zum Beispiel die Fertiggaragen der Feuerwehr in Zusmarshausen sowie der Anbau einer Garage für die Feuerwehr in Steinekirch. Auch die Spielplätze müssen hinten angestellt werden. Die Sanierung des Kindergartens in der Wertinger Straße wird auf 2024 verschoben. Das Durchlassbauwerk am Rothsee ist erst für 2022 vorgesehen. Das neue Baugebiet in Vallried muss ebenfalls noch warten, wie auch die innerörtlichen Maßnahmen in Gabelbach. Die Erweiterung der Kläranlage wird gesplittert auf zwei Jahre, der Ausbau des Kanals muss vertagt werden, hieß es in den Erläuterungen, um nur einige zu nennen.

    Walter Aumann (FWV): "Viele Probleme sind hausgemacht"

    Zweiter Bürgermeister Walter Aumann (FWV) betonte, dass er trotz Ausnahmezustand weiterhin zuversichtlich bleibe. "Viele Probleme sind auch hausgemacht." Ähnlich argumentierte Ingrid Hafner-Eichner (CSU): "Wir dürfen uns trotz Krise nicht kaputtsparen, sondern müssen uns weiterentwickeln." Skeptisch äußerte sich Susanne Hippeli (BL Zusmarshausen): "Wie wollen wir das alles in den kommenden Jahren finanzieren? Selbst wenn die Gewerbesteuereinnahmen wieder steigen sollten, können wir keine Zuführung an den Vermögenshaushalt erwarten." Schulden mit Schulden zu bezahlen, halte sie für gefährlich.

    Drastische Maßnahmen, um den Verwaltungshaushalt in den Griff zu bekommen, forderten die Vertreter der Bürgerliste, wenn es um Gehaltsanhebungen, Altersteilzeit, Anpassung sowie Reduzierung des Stellenplans und Besetzung von Stellen geht. "Die Haushaltsberatung 2021 ist identisch mit denen aus den Vorjahren", so Uhl. "Aus jeder beschlossenen Maßnahme fallen später Kosten im Verwaltungshaushalt an. Das müsste jedem klar sein. Notfalls müssen wir noch einige Punkte aus dem Investitionsplan streichen." Trotz allem bleibt Uhl optimistisch. "Unsere Finanzkraft ist höher als im Landesdurchschnitt. Die Aussage "finanzieller Kollaps" ist in Zusmarshausen nicht angebracht."

    Grünes Licht für Glasfaserausbau im Rathaus Zusmarshausen

    Hubert Kraus (CSU) sagte: "Wir sollen realistisch mit der Lage umgehen und dennoch den Blick nach vorne nicht verlieren." Dem vorliegenden Investitionsprogramm 2021 bis 2024 wurde zugestimmt.

    Zusmarshausen in Zahlen

    Arbeitsstellen: 3379

    Einpendler: 2602

    Auspendler: 2032

    Arbeitslose: 72

    Gemeindebeschäftigte: 107

    Personalkosten: 4,9 Mio. €

    Haushaltsvolumen: 26,6 Mio. €

    Gemeindebeschäftigte: 107

    Steuerkraft/Einwohner: 1563 € (Platz 2 im Landkreis)

    Darlehen: 1,2 Mio. € (Stand: Ende 2019)

    Gewerbesteuer: 2 Mio. €

    Kreisumlage: 4,8 Mio. €

    Einkommensteuerbeteiligung: 4,3 Mio. €

    Einkommensteuerbeteiligung: 4,3 Mio. €

    Pro-Kopf-Verschuldung: 194 € (Stand: 2019)

    Grünes Licht gab es auch für den Glasfaserausbau des Rathauses, der mit 90 Prozent der Ausbaukosten gefördert wird. Im Gespräch bleiben Schulen und Krankenhäuser, die mit eingebunden werden können.

    Die Personalentwicklung der vergangenen Jahren zeigt, dass sich die in Vollzeit besetzten Stellen gegenüber dem Jahr 2014 bis heute nicht verändert haben, so der Bürgermeister. "Wir haben einen Zuwachs von 261 Neubürgern. Das entspricht einem Prozentsatz von 4,3." Der größte Teil der Personalkosten davon fließt in die Mittagsbetreuung und in den Bereich der Kindertagesstätten.

    Doch die Motivation in der Belegschaft schwindet, wenn Mitarbeiter glauben, dass ihre Arbeit nicht wertgeschätzt wird, sagte Uhl in aller Deutlichkeit. "Ich muss mich aus Fürsorgegründen vor die Mitarbeiter stellen." Deshalb sein Appell an die Marktgemeinderäte: "Gehen Sie mit Wertschätzung an das Personal heran."

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