Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Zusmarshausen: Schon wieder Zerkarien im Zusmarshauser Rothsee

Zusmarshausen

Schon wieder Zerkarien im Zusmarshauser Rothsee

    • |
    Schon wieder wurden am Rothsee Zerkarien entdeckt. Vor den Entenflöhen, die Juckreiz auslösen können, wurde erstmals 2016 gewarnt.
    Schon wieder wurden am Rothsee Zerkarien entdeckt. Vor den Entenflöhen, die Juckreiz auslösen können, wurde erstmals 2016 gewarnt. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Im Zusmarshauser Rothsee sind wieder Zerkarien auftaucht. Das teilt das Augsburger Gesundheitsamt mit. Eigentlich haben es die Larven von Saugwürmern auf Enten abgesehen. Doch wenn Menschen Befallen werden, droht ein juckender Hautausschlag. Laut

    Gefährlich sei die „Badedermatitis“ durch die Zerkarien, im Volksmund auch „Entenflöhe“ genannt, zwar nicht. Trotzdem ist der Ausschlag lästig und unangenehm. Erst nach zehn bis 20 Tagen ist der Ausschlag in der Regel abgeklungen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Schock- und Fieberzuständen kommen. Das Gesundheitsamt rät zur Vorsicht, ein Badeverbot gibt es aber nicht.

    Das sollten Badegäste jetzt beachten

    • Uferzonen Badegäste sollten flache und an Wasserpflanzen angrenzende Uferzonen meiden und sich dort nur kurz aufhalten.
    • Sonnencreme Vor dem Baden im Rothsee sollten sich Schwimmer mit wasserunlöslicher Creme, zum Beispiel Vaseline oder Sonnencreme, eingerieben werden.
    • Abtrocknen Nach dem Baden im Rothsee gilt: Sofort abtrocknen. Auch die Badesachen sollten gewechselt werden, um den Zerkarien keine Chance zum Eindringen in die Haut zu geben.
    • Kratzen Auch wenn es juckt: Nicht kratzen, um Sekundärinfektionen der Haut mit Bakterien zu vermeiden.
    • Behandlung In der Regel bedarf es keiner ärztlichen Behandlung. Nur bei Kindern und Menschen mit starker allergischer Reaktion kann ein Arztbesuch angebracht sein, um die Symptome durch Einnahme von Medikamenten (Antihistaminika) und durch Anwendung von kühlenden und antiseptisch wirkenden Gelen zu lindern.

    In der Regel befallen Zerkarien nur Enten

    In der Regel befallen die Parasiten laut dem Bayerischen Gesundheitsamt Wasservögel. Sie bohren sich in deren Haut, entwickeln sich in ihrem Körper, und ihre Eier werden mit dem Kot der Vögel wieder ins Wasser ausgeschieden. Die geschlüpften Larven sind so klein, dass sie in Süßwasserschnecken eindringen können. Eine einzige Schnecke kann bis zu 10 000 Zerkarien produzieren. Dort wachsen die Larven, bis sie sich schließlich einen sogenannten Endwirt suchen. Dazu schwimmen sie im Wasser umher. Bei Temperaturen von über 20 Grad können die Zerkarien dort etwa drei Tage lang überleben. In der Regel sind die Enten die Endwirte. „Verirrt“ sich eine Larve und befällt einen Menschen, dann stirbt sie zwar wenig später ab, es kann aber zu einem Hautausschlag kommen.

    Nicht die ersten Entenflöhe im Rothsee

    Es ist nicht das erste Mal, dass im Zusmarshauser Rothsee Zerkarien auftauchen. Im Sommer 2016 häuften sich die Beschwerden von Badegästen über juckende Ausschläge. Damals wurden Warntafeln und Duschen am Wasserrand aufgestellt. Zusmarshausens Bürgermeister Uhl erklärte, der Rothsee sei ein ein natürliches Gewässer, in dem so etwas vorkommen könne. Kritiker sahen die Ursache für das Zerkarien-Problem in der Verschlammung des Rothsees. Um der Bevölkerung die Angst vor den Zerkarien zu nehmen, sprang Bürgermeister Uhl damals zusammen mit einigen Gemeinderäten medienwirksam selbst in den Rothsee. Einen Hautausschlag bekam er nicht.


    Wie es aussah als Bürgermeister Uhl in den Rothsee springt, sehen Sie hier im Video.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden