Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Zusmarshausen: Mehr Platz für Firmen an der A8

Zusmarshausen

Mehr Platz für Firmen an der A8

    • |
    Südlich der Autobahn in Zusmarshausen haben die Erschließungsarbeiten für das Gewerbegebiet Geisweghülle begonnen.
    Südlich der Autobahn in Zusmarshausen haben die Erschließungsarbeiten für das Gewerbegebiet Geisweghülle begonnen. Foto: Josef Reitmayer

    Die Wirtschaft boomt, die ausgebaute Autobahn bietet Firmen eine perfekte Anbindung – und so ist die Nachfrage nach Gewerbeflächen in Zusmarshausen groß. Nachdem der Gemeinderat in den vergangenen Monaten die Flächennutzungs- und Bebauungspläne angepasst und aufgestellt hat, werden die Veränderungen nun sichtbar: Südlich der Autobahn, bei der Firma Sortimo, sind die Bagger und Baumaschinen am Werk. Dort haben die Erschließungsarbeiten für das Gewerbegebiet Geisweghülle begonnen.

    Die Gemeinde investiert etwa fünf Millionen Euro in das neue Gewerbegebiet, das etwa vier Hektar groß ist – das entspricht etwa fünfeinhalb Fußballfeldern. In den kommenden Wochen werden eine etwa 800 Meter lange Straße mit Wendehammer, ein drei Meter breiter Parkstreifen für Lastwagen, ein Gehweg und zwei Regenrückhaltebecken gebaut. So bleiben etwa 2,5 Hektar (25000 Quadratmeter) Gewerbeflächen.

    Die Erschließung soll in zwei bis drei Monaten abgeschlossen sein. Dann kann dort unter anderem die Firma Sortimo erweitern. Der Fahrzeugausstatter will dort eine neue Zufahrt schaffen. Das erweiterte Gewerbegebiet biete Sortimo die Möglichkeit, das Logistikcenter direkt an den Autobahnanschluss anzubinden, erklärt Sprecherin Jana Heiß. So könnte der Verkehr am Ortseingang entlastet werden, wo derzeit viele Lastwagen unterwegs sind. Doch nicht nur Sortimo will dort bauen. Auch für die übrigen Flächen gebe es schon Interessenten, bestätigt Bürgermeister Bernhard Uhl. Namen will er noch keine nennen, weil noch keine Verträge unterzeichnet sind.

    Ein Problem ist allerdings noch nicht gelöst. Ganz in der Nähe befindet sich eine ehemalige Hausmülldeponie. In dem ehemaligen Hohlweg ist bis in die Achtzigerjahre Abfall abgeladen worden, unter der Erde befindet sich eine meterdicke Müllschicht. Was mit dem Gelände passiert, ist immer noch nicht klar. Die Gemeinde müsse erst noch Angebote für weitere Detailuntersuchungen des Bodens einholen, sagt Uhl. Erst danach – und das werde wohl erst in eineinhalb Jahren sein – könne man entscheiden, wie es weiter geht. Je nach Untersuchungsergebnis gebe es drei Möglichkeiten: Das belastete Material wird ausgehoben und entsorgt; das Gebiet wird mit einem Parkplatz oder einer Straße überbaut; oder es passiert erst mal nichts und wird weiterhin beobachtet. Klar ist jedenfalls: „Mit einer schnellen Lösung rechnen wir nicht“, sagt der Bürgermeister.

    Auch auf der anderen Seite der Autobahn, in Wollbach, plant Zusmarshausen die Erweiterung des Gewerbegebiets um 3,2 Hektar. Dort will unter anderem die Firma Chefs Culinar erweitern und neue Tiefkühllager bauen. Das könnte sich jetzt allerdings verzögern. Denn auch hier gibt es ein Problem: Der Baugrund ist nicht tragfähig. In dem torfigen Boden haben sich durch natürliche Entwicklungen Arsen und Sulfat gebildet (wir berichteten). Nach einer Besprechung mit Experten fand nun eine engmaschige Untersuchung statt. Die Laborergebnisse sollen demnächst vorliegen, erklärt Uhl. Dann muss die Gemeinde entscheiden, wie sie vorgehen will. Wenn der Boden ausgetauscht wird, muss das belastete Material wo untergebracht werden. Eine Stelzenbauweise für die neuen Gebäude wäre dagegen enorm teuer, sagt Uhl.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden